Es ist ein Jahrzehnt der Innovation und des Tüftelns vergangen, seit das erste Raspberry Pi Compute Module 2014 auf den Markt kam. Es bot die Leistung des Raspberry Pi in einem flexibleren Formfaktor. Seitdem ist die Nachfrage nach mehr Speicher und mehr Anpassungsmöglichkeiten immer größer geworden. Hier kommt das Compute Module 4S.
Die Reise begann mit dem ursprünglichen Raspberry Pi Compute Module. Es war aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit in verschiedenen industriellen Anwendungen ein Erfolg. Hoch hinaus ging es mit dem Compute Module 3 und dem 3+. Diese Modelle verfügten über robustere Verarbeitungsfunktionen und kamen überall zum Einsatz, von automatisierten Fertigungsstraßen bis hin zu skurrilen Heimwerkerprojekten, die auf dem Compute Module 4 basieren. Doch mit der zunehmenden Komplexität der industriellen Anwendungen stieg auch der Bedarf an noch mehr Arbeitsspeicher und besserer Grafik.
Enter the Compute Module 4S
Raspberry Pi Compute Module 4S (RPI-CM4S-R2). Quelle: Official Datasheet
Das neue Compute Module 4S (CM4S) basiert auf der beliebten Architektur des Raspberry Pi 4 Model B und ist eine echte Alternative für industrielle Nutzer, die den SODIMM-Formfaktor lieben.
Hauptmerkmale des Compute Module 4S
Formfaktor: Ganz anders als das Compute Module 4 und gleich zu Raspberry Pi Compute Module 3 und 3+, die mechanisch (aber nicht elektronisch!) mit DDR2-SODIMM kompatibel sind.
Verbesserte Rechenleistung: Mit dem Broadcom BCM2711 taktet dieses Quad-Core-Biest mit 1,5 GHz und ist damit ein Kraftpaket für alle Aufgaben, die ihm gestellt werden.
Flexibel beim RAM: Du kannst jetzt zwischen 1 GByte, 2 GByte, 4 GByte oder 8 GByte LPDDR4 SDRAM mit ECC wählen. Damit geht Dir der Arbeitsspeicher nicht mehr aus, wenn Du mit Deinem Projekt schon halb fertig bist und andere PCs mit kleinem Formfaktor für die Produktionslinie überholst.
Flexible Speicheroptionen: Wählen Sie zwischen 8 GByte, 16 GByte oder 32 GByte eMMC-Flash-Speicher. Für die Minimalisten gibt es die CM4SLite-Variante mit 0 GB eMMC. Das ist perfekt, wenn Sie Ihre eigenen Speicherlösungen verwenden möchten oder eine kostensensible Anwendung haben.
Verbindung und mehr: Er hat einen Hochgeschwindigkeits-USB-2.0-Anschluss, eine beeindruckende Anzahl von 46 GPIO-Signalen (18 mehr als ein normaler Raspberry Pi) für alle Ihre Sensoren und Aktoren sowie exklusiv SDIO 2.0 auf dem CM4SLite.
Visuelles und Kameras: Mit HDMI 2.0, das bis zu 4Kp60 unterstützt, und dualen MIPI DSI- sowie CSI-Schnittstellen ist Ihr visuelles Setup für alles bereit, von Digital Signage bis hin zu kundenspezifischen Überwachungs- und Machine-Vision-Anwendungen.
Beherrschung von Multimedia: Er verarbeitet mühelos die Videoformate H.265 und H.264 und unterstützt OpenGL-ES 3.0-Grafiken. Damit ist er für nahezu jede Medienanwendung geeignet, die Sie sich vorstellen können.
Das Raspberry Pi Compute Module 4S hat den gleichen SODIMM-Formfaktor wie die 3er-Serie. Quelle: Raspberry Pi
Warum das wichtig ist
Für die Bastler, die den Raspberry Pi in der Industrie einsetzen, bedeutet das, dass Projekte größer, schneller und komplexer sein können. Dabei ist keine viel größere Investition bezüglich Platzbedarf, Kosten oder Energieverbrauch erforderlich. Ganz gleich, ob Sie ein ausgeklügeltes Hausautomatisierungssystem oder etwas so Ehrgeiziges wie den Bau einer maßgeschneiderten Drohne betreiben, das CM4S bietet die Zuverlässigkeit und Flexibilität, die in der Industrie notwendig sind.
Nur für die Industrie (vorläufig)
Das CM4S ist derzeit nur für Industriekunden in einer Auflage von 200 Stück erhältlich. Das ist weit von der Raspberry-Pi-Knappheit entfernt, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Derzeit ist bislang nicht bekannt, wann auch kleinere Nutzer ein Modul in die Hände bekommen können. Verwenden Sie aber bereits die weit verbreiteten Module der Compute-Module-3-Serie, können Sie jetzt damit beginnen, die Projekte zu planen, die für Ihre bisherigen Module einfach zu groß waren. Das Gerät hat einen neuen Anstrich bekommen!
