In den letzten Jahren hat Elektor den electronica Fast Forward (e-ffwd) Start-up-Wettbewerb organisiert. Normalerweise findet diese Veranstaltung auf den Messen electronica (und productronica) statt, aber dieses Jahr ist es etwas anders, und Sie alle wissen, warum. Anstatt die Veranstaltung abzusagen, haben Elektor und die Messe München das Event online veranstaltet: Unternehmen aus Ländern wie Deutschland, USA, Schweden, Ungarn und Frankreich (um nur einige zu nennen) präsentierten ihre Pitches, Geschäftspläne und Produkte im Netz.

Nach Prüfung der verschiedenen Start-ups und ihrer Technologien hat die offizielle e-ffwd-Jury - zu der Professor Rik De Doncker (RWTH Aachen) und Vertreter des Elektor-Labors und der Redaktion gehörten - die drei Gewinner ausgewählt. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner: AXS Motionsystem Ltd. aus Ungarn (erster Preis), Micropack-3D aus Deutschland (zweiter Preis) und e-Fásli Ltd. ebenfalls aus Ungarn (dritter Preis)!
e-ffwd

Virtuelles Pitching

Obwohl der electronica Fast Forward-Wettbewerb für jedes Start-up-Unternehmen offen war, wurden nicht alle zur Endrunde zugelassen. Nur die Teilnehmer, die einen Businessplan, ein Firmenprofil und ein kurzes Video einreichten, wurden der Jury vorgestellt.

Das Video ersetzte den Elevator Pitch, den die Teilnehmer in Coronavirus-freien Zeiten live vor Publikum und einer Jury machen. Dennoch wurde das Publikum mit einbezogen und wurde dazu aufgerufen öffentlich abzustimmen. So konnten die Besucher den Startups mit Hilfe eines Rankings bis zu 5 Sterne geben. Dabei bewiesen die Startups neben Ihren Innovationen vor allem auch viel Kreativität und Handlungsschnelligkeit. Für uns waren alle Finalisten sowie Teilnehmer schon Gewinner: Denn bevor es überhaupt losging, haben sie sich auf das Abenteuer eines virtuellen Start-up Contest eingelassen. 

electronica Fast Forward - Die Gewinner

Es kann allerdings nur 3 Gewinner geben; und diese wurden von der Jury nach der sorgfältigen Sichtung der zur Verfügung gestellten Dokumente und Videos ausgewählt (auch die Stimmen der Leser flossen hier natürlich ein). Die Jury unter dem Vorsitz von Professor Rik De Doncker von der RWTH Aachen erkor folgende drei Gewinner aus:
 
  • Erster Preis - 75.000 € Elektor-Marketing-Budget & und einen Stand auf der electronica 2022
    • AXS Motionsystem Ltd. – Das AXS-System erfasst digital die Bewegungen und Handkräfte des Arbeiters während des Arbeitsablaufs. Basierend auf den aufgezeichneten Daten erfolgt die Auswertung nahezu vollautomatisch nach verschiedenen Ergonomiemethoden. Möglich wird dies durch das einzigartige Know-how der AXS Bewegungsserienerkennung. 
 
  • Zweiter Preis - 50.000 € Elektor-Marketing-Budget 
    • Micropack-3D – Adaptives elektronisches Packaging von ICs. Immer dann, wenn es um die Nachfrage des Marktes nach kleinen Stückgrößen (mehrere hundert oder tausend) oder schnell hergestellten Packages für ICs geht, bietet die Technologie von Micropack-3D genau den richtigen Ansatz. 
 
  • Dritter Preis - 25.000 € Elektor-Marketing-Budget
    • e-Fásli Ltd – e-Fásli ist das erste selbstlernende Wärmetherapiegerät. Es kann am Körper befestigt werden und ist in der Lage, stundenlang ein Temperaturniveau zwischen 25 und 45°C zu halten, was zu einem neuen technischen Ansatz innerhalb der Medzin führen wird.

Die drei siegreichen Start-ups wurden von der Jury aufgrund ihres hohen wirtschaftlichen Potenzials und der Qualität des Teams ausgewählt, zwei wichtige Kriterien für ein Start-up, um sich zu einem erfolgreichen Unternehmen zu entwickeln.

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!

Bis zum nächsten Jahr?

Der virtuelle Wettbewerb electronica Fast Forward 2020 war dank seines breiten Feldes an hochrangigen Teilnehmern ein Erfolg. Dazu gehörten auch die eingesetzten Technologien:
 
  • Kabelloses Laden
  • Edge computing
  • Elektrische Fahrzeuge
  • Energie Harvesting
  • Lösungen für MEMS-Spiegel und Laserscanning
  • Aktor-Technologien
  • Steuerung und Überwachung in Echtzeit
Und mehr!

Hoffentlich werden die Verhältnisse bald wieder zur Normalität zurückkehren und wir sehen uns bei der nächsten Veranstaltung!

Über Professor Dr. De Doncker

Professor Rik W; De DonckerRik W. De Doncker (M'87 SM'99 F'01) erhielt 1981 sein Diplom in Elektro-Maschinenbau und 1986 seinen Doktortitel in Elektrotechnik von der KULeuven, Belgien. Im Jahr 1987 wurde er zum Gastprofessor an der University of Wisconsin, Madison, ernannt. Im Jahr 1988 trat er in das GE Corporate Research and Development Center, Schenectady, NY, ein. Im November 1994 kam er als Vice President Technology zur Silicon Power Corporation (ehemals GE-SPCO), wo er den weltweit ersten statischen Mittelspannungs-Transferschalter entwickelte. 

Seit Okt. 1996 ist er Professor an der RWTH Aachen, wo er das Institut für Leistungselektronik und elektrische Antriebe (ISEA) leitet.

Im Oktober 2006 wurde er zum Direktor des E.ON Energy Research Center an der RWTH Aachen berufen, wo er auch das Institut für Stromerzeugung und Speichersysteme (PGS) gründete.  Er ist Direktor des CAMPUS-Clusters Nachhaltige Energie der RWTH Aachen und leitet den BMBF-Forschungs-CAMPUS Flexible Elektrische Netze (FEN) der Bundesregierung. Er hat einen Doktortitel honoris causa der TU Riga, Lettland.

Er hat über 400 technische Arbeiten veröffentlicht und ist Inhaber von mehr als 40 Patenten. Prof. Dr. De Doncker wurde mit dem IAS Outstanding Achievements Award und dem IEEE Power Engineering Nari Hingorani Custom Power Award (2008) ausgezeichnet. Im Jahr 2010 wurde er Mitglied der Deutschen Nationalen Plattform für Elektromobilität. Er ist Empfänger des IEEE Technical Field Award 2013 von Newell Power Electronics und des IEEE PELS Harry A. Owen Outstanding Service Award 2014. Im Jahr 2015 wurde ihm der Fellow-Status an der RWTH verliehen. Im Jahr 2016 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und Technologie (ACATECH). 2017 wurde er Mitglied des Internationalen Beirats des französischen Automobilforschungsinstituts VEDECOM. Er wurde mit der IEEE-Medaille 2020 für Energietechnik ausgezeichnet.