Elektronik mit Knalleffekt: der explosive Elko!
19. September 2016
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Für praktisch jeden, der elektronische Geräte repariert, stehen Kondensatoren ganz oben in der Reihe der üblichen Verdächtigen. Und innerhalb der Hitliste der gemeinen (weil defekten) Kondensatoren steht der Elektrolytkondensator ganz sicher mit auf dem Siegertreppchen. Vielfach werden bestimmte Elkos sogar einfach prophylaktisch ersetzt, bevor der Apparat überhaupt – langsam, beginnend mit niedriger Spannung – eingeschaltet wird. Das gilt bevorzugt für „klassische“ Elko-Jahrgänge etwa zwischen 1950 und 1975. Auch ihre temperamentvollen Cousins: die Tantal-Elkos zwischen 1980 und 1995 haben es in sich, und selbst die bonbonfarbigen Nichtelkos mit den runden Kanten können ganz schön ärgern...
Man kann sich gut vorstellen, dass die ehemals feuchte Chemie in Elkos nach etwa 40 Jahren austrocknet oder sonstige „Reaktionen“ durchgemacht hat, und dass so ein alter Elko heute eingeschaltet etwas dicker wird oder gleich platzt. Manche haben zur Begrenzung explosiven Verhaltens sogar extra Sollbruchstellen am Gehäuse. Sowas erschreckt Anfänger ganz ordentlich (und sorgte nebenbei für das suboptimale Image der Röhrentechnik). Aus verschiedenen Gründen kann solch ein Alu-Elko sogar dann sterben, wenn er stets mit sicheren Spannungen betrieben wurde. Damit muss man leben. Und das Abschiedsfeuerwerk eines Elkos kriegt man sowieso so schnell nicht mehr aus der Nase.
Selbst ein nagelneuer Elko kann hochgehen, wenn man ihn z.B. verpolt oder zu hoher Spannung aussetzt. So geschehen im Jahre anno domini 1947: Damals waren die Arbeiter der Daven Laboratories in Newark, USA, geschockt, als ein „electrolytic condenser“ (ein Elko) hochging: „...die Aluhülle schlug mit der Geschwindigkeit einer Kugel in die Decke ein und sowohl Papier wie Folie schoss als spiralig in einer Rauchwolke nach oben.“ Das Ereignis wurde als Kurznachricht im Radio News Magazine, Ausgabe Januar 1947 veröffentlicht, nachdem der Fotograf Walter Steinhard die Explosion mit Originalteilen reproduziert hatte.
Auch Elektronik muss ins rechte Licht gesetzt werden, nichtwahr? Aber nicht nachmachen!
Radio News erschien von 1919 bis 1948 in den USA.
Bilder: RFcafe
Man kann sich gut vorstellen, dass die ehemals feuchte Chemie in Elkos nach etwa 40 Jahren austrocknet oder sonstige „Reaktionen“ durchgemacht hat, und dass so ein alter Elko heute eingeschaltet etwas dicker wird oder gleich platzt. Manche haben zur Begrenzung explosiven Verhaltens sogar extra Sollbruchstellen am Gehäuse. Sowas erschreckt Anfänger ganz ordentlich (und sorgte nebenbei für das suboptimale Image der Röhrentechnik). Aus verschiedenen Gründen kann solch ein Alu-Elko sogar dann sterben, wenn er stets mit sicheren Spannungen betrieben wurde. Damit muss man leben. Und das Abschiedsfeuerwerk eines Elkos kriegt man sowieso so schnell nicht mehr aus der Nase.
Selbst ein nagelneuer Elko kann hochgehen, wenn man ihn z.B. verpolt oder zu hoher Spannung aussetzt. So geschehen im Jahre anno domini 1947: Damals waren die Arbeiter der Daven Laboratories in Newark, USA, geschockt, als ein „electrolytic condenser“ (ein Elko) hochging: „...die Aluhülle schlug mit der Geschwindigkeit einer Kugel in die Decke ein und sowohl Papier wie Folie schoss als spiralig in einer Rauchwolke nach oben.“ Das Ereignis wurde als Kurznachricht im Radio News Magazine, Ausgabe Januar 1947 veröffentlicht, nachdem der Fotograf Walter Steinhard die Explosion mit Originalteilen reproduziert hatte.
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Radio News erschien von 1919 bis 1948 in den USA.
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