Artikel
Doppelseitige Platinen
Problemlos selber anfertigen
Nur einfache Mittel sind erforderlich, um einen Belichtungsrahmen bauen, mit dem die sonst so gefürchtete Herstellung doppelseitiger Platinen zum Kinderspiel wird.
Wie Platinen in Eigenregie erstellt werden, haben wir schon einige Male in Elektor beschrieben. Wenn die Platine nur einseitig beschichtet ist, so ist die Belichtung des Basismaterials kein Problem. Bei doppelseitigen Platinen jedoch müssen die Belichtungsvorlagen auf der Platine auf den Hunderstel Millimeter übereinander liegen, damit die Löcher auf beiden Seiten exakt in die Lötaugen passen. Wie stellt man das an? Doch guter Rat ist gar nicht teuer und kostet nur die Lektüre dieses Artikels!
Wie Platinen in Eigenregie erstellt werden, haben wir schon einige Male in Elektor beschrieben. Wenn die Platine nur einseitig beschichtet ist, so ist die Belichtung des Basismaterials kein Problem. Bei doppelseitigen Platinen jedoch müssen die Belichtungsvorlagen auf der Platine auf den Hunderstel Millimeter übereinander liegen, damit die Löcher auf beiden Seiten exakt in die Lötaugen passen. Wie stellt man das an? Doch guter Rat ist gar nicht teuer und kostet nur die Lektüre dieses Artikels!
Extra-Info / Update
Leserbrief: UV-Durchlässigkeit
Soeben lese ich das neue Aprilheft, wo es im Reader’s Corner in der Anfrage zum Belichtungsrahmen (Heft 10/02) unter anderem um UV-Durchlässigkeit von Glas geht.
Dazu möchte ich einen einfachen Behelf vorstellen - kein Mess-System, sondern eine bastlertypische Lösung, die Vergleiche ermöglicht. Was man dazu braucht, ist einfach eine beliebige Schwarzlicht-Quelle wie etwa Sylvania BLB - Röhren, ein Blatt weisses Papier und einen dunklen Raum. Die im Papier enthaltenen optischen Aufheller fluoreszieren im Schwarzlicht deutlich hellblau, beim Zwischenhalten eines Prüfobjektes kann dieses Leuchten mehr oder weniger verschwinden - je nach UV-Durchlässigkeit. Übrigens sind BRD-Briefmarken seit langem mit einer gelben Fluoreszenzfarbe versetzt und auch als Messindikator geeignet, ebenso die meisten Leuchtmarker.
Jürgen Cmrcka (Wien)
Leserbrief:
Beim Aufbau des Belichtungsrahmens aus Elektor 10/2002 hatte ich Probleme, das "Fertigteil aus dem Baumarkt", den Fensterfeststeller, zu bekommen. Ich habe mir nun anders beholfen und eine 6x30-mm-Schlüsselschraube von unten durch den Belichtungsrahmen gesteckt und auf der anderen Seite mit einer Mutter gekontert. Dazu habe ich ein 5-mm-Loch gebohrt, die Schraube hineingedreht und zusätzlich alles noch verklebt, um mehr Stabilität zu erreichen. Der Schraube habe ich vor endgültiger Montage noch im oberen Bereich das Gewinde weggefeilt und sie dann auch gleich wie empfohlen schräg angefeilt. Noch eine Frage:
Ich habe zwei Glasplatten aus einem alten Schrank entnommen (170 mm x 220 mm) und weiß nicht, wie gut diese Glasplatten für UV-Licht durchlässig sind. Gibt es da einfache Tricks, das herauszufinden?
Sören Wildemann
Einen einfachen Trick für die Ermittlung der UV-Transmission kennen wir leider nicht. Was die Verwendbarkeit von Glas betrifft, haben wir eine Antwort von Dieter Bungard erhalten:
Gewöhnliches Glas ist durchlässig genug für den Teil des Spektrums, den der Fotolack benötigt. Ein wenig Dämpfung hat es schon, aber wenn man oben und unten das Gleiche verwendet, fallen die paar Sekunden Unterschied in der Belichtungszeit nicht auf. Am besten ist Kristallglas, und die Dicke spielt natürlich auch eine Rolle. Die Frage ist aber eher akademisch. Nur transparente Kunststoffe funktionieren nicht. Das Licht fürs Platinenbelichten ist von der Wellenlänge her bei etwa 400 nm angesiedelt. Das ist der Grenzbereich zwischen UV-A und blauem Licht. Die Bezeichnung für die so genannte Lichtfarbe ist die 05 in der Bezeichnung TL 20 W 05 der Leuchtstoffröhre. Die Lichtfarben 08 und 09 findet man in Gesichtsbräunern (die mit Röhren). Diese Lichtfarben haben deutlich mehr UV-A, funktionieren fürs Platinenmachen aber auch gut, weil sie das Spektrum um 400 nm sozusagen von der anderen, kurzwelligeren Seite her abdecken.
Noch eine redaktionelle Anmerkung zu den transparenten Kunststoffen: Von den Grundeigenschaften her ist Acrylglas (Plexiglas) UV-durchlässiger als Fensterglas. Wenn man sich aber bei den Herstellern informiert (z. B. http://www.roehm.com/en/plexiglas), stellt man fest, dass es sowohl durchlässige als auch undurchlässige Sorten gibt. Eine sehr geringe UV-Durchlässigkeit weist das ebenfalls transparente Polycarbonat auf.
Leserbrief:
Der Belichtungsrahmen aus der Oktober-Ausgabe kommt mir vor wie das berühmte "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Seit über 20 Jahren benutzen wir im Verein STZ-RE e.V. eine einfache Methode, die ohne zusätzliche Mittel, d.h., mit dem im Entwicklungs- und Elektronik-Labor vorhandenen Material auskommt...
Wir drucken hauptsächlich mit Eagle und Sprint-Layout auf mit Folie bestücktem Laserdrucker in 600 DPI und ab und zu auch mit Tintenstrahlern auf Folie. Manchmal kopieren wir auch Layouts aus Zeitschriften .
Wenn es nun ans Belichten geht, legen wir den Film für Oberseite und Unterseite aufeinander, wobei wir an drei Seiten etwas Rand um die Layouts benötigen (3...5 cm). Das Zentrieren geht sehr rasch : wir legen die Layouts auf den Belichter, schalten die UV-Röhren ein, und in 2 s liegen sie 100% deckungsgleich (UV-Augenschutz nicht vergessen! Anm.d.Red.), dann wird mit einem bereitliegendem Lötkolben an 3 Seiten der Folien ein paar mal aufgetippt (in reichlich Abstand zu den Layoutgrenzen), sodass die Folien punktuell verschmelzen. Da, wo zwei verschmolzene Seiten aneinanderstoßen, werden die Ecken abgeschnitten, so dass die Layouts etwa von der Ecke aus 2...3 mm verlieren (macht nichts aus, da liegen üblicherweise die Befestigungslöcher). In die so gebildete Tasche schieben wir eine Platine und befestigen sie an den ausgeschnittenen Ecken mit Tesafilm, so dass sie beim Wenden nicht verrutscht. Anschließend nacheinander beidseitig belichten, entwickeln und ätzen wie gehabt (wir benutzen ebenfalls H2O2 mit HCL).
Norbert Mielke
Soeben lese ich das neue Aprilheft, wo es im Reader’s Corner in der Anfrage zum Belichtungsrahmen (Heft 10/02) unter anderem um UV-Durchlässigkeit von Glas geht.
Dazu möchte ich einen einfachen Behelf vorstellen - kein Mess-System, sondern eine bastlertypische Lösung, die Vergleiche ermöglicht. Was man dazu braucht, ist einfach eine beliebige Schwarzlicht-Quelle wie etwa Sylvania BLB - Röhren, ein Blatt weisses Papier und einen dunklen Raum. Die im Papier enthaltenen optischen Aufheller fluoreszieren im Schwarzlicht deutlich hellblau, beim Zwischenhalten eines Prüfobjektes kann dieses Leuchten mehr oder weniger verschwinden - je nach UV-Durchlässigkeit. Übrigens sind BRD-Briefmarken seit langem mit einer gelben Fluoreszenzfarbe versetzt und auch als Messindikator geeignet, ebenso die meisten Leuchtmarker.
Jürgen Cmrcka (Wien)
Leserbrief:
Beim Aufbau des Belichtungsrahmens aus Elektor 10/2002 hatte ich Probleme, das "Fertigteil aus dem Baumarkt", den Fensterfeststeller, zu bekommen. Ich habe mir nun anders beholfen und eine 6x30-mm-Schlüsselschraube von unten durch den Belichtungsrahmen gesteckt und auf der anderen Seite mit einer Mutter gekontert. Dazu habe ich ein 5-mm-Loch gebohrt, die Schraube hineingedreht und zusätzlich alles noch verklebt, um mehr Stabilität zu erreichen. Der Schraube habe ich vor endgültiger Montage noch im oberen Bereich das Gewinde weggefeilt und sie dann auch gleich wie empfohlen schräg angefeilt. Noch eine Frage:
Ich habe zwei Glasplatten aus einem alten Schrank entnommen (170 mm x 220 mm) und weiß nicht, wie gut diese Glasplatten für UV-Licht durchlässig sind. Gibt es da einfache Tricks, das herauszufinden?
Sören Wildemann
Einen einfachen Trick für die Ermittlung der UV-Transmission kennen wir leider nicht. Was die Verwendbarkeit von Glas betrifft, haben wir eine Antwort von Dieter Bungard erhalten:
Gewöhnliches Glas ist durchlässig genug für den Teil des Spektrums, den der Fotolack benötigt. Ein wenig Dämpfung hat es schon, aber wenn man oben und unten das Gleiche verwendet, fallen die paar Sekunden Unterschied in der Belichtungszeit nicht auf. Am besten ist Kristallglas, und die Dicke spielt natürlich auch eine Rolle. Die Frage ist aber eher akademisch. Nur transparente Kunststoffe funktionieren nicht. Das Licht fürs Platinenbelichten ist von der Wellenlänge her bei etwa 400 nm angesiedelt. Das ist der Grenzbereich zwischen UV-A und blauem Licht. Die Bezeichnung für die so genannte Lichtfarbe ist die 05 in der Bezeichnung TL 20 W 05 der Leuchtstoffröhre. Die Lichtfarben 08 und 09 findet man in Gesichtsbräunern (die mit Röhren). Diese Lichtfarben haben deutlich mehr UV-A, funktionieren fürs Platinenmachen aber auch gut, weil sie das Spektrum um 400 nm sozusagen von der anderen, kurzwelligeren Seite her abdecken.
Noch eine redaktionelle Anmerkung zu den transparenten Kunststoffen: Von den Grundeigenschaften her ist Acrylglas (Plexiglas) UV-durchlässiger als Fensterglas. Wenn man sich aber bei den Herstellern informiert (z. B. http://www.roehm.com/en/plexiglas), stellt man fest, dass es sowohl durchlässige als auch undurchlässige Sorten gibt. Eine sehr geringe UV-Durchlässigkeit weist das ebenfalls transparente Polycarbonat auf.
Leserbrief:
Der Belichtungsrahmen aus der Oktober-Ausgabe kommt mir vor wie das berühmte "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Seit über 20 Jahren benutzen wir im Verein STZ-RE e.V. eine einfache Methode, die ohne zusätzliche Mittel, d.h., mit dem im Entwicklungs- und Elektronik-Labor vorhandenen Material auskommt...
Wir drucken hauptsächlich mit Eagle und Sprint-Layout auf mit Folie bestücktem Laserdrucker in 600 DPI und ab und zu auch mit Tintenstrahlern auf Folie. Manchmal kopieren wir auch Layouts aus Zeitschriften .
Wenn es nun ans Belichten geht, legen wir den Film für Oberseite und Unterseite aufeinander, wobei wir an drei Seiten etwas Rand um die Layouts benötigen (3...5 cm). Das Zentrieren geht sehr rasch : wir legen die Layouts auf den Belichter, schalten die UV-Röhren ein, und in 2 s liegen sie 100% deckungsgleich (UV-Augenschutz nicht vergessen! Anm.d.Red.), dann wird mit einem bereitliegendem Lötkolben an 3 Seiten der Folien ein paar mal aufgetippt (in reichlich Abstand zu den Layoutgrenzen), sodass die Folien punktuell verschmelzen. Da, wo zwei verschmolzene Seiten aneinanderstoßen, werden die Ecken abgeschnitten, so dass die Layouts etwa von der Ecke aus 2...3 mm verlieren (macht nichts aus, da liegen üblicherweise die Befestigungslöcher). In die so gebildete Tasche schieben wir eine Platine und befestigen sie an den ausgeschnittenen Ecken mit Tesafilm, so dass sie beim Wenden nicht verrutscht. Anschließend nacheinander beidseitig belichten, entwickeln und ätzen wie gehabt (wir benutzen ebenfalls H2O2 mit HCL).
Norbert Mielke
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