Kleine Schaltungen: Leitungsfinder – Folge 21
Leitungsfinder
Abgesehen von der Gefahr eines Stromschlags und dem fast sicheren, vollen Kurzschluss durch das Anbohren eines Stromkabels, machen die Folgen eines solchen Malheurs keinen Spaß. Auf jedem Fall muss das beschädigte Kabel ersetzt (oder repariert) werden. Das geht noch, wenn sie sauber in Rohren verlegt sind. Aber genau das ist in Deutschland oft nicht der Fall, und manchmal ist so eine Leitung einfach unter Stuck verlegt. Es kommt auch vor, dass es trotz Rohren heftig klemmt, wenn man ein neues Kabel einziehen will. Oft mündet das Anbohren einer Leitung daher in einer kleinen Katastrophe.
Vorbeugen ist besser als heilen, weshalb der schlaue Heimwerker einen Leitungsfinder benutzt. Aber was, wenn man an einem verregneten Sonntagnachmittag zur Bohrmaschine greift, wenn der Baumarkt geschlossen ist und man eben nicht schnell einen fertigen Leitungsfinder kaufen kann? Gerade in Corona-Zeiten ist das ja ein Dauerzustand. Aber man kann so ein Gerät mit wenig Aufwand ganz unkompliziert und schnell selbst bauen!
Schaltung
Drei Transistoren und etwas Drumherum - das ist schon alles. An das Gate des FET T1 ist eine Art Antenne angeschlossen (ein etwa 20 cm langes Stück Kupferdraht). Der Draht fängt das das allgegenwärtige „Netzbrummen“ auf. Die Antenne wird durch den sehr hochohmigen FET praktisch nicht belastet. Die Schottky-Dioden D1 und D2 schützen das Gate vor zu hohen Spannungen.
Das so gepufferte Antennensignal steht dann an der Source von T1 zur Verfügung. Der Gleichspannungspegel kann mit P1 eingestellt werden. Von hier gelangt das Signal an die Basis von T2, der als eine Art Komparator fungiert: Er vergleicht die Spannung an der Basis mit der Spannung am Emitter. Und letztere wird von T3 generiert. Bei der hier angegebenen Dimensionierung beträgt die Spannung an R2 etwa 4,25 V. T2 leitend wird, wenn die Spannung an seiner Basis 4,95 V übersteigt. Dann leuchtet auch die LED D3.
Mit P1 wird die Schaltung so eingestellt, dass die LED im Ruhezustand einfach nicht leuchtet. Die Schaltung ist so einfach, dass man sie fix auf einem Stückchen Lochrasterplatine realisiert hat. Wenn man die Schaltung etwas stromsparender machen will, kann man den LED-Strom durch R2 = 820 Ω auf 5 mA reduzieren (sie leuchtet mit modernen LEDs immer noch hell genug) und für R3 und R4 zehnfach höhere Werte wählen.