Bei Planung und Entwicklung städtischer Infrastruktur werden Modelle verwendet, die versuchen, das Bewegungsverhalten jedes einzelnen vorauszusagen, der unterwegs ist. Diese Modelle basieren in der Regel auf zeit- und kostenintensiven Befragungen und Analysen der Gewohnheiten der Einwohner. Es können durchaus zehn Jahre vergehen, bevor die Daten auf den neusten Stand gebracht werden. Darum hat das MIT in Zusammenarbeit mit der Ford Motor Company ein Modell entwickelt, das auf Daten von Mobiltelefonen beruht.

Die Standortdaten von Mobiltelefonen werden in dem Modell verwendet, um Verkehrsströme und eventuelle Engpässe vorauszusagen. Die Forscher haben in Boston während einer sechswöchigen Testphase des Modells die gleiche Datenmenge gesammelt, für die sonst ein geschlagenes Jahr nötig gewesen wäre.

Als Grundlage werden die Daten aus Logverzeichnissen gebraucht, die die Standorte von telefonierenden oder „internettenden“ Menschen umfassen. Der eingesetzte Algorithmus kann aus diesen Daten ein exaktes Modell generieren.

Das ist eine nützliche Technik für den Stadtplaner, aber auch wieder ein wenig mehr „Big Brother“, weil aus den Daten sowohl der Wohnort, der Arbeitsplatz als auch ein ziemlich genaues Verhaltensprofil des Bürgers extrahiert werden kann.

Mehr Infos:
http://news.mit.edu/2016/urban-travel-patterns-cellphone-data-0829