Der 8-Kanal-Stereo-Line-Mixer MicroMix ist extrem geräuscharm. Wirklich?
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Der MicroMix ist ein beeindruckender 8-Kanal Stereo-Line-Mixer, der auf dem ultra-niederrauschenden 4580 Operationsverstärker basiert. Mit acht 6,3 mm Stereo-Klinkeneingängen und einem 6,3 mm Stereo-Klinkenausgang bist du bestens ausgestattet. Jeder Kanal hat eine praktische Lautstärkeregelung und einen Mono/Stereo-Schalter. Der Ausgangssignalpegel wird durch vier leuchtende LEDs angezeigt. Das Gerät wird bequem über USB-C mit Strom versorgt – ein Netzteil ist allerdings nicht dabei. Ein Netzschalter fehlt ebenfalls. Mit seinem robusten Stahlgehäuse (190 × 70 × 40 mm) ist es für seine kompakte Größe ganz schön schwer (385 g). Die Gummifüße sorgen dafür, dass er selbst auf glatten Oberflächen nicht verrutscht!

Eine kleine Herausforderung, zumindest für mich, ist, dass die schwarzen Knöpfe keinen deutlichen Positionsmarker haben. Das macht es echt knifflig, die Position eines Knopfes aus der Ferne zu erkennen. Genauso geht es mit den Mono/Stereo-Schaltern, deren Position ebenfalls schwer zu erkennen ist.
Beachten Sie, dass der MicroMix auch in 4-Kanal- und 6-Kanal-Versionen erhältlich ist! Es handelt sich um ein unmarkiertes Gerät, das unter verschiedenen Marken angeboten wird.
Einige Details klären
Die Beschreibung des MicroMix zeigt, wie er von außen aussieht. Aber was passiert, wenn wir einen genaueren Blick werfen und den Deckel abnehmen? Es gibt zwei spannende Gründe dafür:
- Die Produktbeschreibung spricht von 4580 ultra-rauscharmen Operationsverstärkern. Damit du die Vorteile dieser Op-Amps nutzen kannst, muss der Schaltkreis richtig ausgelegt sein. Ist das gegeben?
- Das Handbuch erwähnt 6,3 mm Monoklinkenbuchsen, aber es handelt sich um einen Stereo-Mixer. Was geht hier vor sich?
Ein Blick ins MicroMix
Nachdem wir das MicroMix geöffnet und die Platine entfernt haben, können wir die Ein- und Ausgangsbuchsen inspizieren. Es handelt sich um zweikanalige Buchsen, also Stereo und nicht Mono, was im Handbuch falsch angegeben ist (wie erwartet).
Die Platine hat zehn 8-polige SO-8 ICs mit der Aufschrift '4580'. Doch die Beschriftung wirkt etwas merkwürdig. Normalerweise wäre auf einem IC dieser Größe mehr Info zu finden, wie ein Datum, ein Batch-Code oder ein Logo. Stattdessen steht da nur '4580' in ziemlich großen Buchstaben. Kein Logo, nichts! Das lässt vermuten, dass es sich um unbranded Low-Cost-Op-Amps handelt, auf denen einfach '4580' aufgedruckt wurde. Um das zu überprüfen, müsste man das Signal-Rausch-Verhältnis der Op-Amps messen – aber ist das den Aufwand wirklich wert?
Die Kondensatoren des MicroMix
Neben den Operationsverstärkern gibt es viele günstige Elektrolytkondensatoren. Wenn wir die Schaltung zurückverfolgen, sehen wir, dass ein Signal durch drei von ihnen vom Eingang zum Ausgang fließt.
Die Potentiometer sind preiswerte 50-kΩ lineare Geräte (Typ B). Der 10-kΩ Widerstand, der parallel zum Wischer geschaltet ist, sorgt wahrscheinlich für ein pseudo-logarithmisches Verhalten. Das bedeutet allerdings, dass die Eingangsimpedanz nun von der Position des Potentiometers abhängt und zwischen 50 kΩ und 8,3 kΩ schwankt.

Das MicroMix Rückentwickelt
Das rückentwickelte Schema zeigt spannend, was der Mono/Stereo-Schalter wirklich bewirkt. Man könnte denken, dass die Mono-Position die linken und rechten Kanäle einfach zu zwei identischen Signalen zusammenführt, doch das ist nicht der Fall. Wenn man auf Mono schaltet, wird nur der linke Kanal (die Spitze des Steckers) an beide Ausgabekanäle gesendet. Der rechte Kanal wird einfach abgeschaltet. So verwandelt sich ein Kanal im Mono-Modus in einen echten Monokanal und nicht in einen „monoisierten“ Stereo-Kanal. Das ist zwar kein Problem, aber es ist wichtig zu wissen! Stereo-Panning ist allerdings nicht möglich.
Zunahme
Der Spannungsgain jedes Eingangs liegt bei über +3. Der gesamte Spannungsgain des Mischers beträgt etwa −10. Das ist echt viel. Das bedeutet, dass der Ausgang das Eingangssignal der nächsten Stufe leicht übersteuern kann. Gleichzeitig ermöglicht es den Anschluss von schwachen Signalquellen.
Schaltnetzteil
Der MikroMix nutzt ein einfaches Schaltnetzteil, das die 5-V-Eingangsspannung vom USB-C-Anschluss in beeindruckende +15 V verwandelt. Ein Inverter sorgt dafür, dass wir auch −15 V bekommen. Die Schaltfrequenz liegt bei etwa 400 kHz. Diese spannenden Volt versorgen die Operationsverstärker und den Rest der Schaltung. Ich habe einen tollen Rest von 400 kHz und 55 mV an den Versorgungspins des Operationsverstärkers gemessen.

Fazit
Der MicroMix ist vielleicht nicht der super leise Mixer, als der er sich präsentiert, aber das heißt nicht, dass er schlecht ist – ganz im Gegenteil! Er ist in vielen Situationen extrem nützlich. Sie können zum Beispiel eine E-Gitarre direkt anschließen und sie liefert ein klares und kräftiges Signal. Mit seiner hohen Verstärkung können Sie sogar Mikrofone anschließen! Seine kompakte Größe und die robuste Bauweise machen ihn zum perfekten Begleiter für reisende Musiker. Er passt problemlos in jede Tasche und ist super stabil!
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