Forscher der Firma NTS Energie und Transportsysteme haben zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) ein neues Verfahren zur Nutzung von Windenergie entwickelt. Statt konventionell über die Rotorblätter von Windrädern wird die Energie des Windes durch Lenkdrachen in kinetische Energie umgesetzt. Diese Drachen funktionieren ganz ähnlich wie die beim Skite-Surfen verwendeten Exemplare. In größeren Höhen weht der Wind stetiger und mit höheren Geschwindigkeiten.

 

Da der Energiegehalt des Windes mit der dritten Potenz der Geschwindigkeit ansteigt, werden konventionelle Windräder immer größer. Dabei stoßen solche Konstruktionen nicht nur aufgrund der hohen Geschwindigkeiten der Rotorenden, sondern auch bezüglich der notwendigen Festigkeit der Masten auf technologische und finanzielle Grenzen. Hier bieten Drachen eine Alternative, da man mit ihnen bezogen auf das Gewicht viel größere Festigkeiten erreicht und somit in größere Hohen vordringen kann. So liefern schon acht in großer Höhen fliegende Drachen mit einer Gesamtfläche von 300 m² theoretisch so viel Energie wie 20 konventionelle Windräder der 1-MW-Klasse.
 
Die Drachen werden dabei auf einer kreisförmigen oder einer liegenden 8 ähnelnden Flugbahn gehalten. Dabei ziehen sie einen Wagen auf Schienen, in dem die Energieerzeugung untergebracht ist. Ein Drachen mit 20 m² Fläche kann dabei schon ein Gewicht von einer Tonne ziehen. Nach dem ersten erfolgreichen Testflug eines solchen Drachens auf einer geraden Bahn wird nun an einem kreisförmigen System gearbeitet, bei dem die Drachensteuerung komplett durch Computer automatisiert ist.
 
Bild: Fraunhofer/IPA