Interview mit Michael Keating über Gründung und den Ausbau eines Dienstes für Elektrofahrzeuge
Michael Keating (Gründer und CEO von Scoot Networks) sagt, dass sein Unternehmen "die U-Bahn für das 21. Jahrhundert" baut. Er erzählte kürzlich die Geschichte der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für Elektromobilität und erläutert dabei, wie die neue Technologie für Elektrofahrzeuge (EV) die Massenakzeptanz fördern soll.
Michael Keating (Gründer und CEO von Scoot Networks) sagt, dass sein Unternehmen "die U-Bahn für das 21. Jahrhundert" baut. Er erzählte kürzlich die Geschichte der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens für Elektromobilität und erläutert dabei, wie die neue Technologie für Elektrofahrzeuge (EV) die Massenakzeptanz fördern soll.
C. J. Abate: Etwas über Sie. Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre hatten Sie Kunst und Städtebau studiert. Wie kam es also dazu, dass Sie einen gemeinsamen Service für Elektrofahrzeuge entwickelt haben?
Michael Keating: Ich wuchs in einer Stadt auf und fuhr um 11 Uhr mit der U-Bahn. Später im Leben habe ich in Harvard Stadtplanung studiert und viel darüber gelernt, wie Mobilität eine Stadt definieren kann. Mein Instinkt sagte mir, dass urbane Mobilität und Staus durch ein gemeinsames Fahrzeugnetz verbessert werden könnte. Und wenn diese gemeinsamen Fahrzeuge leichte Elektrofahrzeuge wären, könnte man Lärm, Riksiken und Umweltverschmutzung weiter reduzieren. Hieraus entwickelte sich die Idee für Scoot.
CJA.: Was ist Scoot Networks? Was ist Ihr Geschäftsmodell und wie funktioniert es?
Michael: Scoot ist ursprünglich ein gemeinsames Unternehmen für Elektromobilität, das mit den am dichtesten besiedelten Städten der Welt zusammenarbeitet, um einen schnellen und erschwinglichen Transport anzubieten. Wir betreiben Netzwerke von Elektrofahrzeugen, die überall in der Stadt abgeholt und abgegeben werden, einschließlich Elektromotorroller, Elektrofahrräder, Elektro-Kickroller und Elektro-Mini-Autos. Nutzer laden die App herunter, melden sich an und orientieren sich damit beim Fahren. Als Nutzer haben sie Zugang zu hunderten von gemeinsamen Elektrofahrzeugen, die sie Punkt für Punkt in ihrer Stadt fahren können, beginnend etwa mit dem Preis eines Metrotickets und weit weniger als für Uber oder ein Taxi.
CJA.: Wo bieten Sie den Dienst an? Kann jeder die App herunterladen und losfahren?
Michael: Scoot wurde 2012 in San Francisco gegründet und betreibt derzeit eine Flotte von mehr als 650 Rollern, die in diesem Sommer um weitere 500 erweitert wird. Für unsere erste Erweiterung 2018 bieten wir im Juni 2018 in Barcelona 1.000 E-Bikes und 500 Elektroroller an und erwarten für 2019 weltweit Zehntausende von Fahrzeugen. Jeder ab 18 Jahren kann die App herunterladen und sich für Scoot anmelden. Die Nutzer können dann über die App ein Fahrzeug reservieren und entsperren. Helme werden für unsere Motorroller zur Verfügung gestellt und eine Schulung wird sowohl persönlich als auch über eine Reihe von Online-Videos angeboten.
CJA.: Wer sind Ihre Kunden?
Michael: Unsere Nutzer sind Stadtbewohner, die Scoot benutzen, um zur Arbeit zu kommen, Besorgungen zu machen und dorthin zu kommen, wo sie hin möchten. Also Lehrer, Bäcker, Ingenieure, Künstler, Schüler und Eltern. Einige Fahrer sind Kuriere und liefern für Restaurants auf unseren Scoots. Andere fahren nur zum Spaß an den Wochenenden. Der typische Nutzer ist zwischen 21 und 35 Jahre alt.
CJA.: San Francisco macht Sinn. Aber warum Barcelona? Eine wunderbare Stadt, aber ich wäre nicht auf sie als zweite Stadt gekommen.
Michael: Barcelona wurde wegen seiner lebendigen Motorrad- und Fahrradkultur, dem schönen Wetter und der vorausschauenden Stadtverwaltung als unsere zweite Stadt ausgewählt. Während Barcelona schon immer eine starke Rollerkultur hatte, hat die Stadt nun auch viel in die Fahrradinfrastruktur investiert, einschließlich umfangreicher Fahrradwege und vieler Fahrradständer. Wir freuen uns, Scoot endlich nach Europa zu bringen und zu zeigen, dass ein Service mit Elektrofahrzeugen die beste und skalierbarste Form der urbanen Mobilität ist.
CJA.: Zur Technik. Welche Art von Fahrzeugen verwenden Sie? Können Sie etwas über die "Light Electric Vehicle"- bzw. (LEV)-Technologie sagen?
Michael: Am wichtigsten ist, dass wir multimodal sind. Wir bieten Roller, E-Bikes und Quads an. Jetzt erkunden wir die sehr beliebten Kickroller. Das Ziel ist, das Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, das zur Verfügung steht, wenn man es braucht. Wir wählen bestimmte Fahrzeuge aus, um die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden in jeder Stadt zu erfüllen. Diese Fahrzeuge bieten wir derzeit in SF und Barcelona an:
CJA.: Was hat sich an der LEV-Technologie seit der Einführung von Scoot im Jahr 2012 geändert?
Michael: Alles. Scoot ist das ursprüngliche Unternehmen für Elektromobilität. Scoot half, die Branche zu entwickeln, während das eigene Geschäft entwickelt wurde. Die erste Fahrzeug- und Batterietechnologie war nicht optimal. Scoot hat die Entwicklung beschleunigt, indem es Fahrgastzahlen und Zugang zu Daten bietet. Jetzt sehen wir spannende neue Fahrzeuge und eine massive Verbesserung der Batterietechnologie und der Kosten, welche die Branche zur Massenanwendung bereit machen.
CJA.: Was war das Schwierigste am Start und Betrieb von Scoot? Investoren finden? Aufbau des Partnernetzwerkes von Werkstätten, Herstellern und Instandhaltung?
Michael: Verschiedene Kapitel des Unternehmens hatten ihre eigenen Herausforderungen. Eine der größten in den ersten Jahren war die begrenzte Batterietechnologie. Unsere neuesten Roller haben die fünffache Reichweite unserer ersten Roller. Ein weiteres Geschäftsfeld, in das wir ständig investieren, ist die Stadtgenehmigung – wir helfen Regulierungsbehörden, neue Mobilitätsdienste wie Scoot zu verstehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die Parkregeln an diese neuen, grünen Dienste anzupassen, die ihre Bürger nutzen wollen.
CJA.: Was kommt als nächstes für Scoot? Eine andere Stadt?
Michael: Scoot baut die U-Bahn für das 21. Jahrhundert. Überall in der Stadt geht es so schnell wie ein Taxi, so günstig wie ein Bus und so leise wie ein Fahrrad. Jede Stadt der Welt bekommt einen Dienst. Sie werden uns gesünder, reicher und glücklicher machen. In wenigen Jahren werden wir uns Städte ohne sie nicht mehr vorstellen können. Im kommenden Jahr wird Scoot auf weitere Städte in Europa und Amerika expandieren.
Anmerkung der Redaktion: Das komplette Interview wird in der Elektor Business Edition 4/2018 veröffentlicht, die Mitte Juli 2018 erscheinen soll.
Klicken Sie hier, um weitere Elektor Business Interviews mit interessanten Führungskräften der Elektronikindustrie, Vordenkern und Ingenieuren zu lesen.
C. J. Abate: Etwas über Sie. Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre hatten Sie Kunst und Städtebau studiert. Wie kam es also dazu, dass Sie einen gemeinsamen Service für Elektrofahrzeuge entwickelt haben?
Michael Keating: Ich wuchs in einer Stadt auf und fuhr um 11 Uhr mit der U-Bahn. Später im Leben habe ich in Harvard Stadtplanung studiert und viel darüber gelernt, wie Mobilität eine Stadt definieren kann. Mein Instinkt sagte mir, dass urbane Mobilität und Staus durch ein gemeinsames Fahrzeugnetz verbessert werden könnte. Und wenn diese gemeinsamen Fahrzeuge leichte Elektrofahrzeuge wären, könnte man Lärm, Riksiken und Umweltverschmutzung weiter reduzieren. Hieraus entwickelte sich die Idee für Scoot.
CJA.: Was ist Scoot Networks? Was ist Ihr Geschäftsmodell und wie funktioniert es?
Michael: Scoot ist ursprünglich ein gemeinsames Unternehmen für Elektromobilität, das mit den am dichtesten besiedelten Städten der Welt zusammenarbeitet, um einen schnellen und erschwinglichen Transport anzubieten. Wir betreiben Netzwerke von Elektrofahrzeugen, die überall in der Stadt abgeholt und abgegeben werden, einschließlich Elektromotorroller, Elektrofahrräder, Elektro-Kickroller und Elektro-Mini-Autos. Nutzer laden die App herunter, melden sich an und orientieren sich damit beim Fahren. Als Nutzer haben sie Zugang zu hunderten von gemeinsamen Elektrofahrzeugen, die sie Punkt für Punkt in ihrer Stadt fahren können, beginnend etwa mit dem Preis eines Metrotickets und weit weniger als für Uber oder ein Taxi.
Michael: Scoot wurde 2012 in San Francisco gegründet und betreibt derzeit eine Flotte von mehr als 650 Rollern, die in diesem Sommer um weitere 500 erweitert wird. Für unsere erste Erweiterung 2018 bieten wir im Juni 2018 in Barcelona 1.000 E-Bikes und 500 Elektroroller an und erwarten für 2019 weltweit Zehntausende von Fahrzeugen. Jeder ab 18 Jahren kann die App herunterladen und sich für Scoot anmelden. Die Nutzer können dann über die App ein Fahrzeug reservieren und entsperren. Helme werden für unsere Motorroller zur Verfügung gestellt und eine Schulung wird sowohl persönlich als auch über eine Reihe von Online-Videos angeboten.
CJA.: Wer sind Ihre Kunden?
Michael: Unsere Nutzer sind Stadtbewohner, die Scoot benutzen, um zur Arbeit zu kommen, Besorgungen zu machen und dorthin zu kommen, wo sie hin möchten. Also Lehrer, Bäcker, Ingenieure, Künstler, Schüler und Eltern. Einige Fahrer sind Kuriere und liefern für Restaurants auf unseren Scoots. Andere fahren nur zum Spaß an den Wochenenden. Der typische Nutzer ist zwischen 21 und 35 Jahre alt.
CJA.: San Francisco macht Sinn. Aber warum Barcelona? Eine wunderbare Stadt, aber ich wäre nicht auf sie als zweite Stadt gekommen.
Michael: Barcelona wurde wegen seiner lebendigen Motorrad- und Fahrradkultur, dem schönen Wetter und der vorausschauenden Stadtverwaltung als unsere zweite Stadt ausgewählt. Während Barcelona schon immer eine starke Rollerkultur hatte, hat die Stadt nun auch viel in die Fahrradinfrastruktur investiert, einschließlich umfangreicher Fahrradwege und vieler Fahrradständer. Wir freuen uns, Scoot endlich nach Europa zu bringen und zu zeigen, dass ein Service mit Elektrofahrzeugen die beste und skalierbarste Form der urbanen Mobilität ist.
Michael: Am wichtigsten ist, dass wir multimodal sind. Wir bieten Roller, E-Bikes und Quads an. Jetzt erkunden wir die sehr beliebten Kickroller. Das Ziel ist, das Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, das zur Verfügung steht, wenn man es braucht. Wir wählen bestimmte Fahrzeuge aus, um die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden in jeder Stadt zu erfüllen. Diese Fahrzeuge bieten wir derzeit in SF und Barcelona an:
- Silence Roller in Barcelona: 80 km/h Höchstgeschwindigkeit, 100 km Reichweite, Sitzplätze für zwei Personen. Eigenentwickeltes Elektronikpaket zur Überwachung der Fahrzeugsysteme und Sensoren.
- Maßgeschneidertes eBike in Barcelona: Elektrische Unterstützung bis zu 25 km/h. Schließsystem zur Sicherung des Fahrrads an öffentlichen Fahrradständern, um Diebstahl zu verhindern und das organisierte Parken zu fördern. Eigenentwickeltes Elektronikpaket zur Überwachung der Fahrzeugsysteme und Sensoren.
- Genze-Roller in San Francisco: 30 mph Geschwindigkeit, 25 Meilen Reichweite, ein Fahrer. Eigenentwickeltes Elektronikpaket zur Überwachung der Fahrzeugsysteme und Sensoren.
Michael: Alles. Scoot ist das ursprüngliche Unternehmen für Elektromobilität. Scoot half, die Branche zu entwickeln, während das eigene Geschäft entwickelt wurde. Die erste Fahrzeug- und Batterietechnologie war nicht optimal. Scoot hat die Entwicklung beschleunigt, indem es Fahrgastzahlen und Zugang zu Daten bietet. Jetzt sehen wir spannende neue Fahrzeuge und eine massive Verbesserung der Batterietechnologie und der Kosten, welche die Branche zur Massenanwendung bereit machen.
CJA.: Was war das Schwierigste am Start und Betrieb von Scoot? Investoren finden? Aufbau des Partnernetzwerkes von Werkstätten, Herstellern und Instandhaltung?
Michael: Verschiedene Kapitel des Unternehmens hatten ihre eigenen Herausforderungen. Eine der größten in den ersten Jahren war die begrenzte Batterietechnologie. Unsere neuesten Roller haben die fünffache Reichweite unserer ersten Roller. Ein weiteres Geschäftsfeld, in das wir ständig investieren, ist die Stadtgenehmigung – wir helfen Regulierungsbehörden, neue Mobilitätsdienste wie Scoot zu verstehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die Parkregeln an diese neuen, grünen Dienste anzupassen, die ihre Bürger nutzen wollen.
CJA.: Was kommt als nächstes für Scoot? Eine andere Stadt?
Michael: Scoot baut die U-Bahn für das 21. Jahrhundert. Überall in der Stadt geht es so schnell wie ein Taxi, so günstig wie ein Bus und so leise wie ein Fahrrad. Jede Stadt der Welt bekommt einen Dienst. Sie werden uns gesünder, reicher und glücklicher machen. In wenigen Jahren werden wir uns Städte ohne sie nicht mehr vorstellen können. Im kommenden Jahr wird Scoot auf weitere Städte in Europa und Amerika expandieren.
Anmerkung der Redaktion: Das komplette Interview wird in der Elektor Business Edition 4/2018 veröffentlicht, die Mitte Juli 2018 erscheinen soll.
Klicken Sie hier, um weitere Elektor Business Interviews mit interessanten Führungskräften der Elektronikindustrie, Vordenkern und Ingenieuren zu lesen.