Bei Milliarden an Transistoren und für deren sinnvolle Interaktion entsprechendem Code, da kommt es trotz intensivster Tests immer mal wieder zu kleineren oder größeren Missgeschicken. Vielleich erinnern Sie sich nun an den berühmten FDIV-Bug von 1994. Jetzt kam heraus, dass sich wohl auch bei den neuesten Intel-CPUs der Sky-Lake- und Kaby-Lake-Reihen ein Bug eingeschlichen hat, der u.U. zu Abstürzen führen kann, wenn Hyperthreading aktiviert ist.
 
Vermutlich ist Ihnen das noch überhaupt nicht aufgefallen, da Ihr PC bislang keine Merkwürdigkeiten zeigt oder aber diese eher vor der Tastatur, in der verwendeten Software o.ä. begründet war. Jetzt jedenfalls gibt es Anlass für eine kleine Paranoia-Welle, denn tatsächlich haben wohl alle CPUs der Reihen Sky Lake und Kaby Lake laut einem Beitrag einer Debian-Mailing-Liste einen Bug, der bei aktiviertem Hyperthreading (also im Normalfall) zu unmotivierten Crashes führen kann. Worum es genau geht, ist einem Errata-Paper (PDF) von Intel beschrieben. Angeblich kommt es bei kombinierter Verwendung von Registern mit 8 und 64 bit zu diesen Fehlern.

Es gibt für etliche CPUs bereits Microcode-Updates via neuem BIOS. Unter Windows kann man sogar im laufenden Betrieb u.U. solche Updates durchführen. Da bislang aber noch nicht für alle Mainboards BIOS-Updates existieren und es auch Nicht-Windows-PCs gibt sowie zudem noch nicht klar ist, ob die Updates wirklich helfen, soll man angeblich solange Hyperthreading ausschalten. Dieser Ratschlag ist vielleicht gut gemeint, aber Normalnutzer damit nicht nur überfordert, sondern die Notwendigkeit leuchtet so recht nicht ein, denn auch beim Autor dieser Zeilen ist noch nichts Ungewöhnliches passiert. Und bei einem Mac kann man solche Eingriffe ohne tiefstes Wissen in OS X eh nicht machen. Also wohl besser abwarten, bis diese Sachen sich in den nächsten BIOS- oder OS-Versionen sowieso gefixt werden.