Rekord-Windrad mit 154 m Durchmesser
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Siemens hat die weltweit längsten Rotorblätter für Windturbinen hergestellt. Mit 75 Metern Länge haben sie fast die Spannweite eines Airbus A380. Ab Herbst werden die Rotorblätter des Typs B75 an einem Prototyp der 6-Megawatt-Offshore-Windkraftanlage in der Teststation in Østerild in Dänemark installiert. Der Rotor überstreicht mit 18.600 Quadratmetern eine Fläche von zweieinhalb Fußballfeldern. Die Blattspitze rotiert mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 80 m/s. Dies entspricht 290 km/h. Möglich wurde der Riesenrotor durch spezielle Technologien, die es erlauben, extrem stabile und gleichzeitig leichte Konstruktionen herzustellen.
Siemens produziert das B75-Rotorblatt in dem patentierten IntegralBlade-Verfahren, bei dem das gesamte Blatt in einem Guss aus Glasfaser verstärktem Epoxydharz und Balsaholz hergestellt wird. Dadurch hat der Flügel weder Nähte noch Klebestellen und ist extrem robust. Der 154 Meter große Rotor muss riesigen Luftmassen standhalten: Bei Windgeschwindigkeiten von 10 m/s fängt er pro Sekunde die Energie aus 200 Tonnen Luft ein. Die patentierte QuantumBlade-Technologie sorgt dafür, dass das Rotorblatt im Vergleich zu konventionellen Herstellungsmethoden bis zu 20 Prozent leichter ist. Maschinenhäuser, Türme und Fundamente können folglich weniger schwer ausgelegt werden, was die Kosten senkt. Erreicht wird die hohe Gewichtsreduktion durch speziell gestaltete Blattprofile. Sie sind so ausgelegt, dass die Rotoren bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten optimale Leistung bringen.
Siemens stellt schon seit 30 Jahren Windkraftanlagen her. In dieser Zeit hat sich die Technik von 30-kW-Turbinen mit 5 m langen Rotorblättern auf 6-MW-Anlagen gesteigert. Die ersten beiden Turbinen dieses Typs mit schon gängigen 60 Meter langen Rotorblättern werden im Windpark Gunfleet Sands vor Englands Südküste installiert und getestet. Der dänische Versorger Dong will in den nächsten Jahren 300 getriebelose Windturbinen von Siemens mit dem längeren Rotorblatt vor der Küste Großbritanniens installieren. Allein der Transport dieser Rotorblätter über Land ist eine große Herausforderung.
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