Siemens-Technik soll bisher ungenutzte Wind- oder Solarenergie in Wasserstoff umwandeln und so eine Speicherung ermöglichen. Die Elektrolyse reagiert innerhalb von Millisekunden auf das schwankende Angebot erneuerbarer Energiequellen. Der Prototyp einer Anlage mit der so genannten PEM-Technik wurde jetzt beim Kraftwerksbetreiber RWE am Kraftwerksstandort Niederaußem in Betrieb genommen.

 
Die neue Technik ist schneller als bisherige Verfahren. Der Prototyp der so genannten PEM-Anlage generiert zwischen 2 und 6 kg/h Wasserstoff. Ein Container mit 0,3 Megawatt Spitzenleistung wird jetzt im Rahmen des Projekts CO2RRECT bei RWE im Innovationszentrum Kohle am Kraftwerksstandort Niederaußem in Betrieb eingesetzt. Hier werden jetzt Betriebssituationen simuliert, wie sie durch fluktuierende Stromeinspeisung entstehen können. Die weiteren Partner des Projekts, zu denen auch Bayer zehn akademische Institute gehören, wollen elektrolytisch gewonnenen Wasserstoff einsetzen, um Kohlendioxid zu einem Rohstoff für die chemische Produktion umzuwandeln.

 
Bisher waren Elektrolyseanlagen nicht schnell genug, um flexibel auf das stark schwankende Angebot an elektrischer Energie zu reagieren. Die neue, wartungsarme Elektrolysetechnik stammt aus der Forschung Corporate Technology. Im Elektrolyseur trennt eine protonenleitende Membran die Elektroden, an denen Wasserstoff und Sauerstoff entsteht. Die hohe Geschwindigkeit wird durch die Stabilität der Membran gegenüber Druckdifferenzen in den zwei Gasräumen erreicht. Aufgrund der Auslegung für hohe Stromdichten können Spitzenwerte bis zum Dreifachen der Nennleistung erreicht werden. Zur Zeit wird an kleineren lokal betreibbaren Anlagen und Großanlagen bis 10 MW gearbeitet.