Echte M2M-Kommunikation
In der Branche ist M2M-Kommunikation bereits ein großes Thema, Tatsache ist aber, dass echte M2M-Kommunikation bisher nicht möglich war. Das ändert sich mit der Einführung von 5G. Wo die Kommunikation zwischen Maschinen bisher nur eingeschränkt möglich war und Netzwerke als Vermittler fungierten, ermöglicht die niedrige Latenz von 5G eine direkte Kommunikation ohne zwischengeschaltetes Netzwerk.

Der wichtigste Vorteil dieser Entwicklung ist die Effizienz, da im Netzwerk keine menschlichen Eingriffe mehr erforderlich sind, was die Kosten für Interaktionen reduziert. Darüber hinaus eröffnet die neue M2M-Kommunikation auch die Möglichkeit eines höheren Grades von KI innerhalb des Netzwerks. Auch bei den bereits erwähnten selbstfahrenden Fahrzeugen würde die verbesserte Kommunikation zwischen Maschinen sich positiv auf die direkte Kommunikation zwischen den Fahrzeugen auswirken, während diese andere Fahrzeuge, die Straße und die Umgebung überwachen. Alle erfassten Informationen können nahtlos zwischen allen verbundenen Fahrzeugen auf der Straße ausgetauscht werden, wodurch das Autofahren sicherer würde als je zuvor.

Darüber hinaus könnten die so erfassten Verkehrsinformationen in eine vollständig vernetzte intelligente Stadt integriert werden, in der alle Komponenten über ein 5G-Netzwerk verbunden sind und miteinander kommunizieren. Ingenieure haben dieses Potenzial erkannt – Schätzungen zufolge werden bis 2022 über 25 % der mobilen Smart City-Geräte und -Anwendungen 5G-Netzwerke nutzen.
 
Entwicklung mit 5G und Ausblick
Abgesehen von den verschiedenen Anwendungen, die bereits bekannt sind und für die 5G entwickelt wurde, ist noch völlig offen, welche neuen Entwicklungen 5G anstoßen wird, wenn es erstmal vollständig eingeführt ist und Ingenieure anfangen, die neuen Möglichkeiten richtig zu nutzen. Die Möglichkeiten sind unglaublich vielfältig und umfangreich – beispielsweise bietet 5G ganz neue Möglichkeiten für das Wartungsmanagement bei großen Maschinen wie Flugzeugen oder Bergbaugeräten. Integrierte Sensoren können den Zustand von Bauteilen in einer Maschine überwachen und melden, wenn etwas ausgetauscht oder repariert werden muss. Diese Funktionen können jetzt in der Konstruktionsphase bei Maschinen implementiert werden, also an einem Punkt, an dem die Integration bislang aufgrund der extremen Bandbreitenanforderungen und der erforderlichen geringen Latenz nicht möglich war.

Es ist jedoch schwer vorherzusagen, wie genau Entwicklungsingenieure 5G letztendlich nutzen werden. Entwicklungen für dieses neue Netzwerk stecken noch in den Kinderschuhen, und es gibt noch viel zu entdecken und zu lernen. Solange das 5G-Netz nur in begrenztem Masse für Tests verfügbar ist, können wir nur spekulieren, welche Formen die Innovationen annehmen werden, wenn Ingenieure anfangen, richtig damit zu arbeiten – individuell und vor allem kollektiv, wenn unterschiedliche Projekte und Ideen sich gegenseitig beeinflussen. Mit der Zeit wird sich herauskristallisieren, was genau mit 5G umgesetzt werden kann – und ob es den hohen Erwartungen gerecht wird, die aktuell formuliert werden.

Autor: Michael Jakal, regionaler Sales Manager Mittel- und Süd-Europa bei Distrelec.