Ein US-Waffenliebhaber hat aus einer Pistole des Kalibers 22, die zum Teil aus mittels 3D-Drucker hergestellten Plastik-Teilen besteht, 200 Schüsse abgefeuert, wie der New Scientist berichtet. Bei der Waffe handelt es sich um eine Eigenkonstruktion. Aus dem Drucker kommt das untere Gehäuse der Pistole, das mithilfe eines 3D-Modells für eine Komponente des Maschinengewehrs M16 erstellt wurde (im Foto ganz unten; Foto: Wikipedia). Die restlichen Teile sind aus Metall. Laut US-Gesetz ist das Gehäuse das Bauteil, das eine Waffe ausmacht. Hier sitzt auch die Seriennummer, auf der die Waffenkontrolle beruht.

 

Zum Herstellen der Pistole verwendete der Waffenbauer, der sich im einschlägigen AR-15-Forum HaveBlue nennt, einen Stratasys-Drucker. Die Kosten für die Herstellung des Gehäuses beliefen sich so auf etwa 30 Dollar. Mit günstigeren Geräten könnten der finanzielle Aufwand vermutlich auf zehn Dollar pro Stück gesenkt werden. Die Pläne für das Gehäuse hat HaveBlue bei Thingiverse veröffentlicht. Ein Plan zur Herstellung eines Sturmgewehrs mit dem Gehäuse ist vorerst gescheitert, weil es Probleme mit den Originalteilen gab.

 

Durch die Herstellung eines Gehäuses, das nicht der staatlichen Kontrolle unterliegt, ist das Tor zum Missbrauch von 3D-Druckern in den USA weit aufgestoßen. Reguliert werden nämlich nur die Gehäuse, andere Waffenteile sind auch für Menschen ohne Waffenschein oder solche, denen er entzogen wurde, frei erhältlich.

 

Quelle: pressetext.de