Gemeint sind nicht etwa Kampfroboter oder Drohnen, sondern mit der Artillerie ist es in Form der elektromagnetischen Kanone eine bislang eher „traditionelle“ Waffengattung, die neuerdings Fortschritte macht. Jetzt scheint sie wohl einsatzreif geworden zu sein, und die US-Navy testet sie dieses Jahr nicht nur im Labor, sondern auf hoher See.

Dass man mit Strom via Magnetismus auch physikalische Kräfte produzieren kann, das ist ein alter Hut. Elektromagnet, Relais und Elektromotoren aller Art zeugen seit mehr als 100 Jahren davon. Eine besondere Variante von Letzterem - der Linearmotor - mutiert leicht abgewandelt zum elektromagnetischen Schießapparat. Es wird schlicht eine magnetische Masse elektromagnetisch beschleunigt. Doch so einfach das Prinzip, so kompliziert ist die ingenieurtechnische Praxis. Daran wird nämlich schon seit Jahrzehnten ohne wirklich taugliche Resultate geforscht.

Neue Entwicklungen führen zu Kanonen, welche ihre Projektile Kraft der Elektronen auf unheimliche Geschwindigkeiten beschleunigen. In Sicht ist mit Mach 7,5 eine Geschwindigkeit von über 9.000 km/h, was enorme Artillerie-Reichweiten von über 150 km und ein enormes destruktives Potential ermöglicht, wie schon das Video von 2014 demonstriert.
 
 
Diese Railguns genannten Kanonen triggerten außerdem die Entwicklung von sogenannten HPVs (Hochgeschwindigkeits-Projektilen), die sogar fernlenkbar sind und deren Flug steuerbar ist. Und wer jetzt denkt, dass die rund 50.000 $ viel Geld für eine Kanonenkugel sind, der irrt: Sie können nämlich bei kürzeren Distanzen Cruise Missiles ersetzen und sind sehr viel preiswerter als diese. Ein weiterer Vorteil: Ein mit Railguns ausgestattetes Kriegsschiff kann sehr viel mehr Munition mitnehmen, da diese Projektile keine Treibladungen benötigen und daher sehr viel weniger Raumbedarf haben. Noch mehr: Mit Treibladung können sie auch mit konventionellen Kanonen eingesetzt werden und mutieren so zur fernlenkbaren Kanonenkugel mit begrenzter Reichweite.

PS: Diese Meldung wurde bewusst neutral gehalten. Denn unabhängig davon, ob man diese Entwicklung ablehnt oder begrüßt, sollte man trotzdem informiert darüber sein, was auf der Welt vorgeht.