Wie 3D-Drucker werden auch Laserschneider und -gravierer immer preiswerter, weshalb ich beschlossen habe, einen von ihnen auszuprobieren. Ein paar Tage nach meiner Order erhielt ich das Modell Atomstack A5 – ein Lasergravierer mit 20 W Leistung, Dabei handelt es sich um keinen Cutter, obwohl er Sperrholz bis zu knapp fünf Millimeter schneiden kann. Außerdem ist er offiziell nicht für Metall geeignet, doch er scheint auch Aluminiumlegierungen gravieren zu können.

Zusammenbau des Atomstack A5

Der A5 wird als Bausatz aus Teilen geliefert, die Sie selbst zusammenbauen müssen. Das ist nicht sehr schwierig, denn alle dafür benötigten Werkzeuge sind im Bausatz enthalten. Die insgesamt sechs Schritte benötigen etwa 30 Minuten. Insgesamt macht der Aufbau dank einer soliden Qualitätsmontage einen guten Eindruck. Der Bausatz besteht vollständig aus robustem Aluminium und enthält keine Kunststoffteile (mit Ausnahme der Augenschutzbrille und den Kabeln).
 
Der Bausatz des Lasergravierers Atomstack A5 enthält sogar das zum Zusammenbau benötigte Werkzeug.

Straff, aber nicht zu straff

Achten Sie darauf, die Riemen richtig zu spannen. Sie dürfen nicht zu fest, aber auch nicht zu locker sitzen, denn Sie wollen ja einen reibungslosen Antrieb. Das Gleiche gilt für die Führungsräder in Schritt 5. Wenn sie zu fest angezogen sind, kann es beim Bewegen der X-Achse Klickgeräusche geben. Sind sie zu locker, kann es anfangen zu wackeln. Der Laserkopf verfügt ebenfalls über ein Führungsrad, das eventuell ebenfalls ein- bzw. nachgestellt werden muss.

Steuerungssoftware

Die Software zur LaserGRBL Steuerung des Atomstack A5, ist kostenlos. Es ist auch der Einsatz von LightBurn möglich, das zwar nicht kostenlos ist, aber eine zeitlich begrenzte kostenlose Testphase mit vollem Funktionsumfang bietet. Vielleicht wollen Sie diese Software ausprobieren, sobald Sie den Gravierer beherrschen.
 
 
Im beiliegenden Installationshandbuch steht nichts über die Verwendung des Gravierers. Selbst der Atomstack-Website findet sich kein Hinweis zu diesem Thema. Das von arkypita entwickelte Open-Source-Tool LaserGRBL hat eigentlich nichts mit Atomstack zu tun. Es bietet zwar Hilfe für sich selbst, aber auch keine wirkliche Anleitung zum Betrieb des Gravierers. Anstatt auf YouTube nach einer Anleitung zu fahnden, beschloss ich, das selbst herauszufinden.
 
Der Atomstack A5 ist voll kompatibel mit dem kostenlosen Tool LaserGRBL.

Basiert auf Arduino & Open Source Software

Nachdem ich den A5 an meinen PC (unter Windows 10) angeschlossen hatte, stellte ich fest, dass er einen Treiber für den USB/Seriell-Konverter CH340 benötigt. Diesen muss man jedoch nicht online suchen, da er praktischerweise in LaserGRBL enthalten ist, und zwar im Menü Tools.
Es gibt auch eine Option zum Hochladen von Firmware, da die Atomstack-Steuerungshardware eigentlich ein angepasster Arduino ist, auf dem der beliebte Open-Source-G-Code-Interpreter GRBL läuft. Das ist eine gute Nachricht für Bastler und Hacker, denn im Inneren des A5 befindet sich so keine proprietäre Elektronik.

Schneiden und Gravieren

Als ersten Versuch probierte ich den Benchmark-Test zum Schneiden von Sperrholz aus, der in einem Video auf der LaserGRBL-Website gezeigt wird. Ich lud die Beispielzeichnung in LaserGRBL und drückte die Play-Taste. Ein paar Minuten später hatte ich eine kreisrunde Scheibe aus einer der kleinen Sperrholzplatten geschnitten, die im A5-Kit enthalten sind (zusammen mit einigen Kunststoff-Mustern).
 
Der 20-W-Laser des A5 kann auch durch Sperrholz schneiden.

Das Gravieren eines Bildes auf ein Stück Holz war etwas schwieriger. Gravieren ist im Prinzip einfach genug für den Anfang, aber etwas richtig zu gravieren erfordert Übung und Experimente. Nach mehreren schlechten und verbrannten Gravuren gelang es mir jedoch, ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
Die Lösung bestand darin, die in LaserGRBL integrierte Materialdatenbank zu konsultieren. Sie enthält einen Abschnitt über den Atomstack A5, in dem empfohlen wird, die Laserleistung für Holz auf 28 % zu reduzieren. Die Verwendung dieses Wertes mit konstanter Leistung anstelle von dynamischer Leistung führte zu einem vorzeigbaren Ergebnis. Auch die präzise Fokussierung des Lasers durch Auf- und Abbewegen des Kopfes ist wichtig.

Rauch ist schlecht für Ihre Gesundheit

Ich empfehle dringend, all diese Arbeiten in einem gut belüfteten Raum oder noch besser im Freien durchzuführen (wie ich es getan habe). Bei der Lasergravur wird Material verbrannt und es entsteht Rauch mit verschiedenen toxischen Konzentrationen, den Sie nicht einatmen sollten. Wichtig: Behalten Sie immer die Schutzbrille auf!

Fazit

Der Lasergravierer Atomstack A5 ist ein kompletter Bausatz mit Werkzeugen, grüner Schutzbrille und sogar einigen Beispielmaterialien zum Üben. Der Zusammenbau des Bausatzes ist einfach und ergibt, wenn er richtig ausgeführt wird, ein vielseitiges und robustes Werkzeug mit leichtgängigen X- und Y-Achsen und einem stabilen Kopf.
 
Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist ein wenig Übung erforderlich.

Die Höhenverstellung des Kopfes könnte etwas komfortabler sein, und der Lüfter ist ein wenig laut. Aber für diese Preisklasse geht das in Ordnung.
Der A5 wird mit Arduino und Open-Source-Software von Drittanbietern gesteuert, so dass man nicht auf halbgare, fehlerhafte und proprietäre Programme angewiesen ist, die nie aktualisiert werden. Die Software ist einfach zu bedienen und man kann sofort mit der Gravur beginnen.
Eine Frage bleibt jedoch offen: Was soll ich mit dem kleinen Whiteboard und dem Filzstift machen, die im Lieferumfang enthalten sind?
 
Das im Kit enthaltene kleine Whiteboard?!?