Anschlussmöglichkeiten

Die getestete Ausführung war nicht mit einem IEEE-488-Anschluss ausgestattet, denn dieser ist optional. Dafür war ein LAN-Anschluss für Messgeräte nach den neueren LXI (LAN eXtensions for Instrumentation) vorhanden, die auf Ethernet basieren. Über einen rückwärtigen USB-Port kann das Netzteil an einen PC angeschlossen werden und dort über eine virtuelle serielle Schnittstelle oder via USB-TMC (Test and Measurement Class) gesteuert werden. Beim virtuellen COM-Port kann man mit Hilfe eines normalen Terminal-Programms SPI-Befehle verwenden, wenn man die Windows-Treiber dafür installiert hat. Man kann dazu auch die kostenlose Windows-Applikation HMExplorer einsetzen, die über eine Terminal-Emulation verfügt. Mit dieser kann man Screenshots generieren oder arbiträre Kurvenformen erzeugen sowie Messergebnisse sichern. Über Anschlüsse auf der Rückseite kann eine analoge Steuerspannung (0...10 V) oder ein Steuerstrom (4...20 mA) angelegt werden, wodurch man einen oder alle drei Ausgänge steuern kann. Das geht so: Angenommen, die Kanäle 1 und 2 werden vom analogen Eingang gesteuert und im Menü ist die Spannung von Kanal 1 auf 30 V und die von Kanal 2 auf 20 V eingestellt. Wird jetzt die Steuerspannung von 0 V auf 10 V hochgefahren, dann steigen die Ausgangsspannungen der beiden Kanäle proportional zu den eingestellten Maximalwerten.

Gerade für die Entwicklung von Schaltungen mit mehreren Versorgungsspannungen ist es nützlich, dass man die Kanäle gegenüber dem Hauptschalter um 10 ms bis 10 s verzögert einschalten lassen kann. Man kann auch den analogen Eingang als Trigger verwenden, der die Einschaltsequenz auslöst. Auf der Frontplatte gibt es zusätzlich noch einen extra Trigger-Taster. Das Feature EasyArb macht das HMC8043 von Rohde & Schwarz schon fast zu einem AWG (Arbitrary Waveform Generator). Wo ein normaler AWG üblicherweise zeitbasiert ist, funktioniert das MHC8043 für diese Preisklasse außergewöhnlich sogar eventbasiert. Mit EasyArb lassen sich die Ausgangswerte jedes Kanals mit der Auflösung 10 ms / 1 mV / 1 mA definieren. Dabei kann eine Wellenform aus maximal 512 Zeitpunkten generiert werden. Diese Kurve kann eine definierte Anzahl an Zyklen durchlaufen oder endlos wiederholt werden. Die Eingabe der Daten von Hand über die Taster ist zwar möglich aber mühsam. Das Programm HMExplorer ist hierfür die bessere Alternative.

Sense-Eingänge

Bei der getesteten Dreikanalversion des Netzteils sind auf der Rückseite Sense-Eingänge für alle drei Ausgänge zugänglich. Mit diesen Eingängen kann man die Spannungsabfälle auf den Leitungen zur Last kompensieren. Das ist z. B. dann ganz nützlich, wenn man einen Akku laden möchte. Hier empfiehlt sich eine Diode in Serie mit dem Akku, damit nicht bei einem Stromausfall gerade bei mehrzelligen Akkus entweder das Netzteil zerstört oder aber der Akku tiefentladen wird. Wenn man hier die Sense-Eingänge nach der Diode direkt am Akku anschließt, wird auch die nichtlineare Charakteristik der Diode voll kompensiert (Bild 5), da diese Eingänge Spannungsabfälle bis zu 1 V kompensieren können.
 
Bild 5
Bild 5. Akkuladen mit Sense-Eingängen.