Fairphone 2: Modulares Konzept macht einen Unterschied
08. März 2016
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Das Fairphone 2 erhielt als erstes modulares Smartphone der Welt von iFixit die Wertung 10 von 10 Punkten für Wartungsfreundlichkeit. Zudem hat es einen USB-Erweiterungs-Port.
Diese Features zeigen, was hinter dem Fairphone-Projekt steckt: Das Bewusstsein für Ethik in der Elektronik durch die Entwicklung offener und wartbarer Produkte. In diesem Interview erklärt Douwe Schmidt, Community Manager von Fairphone, inwieweit das Fairphone 2 diesem Anspruch gerecht wird.
Die Wertschöpfungskette besteht in der Elektronik-Industrie aus einem komplexen Netzwerk an Aktivitäten und Prozessen. Bestimmte Phasen tangieren dabei ökologische, soziale und ökonomische Aspekte wie etwa die Nutzung problematischer Werkstoffe oder die Rechter von Arbeitern. Fairphone ist ein soziales Unternehmen in den Niederlanden, das sich dem Ziel verschrieben hat, die Hintergründe elektronischer Geräte transparent zu machen und auf diese Weise die Welt zu verbessern.
Design
„Bei der Entwicklung des Fairphone lagen die Schwerpunkte auf drei Aspekten: Wertschöpfung, Kontrolle des Anwenders über das Gerät und die Vermeidung von Müll.“ sagte Schmidt. „Das Design des Fairphone 2 (FP2) berücksichtigt exakt diese drei Aspekte. Das erste Fairphone wurde nicht komplett durch uns entwickelt. Es war ein eingekauftes Gerät mit einigen Modifikationen. Damit erhielten wir ein tieferes Verständnis der Wertschöpfungskette. Wir mussten Distributoren finden und mit ihnen zusammenarbeiten. Hieraus gewannen wir Einsichten in diese Welt, was uns bessere Einflussmöglichkeiten eröffnete. In diesem Sinne ist die Entwicklung des Phones der Ausgangspunkt.
Ein weiterer Vorteil einer Eigenentwicklung ist, dass wir so ein wahrhaft modulares Smartphone anbieten können. Dank der modularen Architektur werden Anwender in die Lage versetzt, ihr Gerät selbst zu reparieren, was die Kontrolle über das Gerät über das übliche Maß hinaus erweitert. Schließlich dient dieses Konzept auch der Müllvermeidung. Schon bei der Entwicklung wurde auch an das Ende des Produkt-Zyklus gedacht, da so die wichtigen Komponenten leichter ausgebaut und getrennt recycelt werden können.“
Problematische Materialien
Schmidt: „Das FP1 war ein sogenanntes ‚white label device’ – ein Produkt eines Herstellers, das man kaufen und mit eigenem Marken-Label versehen kann“.
Das Fairphone-Projekt startete als Kampagne, die auf die Nutzung problematischer Mineralien in der Elektronik aufmerksam machen wollte. Dabei ging es um die Werkstoffe Gold, Kassiterit (zur Gewinnung von Zinn), Coltan (Ein Tantal-Erz) und Wolframit (Mischkristall mit Wolframverbindungen). Sie werden hauptsächlich im Osten der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, einer von bewaffneten Konflikten verheerten Region. Die dortigen Minen dienen z. B. der Finanzierung bewaffneter Gruppen und die ortsansässige Bevölkerung wird vielfach mit Gewalt zur gefährlichen Arbeit in den Minen gezwungen. Aus dieser Informationskampagne entstand dann das Fairphone-Projekt , das die Entwicklung eines Smartphones zum Ziel hatte, das auf diese Mineralien verzichtet. Dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne kamen durch sozial und ökologisch bewusste Unterstützer insgesamt 7 Millionen Euro an Vorbestellungen zusammen.
Weitere Informationen finden Sie im englischen Original-Artikel...
Diese Features zeigen, was hinter dem Fairphone-Projekt steckt: Das Bewusstsein für Ethik in der Elektronik durch die Entwicklung offener und wartbarer Produkte. In diesem Interview erklärt Douwe Schmidt, Community Manager von Fairphone, inwieweit das Fairphone 2 diesem Anspruch gerecht wird.
Die Wertschöpfungskette besteht in der Elektronik-Industrie aus einem komplexen Netzwerk an Aktivitäten und Prozessen. Bestimmte Phasen tangieren dabei ökologische, soziale und ökonomische Aspekte wie etwa die Nutzung problematischer Werkstoffe oder die Rechter von Arbeitern. Fairphone ist ein soziales Unternehmen in den Niederlanden, das sich dem Ziel verschrieben hat, die Hintergründe elektronischer Geräte transparent zu machen und auf diese Weise die Welt zu verbessern.
Design
„Bei der Entwicklung des Fairphone lagen die Schwerpunkte auf drei Aspekten: Wertschöpfung, Kontrolle des Anwenders über das Gerät und die Vermeidung von Müll.“ sagte Schmidt. „Das Design des Fairphone 2 (FP2) berücksichtigt exakt diese drei Aspekte. Das erste Fairphone wurde nicht komplett durch uns entwickelt. Es war ein eingekauftes Gerät mit einigen Modifikationen. Damit erhielten wir ein tieferes Verständnis der Wertschöpfungskette. Wir mussten Distributoren finden und mit ihnen zusammenarbeiten. Hieraus gewannen wir Einsichten in diese Welt, was uns bessere Einflussmöglichkeiten eröffnete. In diesem Sinne ist die Entwicklung des Phones der Ausgangspunkt.
Ein weiterer Vorteil einer Eigenentwicklung ist, dass wir so ein wahrhaft modulares Smartphone anbieten können. Dank der modularen Architektur werden Anwender in die Lage versetzt, ihr Gerät selbst zu reparieren, was die Kontrolle über das Gerät über das übliche Maß hinaus erweitert. Schließlich dient dieses Konzept auch der Müllvermeidung. Schon bei der Entwicklung wurde auch an das Ende des Produkt-Zyklus gedacht, da so die wichtigen Komponenten leichter ausgebaut und getrennt recycelt werden können.“
Problematische Materialien
Schmidt: „Das FP1 war ein sogenanntes ‚white label device’ – ein Produkt eines Herstellers, das man kaufen und mit eigenem Marken-Label versehen kann“.
Das Fairphone-Projekt startete als Kampagne, die auf die Nutzung problematischer Mineralien in der Elektronik aufmerksam machen wollte. Dabei ging es um die Werkstoffe Gold, Kassiterit (zur Gewinnung von Zinn), Coltan (Ein Tantal-Erz) und Wolframit (Mischkristall mit Wolframverbindungen). Sie werden hauptsächlich im Osten der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, einer von bewaffneten Konflikten verheerten Region. Die dortigen Minen dienen z. B. der Finanzierung bewaffneter Gruppen und die ortsansässige Bevölkerung wird vielfach mit Gewalt zur gefährlichen Arbeit in den Minen gezwungen. Aus dieser Informationskampagne entstand dann das Fairphone-Projekt , das die Entwicklung eines Smartphones zum Ziel hatte, das auf diese Mineralien verzichtet. Dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne kamen durch sozial und ökologisch bewusste Unterstützer insgesamt 7 Millionen Euro an Vorbestellungen zusammen.
Weitere Informationen finden Sie im englischen Original-Artikel...
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