Beim NASA-Projekt ERA (Environmentally Responsible Aviation) geht es um Flugzeuge der Zukunft. Im Jahr 2025 sollen sie im Vergleich zu 1998 bei um 75 % geringeren Emissionen und um 83 % reduziertem Fluglärm nur noch halb soviel Energie verbrauchen. Hierzu haben drei Hersteller Vorschläge eingereicht. Boeing schlägt ein Blended Wing Body Design vor, bei dem Rumpf und Flügel ineinander übergehen. Solche Nurflügler wurden bereits in den 1930er-Jahren in Deutschland von den Gebrüdern Horten erprobt. Solche Konstruktionen sind aber nur mit dem Einsatz von Elektronik sicher zu kontrollieren. Diese Technik ist heute ausgereift, wie der Stealth-Bomber B2 zeigt.

 
NASA und Boeing erproben das Konzept seit einiger Zeit mit dem Modell X-48 für den Einsatz als Fracht- oder Passagierflugzeug. Die aktuelle X-48C hatte nun ihren Erstflug und hob am 7. August um 7:56 Uhr Ortszeit ferngesteuert vom Dryden Flight Research Center in Kalifornien ab. Sie stieg bis auf eine Höhe von 1.700 m und konnte neun Minuten später sicher landen. Dieses Modell hat bei 6,4 m Spannweite etwa 8,5 % der Größe des projektierten echten Flugzeugs. Laut Boeing haben die 92 Flugversuche des vorherigen Modells X-48B bereits bewiesen, dass ein BWB-Design genauso gut kontrolliert werden kann wie ein herkömmliches Flugzeug.

 

Beim X-48C soll insbesondere die Geräuschentwicklung weiter reduziert werden. Dazu wurden die bisherigen drei Turbojet-Triebwerke gegen zwei stärkere Motoren ausgetauscht und näher zur Längsachse des Flugzeugs verschoben. Mit ihnen soll die X-48C eine maximale Flughöhe von 3.000 m sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h erreichen. An diesen Entwicklungen ist neben der NASA und Boeing auch die US Air Force beteiligt.

 

Bild: NASA/Boeing