Der Forscher José Luis González Díez von der Higher Technical School of Naval Engineering der spanischen UPM (Universidad Politécnica de Madrid) hat einen neuartigen kleinen Fusionsreaktor patentiert, der nicht nur zur stationären Stromerzeugung genutzt werden soll, sondern auch für den kerntechnischen Antrieb großer Schiffe geeignet sein soll. Dieser Reaktor nutzt per Lasersteuerung entzündete Wasserstoffisotope als Energielieferant für 1.000 MWe, die problemlos aus gewöhnlichem Wasser extrahiert werden können.

 

Da Kernspaltung eine risikobehaftete Technologie ist, wie jüngst bei der Havarie japanischer Kernkraftwerke durch einen Tsunami im Jahre 2011 wieder deutlich wurde, sind alternative Methoden der Energiegewinnung von erhöhtem Interesse. Von daher gelten Kernfusionsreaktoren schon seit langem als potentiell bessere Alternative, da keine radioaktiven Abfälle beim Betrieb anfallen. Leider existiert bis heute noch kein einziger Fusionsreaktor, der nachgewiesenermaßen mehr Energie erzeugt als er zum Betrieb benötigt. Wie genau Professor Diaz die immensen praktischen Probleme gelöst haben will, das ist noch nicht völlig klar. Auf der anderen Seite wurde die Patentierung auf der Homepage der Universität offiziell angekündigt. Ganz aus der Luft gegriffen wird die Sache also nicht sein.

 

Der Reaktor soll bezüglich Brennkammer, deren Form und Bestandteile an verschiedene Treibstoffe bzw. Gemische wie Deuterium-Tritium, Deuterium-Deuterium oder Wasserstoff-Wasserstoff angepasst werden können. Außerdem können angeblich so auch leicht gekoppelte Reaktoren gebaut werden, die dann größere Energiemengen erzeugen oder mobil sogar Schiffe versorgen können.

 

Bild: Zeichnung des Reaktors, Universidad Politécnica de Madrid