Die Welt des Remote-Desktop-Zugriffs für den Raspberry Pi war nicht immer ein Selbstläufer. Mit verschiedenen Optionen wie VNC, SSH und Tools von Drittanbietern, die alle ihre eigenen technischen Hürden und Einrichtungsschwierigkeiten haben, war es für viele nicht gerade einfach. Wenn man dann noch die jüngste Änderung im Raspberry Pi OS Bookworm berücksichtigt, die eine Abkehr vom X-Protokoll zugunsten von Wayland vorsieht, wird die Herausforderung noch größer. Diese Umstellung hinterließ eine Lücke in der Remote-Desktop-Funktionalität - eine Lücke, die eine moderne Lösung erforderte.
 
rpi-connect-logo.png

Enter Raspberry Pi Connect, ist jetzt in der Beta-Phase und verspricht, den Fernzugriff auf Raspberry Pi-Geräte zu erleichtern. Das Tool ist eine Hilfe für diejenigen, die mit den technischen Anforderungen der bestehenden Methoden zu kämpfen haben. Es vereinfacht den Prozess und ermöglicht es den Nutzern, sich von jedem Browser aus mit ihrem Raspberry Pi zu verbinden - überall auf der Welt.
 
screenshot of Raspberry Pi Connect in action
Raspberry Pi Connect macht die Fernsteuerung zum Kinderspiel. Quelle: Raspberry Pi

Das neue Protokoll

Was hat es also mit Wayland auf sich, und warum ist so etwas wie Raspberry Pi Connect notwendig geworden? Wayland ist das neue Display-Server-Protokoll, das sauberer und effizienter als X ist, aber mit seiner Einführung waren die traditionellen X-basierten Remote-Desktop-Lösungen nicht mehr kompatibel. Daher suchte die Raspberry Pi Foundation nach einer unkomplizierten Lösung, was zur Entwicklung von Raspberry Pi Connect führte, das diese Einschränkungen durch die Nutzung moderner Webtechnologien umgeht.

Das Programm verwendet WebRTCeinen Echtzeit-Kommunikationsstandard, auf dem Dienste wie Zoom und Google Meet bereits basieren. Mit WebRTC stellt Raspberry Pi Connect eine sichere und direkte Peer-to-Peer-Verbindung zwischen Ihrem Gerät und Ihrem Raspberry Pi her. Das bedeutet, dass der Dienst Interaktionen mit niedriger Latenz anbieten kann, ohne dass der Datenverkehr über einen Server laufen muss (außer wenn es absolut notwendig ist). In diesen Fällen werden TURN-Server verwendet, um die Daten weiterzuleiten (notwendig als "Schaltzentrale in der Cloud", um Remote-Clients miteinander zu verbinden), wobei die Verbindung verschlüsselt und sicher bleibt.

Installation

Der Einstieg in die Anwendung ist denkbar einfach. Ihr Gerät muss mit einer 64-Bit-Distribution des neuesten Raspberry Pi OS Bookworm laufen und Sie müssen das rpi-connect-Paket installieren, was sehr einfach ist:
sudo apt update
sudo apt upgrade
sudo apt install rpi-connect

Nach einem Neustart erscheint ein neues Symbol in der Taskleiste:

Raspberry Pi Connect icon

... die Sie mit nur wenigen Klicks auf Ihren Raspberry Pi-Desktop führt.

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Es ist noch zu früh, und wie bei jeder Betaversion gibt es wahrscheinlich noch Fehler zu beheben und Optimierungen vorzunehmen. Die Stiftung hat jedoch eine solide Grundlage geschaffen, die die aktuellen Bedürfnisse von Raspberry Pi-Enthusiasten erfüllt und den Weg für zukünftige Verbesserungen bereitet. Egal, ob Sie Lehrer, Tüftler oder Technikexperte sind, dieses Tool könnte sehr gut Ihr neuer bester Freund in der Welt des Raspberry Pi werden.

Wenn die Community das Paket in die Hände bekommt, wird das Feedback sicherlich zu seiner Weiterentwicklung beitragen und vielleicht sogar einen neuen Standard für den Remote-Zugriff im Hobby- und Bildungsbereich setzen.

Holen Sie sich die Beta-Version von Raspberry Pi Connect - testen Sie sie mit einem Browser - und lassen Sie uns wissen, wie es geklappt hat!

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Übersetzung: Holger Neumann