Heute vor genau 200 Jahren wurde George Boole im englischen Lincoln geboren. Jeder Elektroniker kennt ihn – bzw. die nach ihm benannte algebraische Logik. Er schuf mit seinem Werk „An Investigation of the Laws of Thought“ letztlich die mathematische Grundlage der Digital-Elektronik und der Computertechnik.

Digitale Elektronik bietet gegenüber analoger Elektronik den großen Vorteil eindeutiger Zustände. „0“ und „1“ statt irgendwelcher nicht mit letzter Sicherheit zu bestimmender physikalischer Größen wie Spannung oder Strom ist irgendwie „logischer“ und abstrakter zugleich. Man kann als Techniker mit diesen Zuständen im mathematischen Universum der 1 ganz gut die Zusammenhänge von Zuständen nicht nur beschreiben, sondern logisch voneinander abhängig machen. Eingangszustände werden über logische Zwischenschritte in Ausgangszustände transformiert. Die Eingangszustände werden somit binär verrechnet – und schon sind wir bei der Form der Elektronik, die über ICs und Computer-Chips zur heutigen digitalen Revolution (mit Internet auch noch im letzten Winkel der Erde und schon deutlich mehr Mikrocontrollern, Smartphones und PCs als es Menschen gibt) führte.
 
George Boole hatte nie eine akademische Ausbildung absolviert, sondern war Autodidakt und brachte sich schon in jungen Jahren mehrere Sprachen selbst bei. Er betätigte sich zunächst als Lehrer an seiner eigenen Schule und erhielt dann im Alter von 33 Jahren aufgrund seiner mathematischen Arbeiten eine Professur für Mathematik am Queens College im irischen Cork. Das Ausnahmetalent Boole beschäftigte sich auch mit philosophischer Logik und verband dies mit Mathematik, was als Ergebnis durch seine Formalisierungen die Grundlage der später entwickelten Boolschen Algebra wurde.