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Folienkondensatoren richtig gepolt
Welche Folie eines Wickelkondensators wirkt abschirmend?
Ein Elektrolytkondensator muss korrekt gepolt in eine elektronische Schaltung eingesetzt werden. Lötet man einen Elko falsch herum ein, so wird er nach kurzer Betriebsdauer sein Innerstes preisgeben: Der Elko-Becher "explodiert", will heißen, er wird an einer Sollbruchstelle undicht und der unter Überdruck stehende flüssige Elektrolyt ergießt sich in wenig appetitlicher Form auf die Platine. Dies ist jedem wohl bekannt, der schon einmal eine elektronische Schaltung aufgebaut hat, genau so wie die Tatsache, dass bei "gewöhnlichen" Kondensatoren die Polung keine Rolle spielt. Zugegeben, gewöhnliche Kondensatoren explodieren nicht, wenn man sie falsch polt. Dennoch sind gewickelte Typen in der Lage, Störungen aus der Umgebung je nach Polung mehr oder weniger aufzufangen. Dies hat bei vielen Applikationen Einfluss auf die Funktion einer Schaltung (etwa durch Brummeinstreuung, Übersprechen oder Selbsterregung). Wichtiges Beispiel: In Röhrenverstärker-Schaltungen führt ein Anschlussdraht des Koppelkondensators zum sehr hochohmigen Steuergitter der nächsten Stufe. Dieser Anschlussdraht muss unbedingt mit der inneren Folie verbunden sein, der Anschlussdraht der äußeren Folie hingegen mit der Anode der Vorröhre. Bei manchen Kondensatortypen ist die äußere Folie zum Beispiel durch einen Strich gekennzeichnet. Leider ist eine solche Markierung nicht bei allen Typen vorhanden und auch die Aufdrucke geben nicht unbedingt Aufschluss über die Anordnung der Folien.
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