An der Vorderseite befinden sich der NCV-Sensor
und eine Beleuchtungs-LED.
Natürlich verfügt das Messgerät auch über eine Widerstands/Dioden/Durchgangsmessung. Der Kapazitätsmessbereich geht bis 20.000 µF. Frequenzen kann man bis 20 MHz erfassen – echt brauchbar für diese Preisklasse! In diesem Modus kann auch des Tastverhältnis messen. Die Temperaturmessung erlaubt mit dem mitgelieferten Sensor zu 400 °C. Schliesslich gibt es einen NCV-Modus, mit dem man kontaktlos erkennen kann, ob ein Stecker, eine Leitung oder eine Steckdose Netzspannung führt.
 
Oberhalb der Anzeige befindet sich eine LED, die zu blinken beginnt, wenn sich Netzspannung in der Nähe befindet. Diese Anzeige leuchtet auch beim Betrieb der meisten Funktionen. Zusätzlich zum NCV-Sensor auf der Stirnseite gibt es eine weiße LED, die als Taschenlampe dient. Das Messgerät ist (natürlich) mit einer Auto-Power-Off-Funktion (APO) ausgestattet, die es nach 30 Minuten Inaktivität abschaltet.

Messergebnisse

Zunächst ein Wort zur Sicherheit. Das Messgerät entspricht nach Angaben des Herstellers der Messkategorie CAT III 1000 V / CAT IV 600 V. Das bedeutet eine recht gute Isolierung. 
 
Die Grundgenauigkeit des OW18E ist mit 0,1%+2 Digit für den 2-V-Bereich und höher spezifiziert. Im Vergleich zu einem Messgerät mit zehnmal höherer Genauigkeit erwies sich der Owon sehr genau: Die Abweichung betrug weniger als 2 Digit. Bei DC-Messungen waren die Ergebnisse also vergleichbar.
 
Bei AC-Messungen betrug die Abweichung einige Millivolt bei einem gemessenen Wert von fast 2 V. Auch das ist in Ordnung, denn angegeben sind 0,5 %+10 Digit. Für AC-Messungen wird ein Frequenzbereich von 40 bis 1.000 Hz angegeben. Bei den Testmessungen blieb die Anzeige bis etwa 1,5 kHz ziemlich genau.
 
Auch die Widerstandsmessung war viel genauer als die versprochenen 0,3 %, bei 1 kΩ kam ich auf eine Abweichung von 0,1...0,2 %. Auch bei der Kapazitätsmessung wich der gemessene Wert nur wenige Digits vom Referenzmessgerät ab. Dies sind ausgezeichnete Ergebnisse für ein Multimeter dieser Preisklasse.

Praxis

Die 9-V-Batterie befindet sich in einem separaten Halter,
der in das Messgerät eingeklickt und angeschraubt wird. 
Und wie gefällt dieses Messgerät im täglichen Gebrauch? Das Display ist übersichtlich und seine großen Ziffern sind aus fast allen Winkeln gut lesbar. Die Autoranging-Funktion ist nicht so schnell, aber arbeitet zuverlässig. Lustiges Detail: Auf dem Display ist die Bereichsanzeige unterhalb des Dezimalpunktes in kleinen Ziffern dargestellt. Die Funktionen der verschiedenen Tasten sind schnell verstanden. Bei ihrer Betätigung ertönt der eingebaute Piepser und die LED leuchtet kurz auf. Der Durchgangs-Piepser funktioniert sehr gut. Man hört den Piepser oder sieht die Leuchtende LED oder das reagierende Display. Auch die Messung von Kondensatoren funktioniert gut, selbst bei größeren Werten. Bei einem Elko mit 2.200 µF benötigte das Messgerät etwa 8 s zur Messung der Kapazität.