Geekworm KVM-A3 im Test: So wird der Raspberry Pi 4 zum KVM-over-IP-System
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Ein KVM-over-IP-System (Keyboard, Video, Mouse over IP) ermöglicht die Fernsteuerung eines Computers über eine Netzwerkverbindung, als säßen Sie direkt davor und nutzten Tastatur, Maus und Monitor vor Ort. Da das System unabhängig vom Betriebssystem des entfernten Rechners arbeitet, ist der Zugriff selbst dann möglich, wenn das Gerät ausgeschaltet ist, sich im BIOS befindet, abgestürzt ist oder kein Betriebssystem installiert wurde. Mit dem Geekworm KVM-A3 Kit lässt sich ein Raspberry Pi 4 in ein solches KVM-over-IP-System verwandeln.
Was im Geekworm KVM-A3 Kit enthalten ist
Das Geekworm KVM-A3 Kit Geekworm KVM-A3 Kit enthält eine Erweiterungsplatine (HAT) für den Raspberry Pi mit Ethernet-Anschluss, Lüfter, Echtzeituhr (RTC) und eigener Stromversorgung. Für die Videoübertragung ist ein HDMI-zu-CSI-2-Modul dabei, das das HDMI-Signal des Zielrechners aufnimmt. Ein kleines 0,96-Zoll-OLED-Display zeigt Statusinformationen an. Außerdem gehört eine Adapterplatine zum Kit, die im Zielrechner eingebaut wird. Ein Ethernet- und ein USB-OTG-Kabel für die Verbindung zum PC sind ebenfalls enthalten. Zum Schutz des Raspberry Pi liegt ein stabiles Aluminiumgehäuse bei. Leider ist der Raspberry Pi 4 selbst nicht im Lieferumfang enthalten.

Das Geekworm KVM-A3 Kit lässt sich leicht zusammenbauen
Der Aufbau des Kits ist recht unkompliziert. Zuerst wird das kurze FCC-Kabel des Videoerfassungsmoduls in den Kameraanschluss des Raspberry Pi gesteckt. Danach wird die Erweiterungsplatine (HAT) auf den Raspberry Pi gesetzt – das Kabel wird dabei durch die vorgesehene Aussparung geführt. Das Videoerfassungsmodul wird nun auf der HAT befestigt und mit dem HDMI-Audioanschluss sowie dem FCC-Kabel verbunden. Es ist wichtig, dass die Knopfzelle für die Echtzeituhr vor dem Einbau des OLED-Displays eingesetzt werden sollte. Ist alles montiert, kann das Board im Aluminiumgehäuse untergebracht werden. Alle benötigten Schrauben, Abstandshalter und Muttern sind im Kit enthalten.
PC-Adapterplatine
Die Adapterplatine, die auf einer Halterung montiert ist, muss im Zielrechner eingebaut werden. Sie wird mit dem Frontpanel-Anschluss des Mainboards verbunden und ermöglicht es dem KVM-A3 Kit, die Power- und Reset-Tasten des Rechners fernzusteuern sowie den Status der LEDs zu überwachen. Daher muss im Zielsystem ausreichend Platz für die Platine vorhanden sein und ein entsprechender Frontpanel-Anschluss zur Verfügung stehen. Bei einem Standard-PC im ATX-Format ist das in der Regel der Fall – bei einem Laptop hingegen nicht.

Das im Kit enthaltene Ethernet-Kabel verbindet das KVM-A3-Modul mit der Adapterplatine im Zielrechner. Die Fernsteuerung von Tastatur und Maus erfolgt über ein USB-Kabel, das zwischen dem KVM-A3 und dem PC angeschlossen wird.
Zusätzliche Anforderungen und Einschränkungen
Zum Erfassen des Videosignals des Zielrechners wird ein HDMI-Kabel benötigt. Dieses ist im Lieferumfang des Kits leider nicht enthalten. Die Videoübertragung unterstützt Auflösungen bis zu 1920 × 1080 bei 50 Hz.
Auch ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Erforderlich ist ein USB-C-Netzteil mit mindestens 5 V und 3 A Ausgangsleistung.
Das Kit ist mit der Open-Source-Software PiKVM V3 kompatibel, die im Hintergrund läuft und eine benutzerfreundliche Weboberfläche bietet. Eine microSD-Karte für die Installation ist nicht dabei – empfohlen wird eine Karte mit mindestens 32 GB und Klasse 10. Ausführliche Anleitungen und Dokumentation finden Sie im Geekworm-Wiki.
Das Geekworm KVM-A3 – eine praxisnahe KVM-over-IP-Lösung
Das Geekworm KVM-A3 Kit eignet sich ideal für alle, die mit einem Raspberry Pi ein eigenes KVM-over-IP-System aufbauen möchten. Es unterstützt HDMI-Videoerfassung, USB-Geräteemulation und ATX-Stromsteuerung – so ist der vollständige Fernzugriff auf einen PC möglich, auch wenn das Betriebssystem nicht läuft. In Verbindung mit der Open-Source-Software PiKVM wird daraus ein leistungsstarkes Werkzeug für Fernwartung, Systemreparatur oder eigene Bastelprojekte.
Doch was, wenn auch Ihr KVM-System selbst ferngesteuert werden soll?
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