Der arbeitslose Mensch und der mörderische Roboter
23. März 2017
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Es ist schon fast hundert Jahre her, dass Roboter in unser Leben traten. 1920 erschien das Theaterstück R.U.R (Rossum’s Universal Robots) des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek. Die Bezeichnung Roboter ist eine Ableitung des tschechischen robota: der Fronarbeit, die Leibeigene für den Grundbesitzer in feudalen Zeiten leisten mussten.
Die Geschichte spielt auf dem Fabrikgelände von Rossum’s Universal Robots, eine Firma, die künstliche Menschen, also eine Art Androiden herstellt, die als billige Arbeitskräfte dienen sollen. Das ist auch das Ziel von Harry Domin, dem Direktor von R.U.R., denn er will mit seinen Robotern den Menschen von erniedrigender und schwerer Arbeit befreien.
Das hat aber nicht ganz funktioniert.
Die Arbeiter aller Länder machen einen Aufstand, da sie ihre Jobs verlieren. Daraufhin bewaffnet die herrschende Klasse die Roboter, um den Wiederstand zu brechen. Aber die Roboter machen keinen Unterscheid zwischen aufständischen Arbeitern und Fabrikdirektoren. Sie machen sich gründlich an die Arbeit, alle Menschen auszurotten.
Ein Jahrhundert später – heute – ist Čapeks Vision künstlicher Arbeitskraft schon Realität geworden. Forscher der Universität Oxford kommen zum Schluss, dass 47 % der gegenwärtigen Arbeitsplätze vom Risiko bedroht sind, demnächst durch Computer und Roboter ersetzt zu werden. Momentan ist es nicht möglich vorauszusagen, ob genug neue Arbeitsmöglichkeiten entstehen oder ob die Ära des arbeitsfreien bzw. arbeitslosen Menschen anbricht.
Im letzten Fall wird die bisherige Art und Weise der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums nicht mehr funktionieren. Bislang erhalten Arbeitnehmer als Anteil am Produktionsprozess ihren Lohn. Wenn aber Arbeitsplätze in Massen durch Technologie ersetzt werden, müssen die nicht mehr tätigen Menschen immer noch essen.
Das Oxforder Projekt hat eine Diskussion über Roboter und Arbeitsplätze angetriggert. Dabei werden verschiedene alternative Verfahren der Verteilung des Wohlstands beleuchtet. Die wichtigste Vision ist die eine universellen Grundeinkommens oder aber eine Besteuerung von Robotern. Falls Sie die Augenbraue heben: Das sind nicht unbedingt absurde Theoriespiele von arbeitsscheuen Hippies oder notorischen Antikapitalisten. Um den Schluss von Čapeks Gedankenexperiment nicht Realität werden zu lassen, müssen wir uns der Zukunft stellen und nachdenken, wie die Herstellung von Gütern und Fabriken angesichts der zunehmenden Teilnahme von Robotern an der Wertschöpfung geregelt sein muss.
Bild: Avariel Falcon
Die Geschichte spielt auf dem Fabrikgelände von Rossum’s Universal Robots, eine Firma, die künstliche Menschen, also eine Art Androiden herstellt, die als billige Arbeitskräfte dienen sollen. Das ist auch das Ziel von Harry Domin, dem Direktor von R.U.R., denn er will mit seinen Robotern den Menschen von erniedrigender und schwerer Arbeit befreien.
Das hat aber nicht ganz funktioniert.
Die Arbeiter aller Länder machen einen Aufstand, da sie ihre Jobs verlieren. Daraufhin bewaffnet die herrschende Klasse die Roboter, um den Wiederstand zu brechen. Aber die Roboter machen keinen Unterscheid zwischen aufständischen Arbeitern und Fabrikdirektoren. Sie machen sich gründlich an die Arbeit, alle Menschen auszurotten.
Ein Jahrhundert später – heute – ist Čapeks Vision künstlicher Arbeitskraft schon Realität geworden. Forscher der Universität Oxford kommen zum Schluss, dass 47 % der gegenwärtigen Arbeitsplätze vom Risiko bedroht sind, demnächst durch Computer und Roboter ersetzt zu werden. Momentan ist es nicht möglich vorauszusagen, ob genug neue Arbeitsmöglichkeiten entstehen oder ob die Ära des arbeitsfreien bzw. arbeitslosen Menschen anbricht.
Im letzten Fall wird die bisherige Art und Weise der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums nicht mehr funktionieren. Bislang erhalten Arbeitnehmer als Anteil am Produktionsprozess ihren Lohn. Wenn aber Arbeitsplätze in Massen durch Technologie ersetzt werden, müssen die nicht mehr tätigen Menschen immer noch essen.
Das Oxforder Projekt hat eine Diskussion über Roboter und Arbeitsplätze angetriggert. Dabei werden verschiedene alternative Verfahren der Verteilung des Wohlstands beleuchtet. Die wichtigste Vision ist die eine universellen Grundeinkommens oder aber eine Besteuerung von Robotern. Falls Sie die Augenbraue heben: Das sind nicht unbedingt absurde Theoriespiele von arbeitsscheuen Hippies oder notorischen Antikapitalisten. Um den Schluss von Čapeks Gedankenexperiment nicht Realität werden zu lassen, müssen wir uns der Zukunft stellen und nachdenken, wie die Herstellung von Gütern und Fabriken angesichts der zunehmenden Teilnahme von Robotern an der Wertschöpfung geregelt sein muss.
Bild: Avariel Falcon
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