HP: Memristor-Revolution in 2020?
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Ein Memristor ist das 1971 durch Leon Chua vorausgesagte vierte passive Bauelement neben Widerstand, Spule und Kondensator. Seine Leitfähigkeit hängt von der durch ihn geflossenen Ladung ab, sein Widerstand wird also durch seine „elektrische Geschichte“ bestimmt. Im Jahre 2007 hat HP erstmals einen solchen statischen Memristor hergestellt, der zu Speicherzwecken eingesetzt werden sollte, da er vom Prinzip her schnell ist sowie sehr wenig Platz und sehr wenig Energie benötigt.
HP hatte gleich große Pläne mit dem neuen Bauelement, selbst wenn andere High-Tech-Firmen ebenfalls ähnliche Entwicklungen in der Pipeline hatten. Das Prinzip wurde von Anfang an als Ersatz und Ablösung für Flashspeicher gesehen, weil der Zustand des Memristors auch ohne Stromversorgung erhalten bleibt und er dank der Kleinheit und der einfachen Struktur sehr simpel und preiswert zu fertigen sein sollte. Nach diversen Versuchen wurde von HP 2011 angekündigt, dass so ein Flash-Ersatz schon 2013 auf dem Markt sein sollte. 2012 wurde dies dann auf 2014 verschoben und 2013 war man der Ansicht, dass es doch wohl bis 2018 dauern würde, aber dann 100-TB-Drives zur Verfügung stehen würden...
Jetzt aber soll schon 2016 ein kommerzielles Speicher-DIMM auf den Markt kommen. Und HP hat noch größere Pläne: The Machine!
Dieses für 2020 geplante unvorstellbare Teil ist eine Kombination vieler Chips, welche die Daten optisch austauschen und in einer Art 3D-Struktur angeordnet sind. Dieses Chip-Monster soll dann als 160-PB-Paket realisiert werden und damit die 40.000-fache Kapazität heutiger Festplatten aufweisen. Dabei soll der Zugriff auf ein beliebiges Byte in unter 250 ns vonstatten gehen. Die Technik soll nicht nur für extreme Datenmengen geeignet sein, sondern sich auch gerade für Mobilgeräte eignen. Angeblich lassen sich damit Smartphones mit einem Speicher von 100 TB bauen!
Zur Zeit arbeitet HP an einem speziellen OS für „The Machine“, das den Eigenheiten von Memristoren entgegen kommt. Dass es HP wirklich ernst meint, sieht man daran, dass etwa 75% der Forscher in den HP-Labors an diesem Projekt arbeiten. Es ist also durchaus mehr als nur Zukunftsmusik.
Bild: Memristor-Wafer von HP
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