Mit dem Fuse Guard übersehen Sie nie wieder eine durchgebrannte Sicherung! Dieser unkomplizierte Vier-Komponenten-Schaltkreis sorgt dafür, dass Sie sofort gewarnt werden, wenn eine Netzsicherung ausfällt, und zwar durch eine aktiv blinkende LED - keine komplizierten Messungen erforderlich, nur intelligente Signale!

Der Sicherungswächter

Der Begriff „Schaltung“ ist für diese Vier-Bauteile-Lösung schon fast eine Übertreibung. Der Sicherungswächter wird parallel zu einer Netzsicherung geschaltet. Ist die Sicherung in Ordnung, fällt keine Spannung an ihr ab und alles ist gut. Wenn die Sicherung allerdings ausgelöst hat bzw. „durchgebrannt“ ist, liegt über den angeschlossenen Verbraucher die nahezu komplette Netzspannung von 230 V≈ an der Überwachungselektronik an. Um dann eine ordinäre Blink-LED leuchten zu lassen, ist lediglich etwas Strom- bzw. Spannungsbegrenzung und eine Gleichrichtung erforderlich.

Strombegrenzung

Bild 1 zeigt die Schaltung: Bei ausgelöster Sicherung liegt die Netzspannung an R1 und der Kathode von D3 an. R1 hat eine Doppelfunktion: Einerseits begrenzt sein Widerstand schlicht den fließenden Strom. Andererseits begrenzt er indirekt auch die über der LED abfallende Spannung. Wenn nämlich der Strom klein genug ist, bleibt auch die über D1 abfallende Spannung klein genug (im Bereich von 5 V), was der Blink-LED und der in ihr integrierten Elektronik zuträglich ist. Auf eine explizite Spannungsbegrenzung kann daher verzichtet werden. Die zu D1 antiparallele Diode D2 reduziert die potentielle Sperrspannung auf für D1 ungefährliche Werte von maximal -0,7 V.

Bild 1. Die super-einfache Schaltung des Sicherungswächters.

Eigentlich wäre die Schaltung damit schon fertig und drei Bauteile würden für die Funktion als Sicherungswächter ausreichen. Mit D3 sorgt aber eine weitere Diode dafür, dass nur Halbwellen Strom an R1 generieren, mithin also nur die halbe Verlustleistung anfällt. Bei einer Spannung von 230 V≈ fließen also nur etwa 3 mAeff, was zu einer Verlustleistung von knapp unter 0,7 W führt. Für R1 reicht daher eine 1-W-Ausführung aus, die für Netzspannung geeignet ist.

Aufbau

Der Sicherungswächter kann einfach auf einer kleinen Experimentierplatine mit Streifenraster aufgebaut werden (Bilder 2 und 3). Zwar reichen gemäß IPC2221-Standard die Abstände zwischen den Streifen zumindest bei trockenen Umgebungsbedingungen im Prinzip auch für Netzspannung aus. Dennoch sollten die Bereiche, zwischen denen Netzspannung anliegt, besser größere Abstände im Bereich von ≥2 mm aufweisen. Hierzu sollte man wo nötig Stellen etwas Kupfer von den Leiterbahnen entfernen.

Bild 2. Bestückungsvorschlag der Experimentierplatine. Bild 3. Rückseitige „Verdrahtung“ der Experimentierplatine.

Der Sicherungswächter wird - wie schon erwähnt - parallel zu der zu überwachenden Netzsicherung geschaltet. Bei Stromausfall durch eine ausgelöste Sicherung wird die Schaltung aktiv und blinkt. Als LED-Farbe ist rot oder gelb geeignet – eine grüne LED würde ja implizieren, dass die Sicherung „gut“ ist. Vorsicht bei Netzspannung: Da die Schaltung nicht galvanisch vom Netz getrennt ist, muss sie berührungssicher eingebaut werden. Elektor verliert nicht gerne Leser durch Zeus, der ja bekanntlich für Blitze zuständig ist!


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel (240272-02) wird in der Elektor Circuit Special 2025 erscheinen.

At Elektor, we publish clever and conversation-starting projects from engineers and makers around the world. The Fuse Guard is a great example — simple, effective, and clearly sparking debate! We appreciate that the author includes a clear mains voltage warning, and as always, we recommend working with caution and using components rated for the job. Safety always comes first. When we publish community projects, our goal is to inspire thinking and open discussion. We encourage everyone to engage critically, and to use the Discussion section to (kindly!) share thoughts, improvements, or safety tips. Let’s keep learning from each other and building cool stuff — safely. — The Elektor Editorial Team

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