Review: Mini-Oszilloskope
12. Juli 2017
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Vor einigen Wochen suchte ich nach einem kleinen Oszilloskop-Modul zum Einbau in ein Gerät, das den Stromverlauf einer Einspritzdüse erfassen und anzeigen sollte. Beim Scannen des Webs stieß ich auf das Modell DSO138 der Firma JYE Tech. Die Bandbreite von 200 kHz und die maximale Abtastrate von 1 MHz waren für meine Anwendung ausreichend; also besorgte ich mir so ein Teil. Da diese Module mit knapp 20 € bei Direktlieferung aus China so enorm preiswert sind, legte ich dabei aus purer Neugierde auch noch das Modell DSO150 – ein Oszilloskop-Kit mit Gehäuse – mit in den Warenkorb. Lesen Sie nun, welche Erfahrungen ich damit gemacht habe.
Das DSO138 zeigt den Stromverlauf bei einer Einspritzdüse.
Das RGB-LC-Display hat eine Auflösung von 320 x 240 (QVGA) bei einer Bildschirmdiagonale von 2,4’’ (6,1 cm). Da manches teurere Desktop-Billig-Scope die gleiche Auflösung bei einem deutlich größeren Display hat, erschien mir dies zumindest für meine Anwendung mehr als ausreichend. Der Schaltplan wird übrigens erfreulicherweise mitgeliefert, was ja nicht mehr selbstverständlich ist bei Messgeräten. Daher war es sehr einfach, einen externen TTL-Trigger-Eingang zu realisieren. Die Stromversorgung erfolgt aus einer 9-V-Quelle; etwa 100 mA genehmigt sich das Modul. Ein einfacher Spannungsinverter erzeugt eine negative Spannung, die ebenso wie die positive Spannungsschiene durch einen Linearregler stabilisiert wird. Die MCU – immerhin ein ARM-Cortex-A3 von ST mit der Bezeichnung STM32F103C8 – wird von einem weiteren Regler mit 3,3 V versorgt.
In der MCU steckt auch der verwendete schnelle ADC. Er bietet eine Auflösung von 12 Bit und einen Eingangsspannungsbereich von 0...3,3 V, die Mitte von 1,65 V entspricht dabei der Nulllinie auf dem Display. Der Bildschirm wird allerdings schon mit einer wesentlich kleineren Signalamplitude eines Sinussignals voll ausgesteuert. Dies dient in Verbindung mit der hohen Auflösung von 12 Bit wohl dazu, den Offset des Eingangssignals einstellbar zu machen. Der Offset wird nämlich nicht wie üblich in der analogen Verstärkerschaltung kompensiert, sondern rechnerisch in den Daten abgezogen.
Der verhältnismäßig kleine genutzte Eingangsbereich des ADCs begünstigt offenbar Störungen durch Spikes, die bei manchen Zeiten der horizontalen Ablenkung auftraten. Diese verschwanden auch nicht durch meine Versuche der besseren Abblockung an verschiedenen Stellen. Trotz der ewig gültigen Regel zum Preis/Leistungs-Verhältnis: „You get what you pay for“ gilt für dieses Modul-DSO, dass man verhältnismäßig viel Elektronik für wenig Geld bekommt – und dafür muss man eben mit einigen kleinen Schwächen leben. Das DSO138 gibt es übrigens nicht nur als Fertigmodul: Wer Spaß am Löten hat, kann es sich auch als Bausatz für minimal geringere Kosten besorgen, wobei die SMD-Komponenten schon bestückt sind.
Das DSO138 zeigt den Stromverlauf bei einer Einspritzdüse.
DSO138
Im Bild ist zu sehen, dass es sich beim Modul DSO138 um eine Platine mit aufgestecktem Farb-LCD handelt, auf die auch alle Bedienelemente wie Schiebeschalter und Taster sowie Buchsen für Signale und Stromversorgung aufgelötet sind. Auf der linken Seite sieht man, dass die Wahl der Eingangskoppelung und die Amplitudeneinstellung mit einfachsten mechanischen Schiebeschaltern realisiert wurde. Leider ist die Qualität dieser Schalter (zumindest bei meinem Exemplar) so unterirdisch, dass eine Verstellung der Verstärkung häufig zum kompletten Verschwinden des Signals führte. Mit den Tastern rechts werden die anderen Funktionen gesteuert. Dies immerhin funktioniert intuitiv und gut.Das RGB-LC-Display hat eine Auflösung von 320 x 240 (QVGA) bei einer Bildschirmdiagonale von 2,4’’ (6,1 cm). Da manches teurere Desktop-Billig-Scope die gleiche Auflösung bei einem deutlich größeren Display hat, erschien mir dies zumindest für meine Anwendung mehr als ausreichend. Der Schaltplan wird übrigens erfreulicherweise mitgeliefert, was ja nicht mehr selbstverständlich ist bei Messgeräten. Daher war es sehr einfach, einen externen TTL-Trigger-Eingang zu realisieren. Die Stromversorgung erfolgt aus einer 9-V-Quelle; etwa 100 mA genehmigt sich das Modul. Ein einfacher Spannungsinverter erzeugt eine negative Spannung, die ebenso wie die positive Spannungsschiene durch einen Linearregler stabilisiert wird. Die MCU – immerhin ein ARM-Cortex-A3 von ST mit der Bezeichnung STM32F103C8 – wird von einem weiteren Regler mit 3,3 V versorgt.
In der MCU steckt auch der verwendete schnelle ADC. Er bietet eine Auflösung von 12 Bit und einen Eingangsspannungsbereich von 0...3,3 V, die Mitte von 1,65 V entspricht dabei der Nulllinie auf dem Display. Der Bildschirm wird allerdings schon mit einer wesentlich kleineren Signalamplitude eines Sinussignals voll ausgesteuert. Dies dient in Verbindung mit der hohen Auflösung von 12 Bit wohl dazu, den Offset des Eingangssignals einstellbar zu machen. Der Offset wird nämlich nicht wie üblich in der analogen Verstärkerschaltung kompensiert, sondern rechnerisch in den Daten abgezogen.
Der verhältnismäßig kleine genutzte Eingangsbereich des ADCs begünstigt offenbar Störungen durch Spikes, die bei manchen Zeiten der horizontalen Ablenkung auftraten. Diese verschwanden auch nicht durch meine Versuche der besseren Abblockung an verschiedenen Stellen. Trotz der ewig gültigen Regel zum Preis/Leistungs-Verhältnis: „You get what you pay for“ gilt für dieses Modul-DSO, dass man verhältnismäßig viel Elektronik für wenig Geld bekommt – und dafür muss man eben mit einigen kleinen Schwächen leben. Das DSO138 gibt es übrigens nicht nur als Fertigmodul: Wer Spaß am Löten hat, kann es sich auch als Bausatz für minimal geringere Kosten besorgen, wobei die SMD-Komponenten schon bestückt sind.
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