Interview mit Shunichiro Kuroki über neuartige Geruchssensoren
30. Mai 2018
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Die neuartige Technologie von Aroma Bit erfasst Düfte digital und ermöglicht so die Visualisierung von Aromen. Gründer und CEO Shunichiro Kuroki erläutert die Neuentwicklung seines Unternehmens, die Zukunft dieser Technologie und warum er glaubt, dass die Sensoren die Art und Weise revolutionieren, wie Menschen kommunizieren und ihre Erfahrungen mit anderen teilen.
C. J. Abate (Elektor Business): Sind Sie Elektroingenieur?
Shunichiro Kuroki: Nein. Ich war als Ingenieur für Halbleiter-Verfahrenstechnik tätig, gefolgt von einem Job als Wall-Street-Analyst im Bereich Technologie.
CJA.: Erzählen Sie uns vom kompakten Sensor von Aroma Bit, der es ermöglicht, einen Duft zu "sehen". Wie funktioniert diese Technologie?
Shunichiro: Der Geruchssensor von Aroma Bit wandelt Geruchsprobe in ein digitales Muster um (Bild 1). Der Sensor besteht aus einem Sensorsubstrat. Wir verwenden QCM (Quartz Crystal Microbalance) als hochpräzisen Massendetektor, der Massenänderungen durch die Änderung der Resonanzfrequenz an der Oberfläche des Quarzsubstrats erkennt. Auf jedem QCM-Element befindet sich ein proprietärer Dünnfilm, wobei jedes Material eine unterschiedliche chemische Affinität aufweist (z. B. hohe/niedrige Polarität, Hydrophobie/Hydrophilie usw.). Wenn der Geruch die Oberfläche des QCM-Elements erreicht und damit interagiert, wird diese Massenänderung als Änderung der Frequenz erfasst.
CJA.: Wo werden die Sensoren eingesetzt? Wer sind Ihre Kunden?
Shunichiro: Ein Anwendungsfall beinhaltet die Verwendung unseres Sensors für PR/Marketing z. B. in der Kaugummiwerbung – ein Atemmessroboter, der einen Minzgeruch erkennen kann. Viele andere sind derzeit in der Evaluierungsphase bei über 50 Kunden. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen, darunter Lebensmittel und Getränke, Kosmetik, Automotive, Haushaltsgeräte und Gesundheitswesen.
CJA.: War es schwierig, potenzielle Kunden von der Anwendbarkeit Ihrer Technologie zu überzeugen?
Shunichiro: Einige Kunden benötigen eine Aufklärung über den prinzipiellen Unterschied zwischen herkömmlichen Gassensoren (Materialdetektion bestimmter Gase) und der Geruchserkennung.
CJA.: Vor ungefähr einem Jahr haben Sie Milunio ins Leben gerufen, eine E-Commerce-Website zu einem Geruchs-Visualisierungssensor, mit dem Besucher Produkte nach Aroma durchsuchen können. Wie funktioniert das?
Shunichiro: Milunio enthält zwei Funktionen, die es der Website ermöglichen, Produkte nach Aromen zu scannen (Bild 2). Das erste Feature ist Aroma-Code – im Grunde ein QR-Code für Aromen. Der Aroma-Code enthält die Geruchsinformationen eines Produkts. Die Geruchsinformation wird als relative Sensorantwort in Form von Metadaten für das Produkt ausgedrückt. Der Aroma-Code wird durch Vorabmessung von Produktproben mit einem Aroma-Bild-Sensor erhalten. Die Sensordaten für jede Probe werden in einen visuellen Mustercode umgewandelt und dann in unserer Datenbank für Produktgerüche gespeichert. Das zweite Feature ist eine Aroma-Suchmaschine, welche mit Datenbankdaten operiert. Wenn Sie ein Produkt auswählen, können Sie Produkte mit ähnlichem Geruch (ähnliches Muster) online finden.
CJA.: Ist die Milunio-Website erfolgreich? Haben Sie Pläne, den Service außerhalb Japans anzubieten?
Shunichiro: Wir nutzen Milunio als Technologie, um unsere Innovationen zu präsentieren. Wir sind derzeit in Gesprächen mit globalen E-Commerce-Unternehmen. Über 60 Sake-Firmen und andere wie etwa Brauereien, Weingüter, Café-Produzenten und Parfüm-Hersteller haben ihre Produkte in Milunio registriert.
CJA.: Was ist Aroma-Code?
Shunichiro: Aroma-Code ist im Grunde der QR-Code von Aromen. Wie ich bereits erklärt habe, ist ein Aroma-Code ein objektives, universelles visuelles Muster eines Geruchs. Es ist derzeit ein 35-Punkte-Muster mit drei Freiheitsgraden (kleiner Punkt, mittlerer Punkt und großer Punkt). Der Aroma-Code wird generiert, indem Produktproben mit einem Aroma-Bild-Sensor vermessen werden. Die Sensordaten für jede Probe werden in einen visuellen Muster-Code umgewandelt und dann in unserer Produktgeruchsdatenbank gespeichert.
CJA.: Aroma Bit wurde ausgewählt, an der STARTUP AUTOBAHN in Stuttgart teilzunehmen und mit DXC Technology zusammenzuarbeiten. Was können Sie uns etwas über das Programm und die Zusammenarbeit erzählen?
Shunichiro: STARTUP AUTOBAHN ist ein dreimonatiges Accelerator-Programm von Plug and Play, einem der größten Acceleratoren und Risikokapitalgeber. DXC hat Aroma Bit für die Zusammenarbeit mit diesem Programm ausgewählt, um einen Prototyp für bestimmte Zielanwendungen und Kunden zu erstellen.
CJA.: Hat Aroma Bit neue Produkte oder Dienstleistungen in der Pipeline? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?
Shunichiro: Ja. Wir entwickeln derzeit mehrere Produkte für B2B-Kunden, darunter einen voll ausgestatteten Desktop-Aroma-Analysator und ein tragbares Terminal, das eine Vielzahl von Aromen scannen kann.
Hier finden Sie frühere Elektor-Business-Interviews.
C. J. Abate (Elektor Business): Sind Sie Elektroingenieur?
Shunichiro Kuroki: Nein. Ich war als Ingenieur für Halbleiter-Verfahrenstechnik tätig, gefolgt von einem Job als Wall-Street-Analyst im Bereich Technologie.
CJA.: Erzählen Sie uns vom kompakten Sensor von Aroma Bit, der es ermöglicht, einen Duft zu "sehen". Wie funktioniert diese Technologie?
Shunichiro: Der Geruchssensor von Aroma Bit wandelt Geruchsprobe in ein digitales Muster um (Bild 1). Der Sensor besteht aus einem Sensorsubstrat. Wir verwenden QCM (Quartz Crystal Microbalance) als hochpräzisen Massendetektor, der Massenänderungen durch die Änderung der Resonanzfrequenz an der Oberfläche des Quarzsubstrats erkennt. Auf jedem QCM-Element befindet sich ein proprietärer Dünnfilm, wobei jedes Material eine unterschiedliche chemische Affinität aufweist (z. B. hohe/niedrige Polarität, Hydrophobie/Hydrophilie usw.). Wenn der Geruch die Oberfläche des QCM-Elements erreicht und damit interagiert, wird diese Massenänderung als Änderung der Frequenz erfasst.
CJA.: Wo werden die Sensoren eingesetzt? Wer sind Ihre Kunden?
Shunichiro: Ein Anwendungsfall beinhaltet die Verwendung unseres Sensors für PR/Marketing z. B. in der Kaugummiwerbung – ein Atemmessroboter, der einen Minzgeruch erkennen kann. Viele andere sind derzeit in der Evaluierungsphase bei über 50 Kunden. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen, darunter Lebensmittel und Getränke, Kosmetik, Automotive, Haushaltsgeräte und Gesundheitswesen.
CJA.: War es schwierig, potenzielle Kunden von der Anwendbarkeit Ihrer Technologie zu überzeugen?
Shunichiro: Einige Kunden benötigen eine Aufklärung über den prinzipiellen Unterschied zwischen herkömmlichen Gassensoren (Materialdetektion bestimmter Gase) und der Geruchserkennung.
CJA.: Vor ungefähr einem Jahr haben Sie Milunio ins Leben gerufen, eine E-Commerce-Website zu einem Geruchs-Visualisierungssensor, mit dem Besucher Produkte nach Aroma durchsuchen können. Wie funktioniert das?
Shunichiro: Milunio enthält zwei Funktionen, die es der Website ermöglichen, Produkte nach Aromen zu scannen (Bild 2). Das erste Feature ist Aroma-Code – im Grunde ein QR-Code für Aromen. Der Aroma-Code enthält die Geruchsinformationen eines Produkts. Die Geruchsinformation wird als relative Sensorantwort in Form von Metadaten für das Produkt ausgedrückt. Der Aroma-Code wird durch Vorabmessung von Produktproben mit einem Aroma-Bild-Sensor erhalten. Die Sensordaten für jede Probe werden in einen visuellen Mustercode umgewandelt und dann in unserer Datenbank für Produktgerüche gespeichert. Das zweite Feature ist eine Aroma-Suchmaschine, welche mit Datenbankdaten operiert. Wenn Sie ein Produkt auswählen, können Sie Produkte mit ähnlichem Geruch (ähnliches Muster) online finden.
CJA.: Ist die Milunio-Website erfolgreich? Haben Sie Pläne, den Service außerhalb Japans anzubieten?
Shunichiro: Wir nutzen Milunio als Technologie, um unsere Innovationen zu präsentieren. Wir sind derzeit in Gesprächen mit globalen E-Commerce-Unternehmen. Über 60 Sake-Firmen und andere wie etwa Brauereien, Weingüter, Café-Produzenten und Parfüm-Hersteller haben ihre Produkte in Milunio registriert.
CJA.: Was ist Aroma-Code?
Shunichiro: Aroma-Code ist im Grunde der QR-Code von Aromen. Wie ich bereits erklärt habe, ist ein Aroma-Code ein objektives, universelles visuelles Muster eines Geruchs. Es ist derzeit ein 35-Punkte-Muster mit drei Freiheitsgraden (kleiner Punkt, mittlerer Punkt und großer Punkt). Der Aroma-Code wird generiert, indem Produktproben mit einem Aroma-Bild-Sensor vermessen werden. Die Sensordaten für jede Probe werden in einen visuellen Muster-Code umgewandelt und dann in unserer Produktgeruchsdatenbank gespeichert.
CJA.: Aroma Bit wurde ausgewählt, an der STARTUP AUTOBAHN in Stuttgart teilzunehmen und mit DXC Technology zusammenzuarbeiten. Was können Sie uns etwas über das Programm und die Zusammenarbeit erzählen?
Shunichiro: STARTUP AUTOBAHN ist ein dreimonatiges Accelerator-Programm von Plug and Play, einem der größten Acceleratoren und Risikokapitalgeber. DXC hat Aroma Bit für die Zusammenarbeit mit diesem Programm ausgewählt, um einen Prototyp für bestimmte Zielanwendungen und Kunden zu erstellen.
CJA.: Hat Aroma Bit neue Produkte oder Dienstleistungen in der Pipeline? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?
Shunichiro: Ja. Wir entwickeln derzeit mehrere Produkte für B2B-Kunden, darunter einen voll ausgestatteten Desktop-Aroma-Analysator und ein tragbares Terminal, das eine Vielzahl von Aromen scannen kann.
Hier finden Sie frühere Elektor-Business-Interviews.
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