Laut Linus Torvalds, dem „Erfinder“ von Linux, hat die ARM-Plattform nicht das Potential Intels x86-Infrastruktur zu übertrumpfen, da gerade letztere mit einem offenen Hardware-Ökosystem aufwarten kann. Diese Meinung äußerte er anlässlich eines heimischen Chats mit David Rusling, dem CTO des ARM-Tools-Spezialisten Linaro.

Als er gefragt wurde, welche Architektur er denn bevorzugen würde, antwortete Linus schnell, dass „x86 ist immer noch das, was ich bevorzuge, weil es sich um den PC dreht. Hier gibt es schon eine Infrastruktur und diese ist offen in einer Art und Weise, wie das für keine andere Architektur der Fall ist. Der Befehlssatz und selbst der Kern einer CPU ist nicht so wichtig. Auf diesen Aspekt sind viele Leute fixiert, aber dieser Punkt ist letzten Endes nicht relevant. Was zählt ist die Infrastruktur rund um den Befehlssatz. x86 verfügt darüber und das auf vielen verschiedenen Ebenen.”

Torvalds betonte die Bedeutung von ARM-Hardware für den Mobilbereich, meinte aber, dass er „sehr von ARM enttäuscht“ sei, denn „der Umgang mit ARM als Hardware-Plattform ist immer noch recht unbequem. Es gibt nicht die gleichen vereinigten Modelle rund um den Befehlssatz wie in der PC-Welt, aber immerhin wird es besser. Kompatibilität bedeutet im ARM-Ökosystem nicht so viel wie x86“.

Kompatibilität ist aber zentral bei der Chip-Herstellung. Im Interview betonte Linus Torvalds das grundlegende Problem von Hardware-Herstellern, keinen Anreiz für die Entwicklung von Produkten zu haben, durch die diese Plattform nützlicher werden kann.
 

Bild: PCR online biz.