Review: Digitales Oszilloskop PeakTech 1265
Weitere Funktionen
Dank einer eingebauten FFT-Funktion (mit unter anderem Hamming-, Rectangle-, Blackman-Fenster) kann auch das Spektrum des zu messenden Signals dargestellt werden. Der Frequenzbereich wird dabei mit xxx kHz/div angegeben, ohne weitere Bezugspunkte. Das mag ein wenig minderwertig erscheinen, aber es erlaubt den Anfängern, den Zusammenhang zwischen Zeit und Frequenz zu entdecken.
Das Gerät bietet eine Funktion zur Messung der Frequenz an, im Handbuch seltsamerweise als Cymometer bezeichnet. Die gemessene Signalfrequenz (Frequency) kann dauerhaft unter dem Bildschirm angezeigt werden, zusammen mit anderen Werten wie Periodendauer (Period), Anstiegs- und Fallzeit (RiseTime, FallTime), Overshoot usw.
Viele der genannten Größen können über den Knopf Measure auf dem Hauptbedienfeld gleichzeitig angezeigt werden. Zuerst muss man angeben, dass man eine Messung hinzufügen möchte (Taste H1). Dann wird die zu messende Größe eingegeben (Taste F1), und dann wird eine Art Enter-Taste gedrückt (F4). Es gibt sicher intuitivere Möglichkeiten, aber nach einigen Versuchen weiß man, wie es geht.
Die Speicherung von Bildschirminhalten (BMP, 1,44 MB) auf USB-Stick funktioniert gut, wenn dieser nach FAT32 formatiert ist. Versuche mit FAT16 bleiben erfolglos. Ich habe eine entsprechende Warnmeldung vorbeihuschen sehen, die jedoch kaum lesbar war).
Die Welt der digitalen Oszilloskope
Die auf diesem Gerät durchgeführten Tests haben mich in zwei Fällen ein wenig verwirrt. Erstens: Auch bei deaktivierten Kanälen wird die vertikale Skalierung stets angezeigt, was etwas verwirrend erscheint. Einer von zwei kleinen Schönheitsfehlern.
Zweitens, und dies war wohl eher mein Fehler: Bei Signalen mit sehr hohen Frequenzen (30 MHz) war es nicht möglich, das Bild des Signals zu stabilisieren (5 ms/div, ein Wert von 5 ns/div wäre sicher sinnvoller gewesen). Das instabile Signal, das ich gesehen habe, war jedoch in Wirklichkeit ein „Geisterbild“ (Aliasing, ein Fehler, der auf professionellen Geräten mit besseren Eingangsfiltern weniger ausgeprägt ist).
Über einen VGA-Anschluss (sub-D, 15 pins) kann ein externer Bildschirm oder ein Beamer angeschlossen werden. Das ist nicht so modern wie eine HDMI-Verbindung, aber sicher nicht weniger stabil und kann zum Beispiel einen ausgedienten Monitor aus dem Keller wieder zu neuem Leben verhelfen.
Wir haben hier letztendlich ein Gerät mit komfortablem Bildschirm, auf dessen Hauptfunktionen man einen direkten Zugang hat. Es liegt auf der Hand, dass sich solch ein Gerät nicht mit seinen professionellen Vertretern vergleichen lässt, aber es genügt vollauf den von Einsteigern gestellten Anforderungen, die dabei sind, die Welt der digitalen Oszilloskope zu entdecken.
Zusammenfassung
Negativ
- Unzureichende Anti-Aliasing-Filterung (Phantom-Signale bei Frequenzen, die in Bezug zur gewählten Zeitbasis zu hoch sind)
- Vertikale Empfindlichkeit auf 5 mV/div begrenzt
- Begrenzte Spektraldarstellung (FFT)
Positiv
- Leicht trotz eingebautem Netzteil; ruhig (kein Lüfter)
- Großer Bildschirm mit 20 cm Diagonale; gut aufgeteilt; hoher Kontrast; kaum reflektierend
- Zwei BNC-BNC-Kabel im Lieferumfang
- Praktische Bedienung (z. B. Tasten für Menu off und Trigger 50 %)
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