In memoriam Jack Tramiel
Sehr viele Elektor-Leser werden eines der Produkte aus einer seiner Firmen besessen oder doch zumindest in der Hand gehalten und damit gespielt haben. Gemeint sind der PET 2001 und der C64 von Commodore und später der Atari ST.
Jack Tramiel wurde 1928 im polnischen Lodz geboren und starb 83-jährig am Ostersonntag in Kalifornien. 1944 wurde Jack Tramiel als Jude in das KZ Auschwitz verschleppt und noch im gleichen Jahr in ein KZ-Außenlager in der Nähe von Hannover deportiert, wo er zur Zwangsarbeit für die Continental Gummiwerke gezwungen wurde. Nach der Befreiung 1945 durch die amerikanische Armee arbeitete er bis 1947 für die amerikanische Armee und emigrierte dann in die USA, wo er 1954 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.
Ausgehend von einem Laden zur Reparatur von Schreibmaschinen gründete er 1954 die CBM (Commodore Business Machines) in Kanada. CBM importierte Bürorechner und stellte später selbst welche her. Erste größere wirtschaftliche Erfolge gab es bei preiswerten Taschenrechnern, die von TI und HP vernachlässigt worden waren. 1976 kaufte CBM die junge Firma MOS Technologies auf, die den Mikroprozessor 6502 herstellt, auf dessen Basis der legendäre PET 2001 hergestellt wurde. 1982 wurde mit dem C64 der wohl meistverkaufte Computer überhaupt vorgestellt. 1984 wurde Jack Tramiel aus seiner Firma gedrängt. Er kaufte daraufhin die damals notleidende Firma Atari, die schon ein Jahr später mit dem Atari ST einen großen Erfolg verzeichnen konnte. 1996 schließlich verkaufte Jack Tramiel Atari und zog sich ins Privatleben zurück.
Bild: Alex Handy