Delayed Trigger – eine Allegorie für Elektroniker
20. Januar 2017
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Kürzlich musste ich ob der schönen Vergleichbarkeit der Veröffentlichung von Elektronik-Projekten mit der Funktionsweise meines Lieblings-Messinstruments schmunzeln: Gemeint ist ein CRO (Cathode Ray Oscilloscope = Röhren-Oszi).
Nun zu den frappanten Ähnlichkeiten: Es gibt einen aktiven Herausgeber (die Elektronenkanone), der unter Hochspannung (2 kV) schreibt und das für eine bestimmte Zielgruppe (Kathode) mit feinem Stift (Elektronenstrahl) auf Papier (Röhrenschirm). Damit etwas erscheint, wird das zu Schreibende beeinflusst (abgelenkt) durch Mails von Lesern (Steuergitter) und Regeln des Verlags (Schirmgitter), um wirklich genau das Richtige im Heft (auf der Phosphor-Schicht) lesen zu können. Das braucht natürlich viel Konzentration (Fokussierung) und ein Büro in einem Elfenbeinturm – bei Elektor eine Burg bzw. ein Schloss (hohes Vakuum). In manchen Fällen reitet der Herausgeber ein Steckenpferd, um besonders schöne Texte und hochaufgelöste Bilder aufs Papier zu bringen (10 kV Nachbeschleunigung eingeschaltet). Dann ist er sehr empfindlich (Überschläge der Anodenspannung). Es gibt dann auch Probleme. Mit der Zeit reduziert sich die Anspannung (Kathoden-Alterung), es wird unschärfer (Astigmatismus-Verluste) und kommerzielle Kräfte sowie andere Abteilungen müssen abgewehrt werden (Mu-Metall-Abschirmung).
Bei Elektor gibt es viele Allegorien zu elektronischen Termini: Verstärker, Abschwächer, Oszillatoren, Feedback und Auslöser (Trigger). Nur die letzten beiden Begriffe sind auch für Nichtelektroniker verständlich. Für Retronik, meine ständige Rubrik in Elektor, ist Feedback und Triggerung auch von einer bestimmten, nichtelektronischen Bedeutung: Die Artikel scheinen etwas bei den Lesern zu triggern, was Feedback in Form von E-Mails nach dem Muster „Ich erinnere mich/bekam/möchte/zerstörte/reparierte ein...“ nach sich zieht. Doch es gab auch „sachliche“ Rückmeldungen wie etwa durch antikes Equipment, das irgendwo hervorgekramt wurde, um es abzustauben und zu fotografieren.
Einige Leser reagieren sofort auf eine Veröffentlichung – andere brauchen dazu 2³ oder noch mehr Jahre. Letzteres war für mich der Trigger, eine neue Rubrik in Retronik für all die Reaktionen mit langer Signalverzögerung einzurichten. Die Dauer der Verzögerung spielt dabei für mich keine Rolle. Los geht es in der zweiten Elektor-Ausgabe dieses Jahres mit dem ersten Beitrag „Made in Belgium“. Lesen Sie ihn. Und machen Sie mit!
Übrigens: Was ist denn Ihr persönlicher Trigger-Level (Bedingung), um sich an einem Projekt zu beteiligen? Und welche Verzögerungsdauer haben Sie bei diesem Trigger eingestellt? Verwenden Sie einfach den Button Kommentar schreiben unter diesem Beitrag, um die Ablenkung zu starten und eine Spur zu hinterlassen, die für alle sichtbar ist!
Nun zu den frappanten Ähnlichkeiten: Es gibt einen aktiven Herausgeber (die Elektronenkanone), der unter Hochspannung (2 kV) schreibt und das für eine bestimmte Zielgruppe (Kathode) mit feinem Stift (Elektronenstrahl) auf Papier (Röhrenschirm). Damit etwas erscheint, wird das zu Schreibende beeinflusst (abgelenkt) durch Mails von Lesern (Steuergitter) und Regeln des Verlags (Schirmgitter), um wirklich genau das Richtige im Heft (auf der Phosphor-Schicht) lesen zu können. Das braucht natürlich viel Konzentration (Fokussierung) und ein Büro in einem Elfenbeinturm – bei Elektor eine Burg bzw. ein Schloss (hohes Vakuum). In manchen Fällen reitet der Herausgeber ein Steckenpferd, um besonders schöne Texte und hochaufgelöste Bilder aufs Papier zu bringen (10 kV Nachbeschleunigung eingeschaltet). Dann ist er sehr empfindlich (Überschläge der Anodenspannung). Es gibt dann auch Probleme. Mit der Zeit reduziert sich die Anspannung (Kathoden-Alterung), es wird unschärfer (Astigmatismus-Verluste) und kommerzielle Kräfte sowie andere Abteilungen müssen abgewehrt werden (Mu-Metall-Abschirmung).
Bei Elektor gibt es viele Allegorien zu elektronischen Termini: Verstärker, Abschwächer, Oszillatoren, Feedback und Auslöser (Trigger). Nur die letzten beiden Begriffe sind auch für Nichtelektroniker verständlich. Für Retronik, meine ständige Rubrik in Elektor, ist Feedback und Triggerung auch von einer bestimmten, nichtelektronischen Bedeutung: Die Artikel scheinen etwas bei den Lesern zu triggern, was Feedback in Form von E-Mails nach dem Muster „Ich erinnere mich/bekam/möchte/zerstörte/reparierte ein...“ nach sich zieht. Doch es gab auch „sachliche“ Rückmeldungen wie etwa durch antikes Equipment, das irgendwo hervorgekramt wurde, um es abzustauben und zu fotografieren.
Einige Leser reagieren sofort auf eine Veröffentlichung – andere brauchen dazu 2³ oder noch mehr Jahre. Letzteres war für mich der Trigger, eine neue Rubrik in Retronik für all die Reaktionen mit langer Signalverzögerung einzurichten. Die Dauer der Verzögerung spielt dabei für mich keine Rolle. Los geht es in der zweiten Elektor-Ausgabe dieses Jahres mit dem ersten Beitrag „Made in Belgium“. Lesen Sie ihn. Und machen Sie mit!
Übrigens: Was ist denn Ihr persönlicher Trigger-Level (Bedingung), um sich an einem Projekt zu beteiligen? Und welche Verzögerungsdauer haben Sie bei diesem Trigger eingestellt? Verwenden Sie einfach den Button Kommentar schreiben unter diesem Beitrag, um die Ablenkung zu starten und eine Spur zu hinterlassen, die für alle sichtbar ist!
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Diskussion (5 Kommentare)