Der RemoveDEBRIS-Satellit will Verfahren testen, die das Chaos im Weltraum beseitigen könnten. In einem ersten Experiment schickte der Satellit ein kleines Objekt ins All, das daraufhin mit einem Netz wieder eingefangen wurde.

Gefahr

Die Raumfahrt gibt es noch gar nicht so lange. Erst vor etwas mehr als 60 Jahren, im Oktober 1957, wurde der erste Satellit, der russische Sputnik 1 gestartet. In den 60 Jahren, in denen Satelliten, alle möglichen Kapseln und Sonden abgeschossen wurden, hat sich um die Erde ein Gürtel aus Weltraumschrott gebildet, der aus Myriaden von kleineren und größeren Metall- und Kunststoffstücken und anderen Dingen besteht: von vollständig ausgebrannten Raketenstufen über ausgediente Satelliten bis hin zu Werkzeugstücken, angebrannten Schnitzeln, Metallsplittern und abgeblätterer Farbe. All dieser Müll wird zunehmend zu einer Gefahr für die bemannte Raumfahrt und unbemannte (Kommunikations-) Satelliten.

Aufräumen

Die Reinigung des Alls ist nicht so einfach – eben mal durchfegen funktioniert ja nicht. Das Sprengen abgeworfener Raketenstufen oder Satelliten ist ebenfalls keine Option: Es sorgt nur für noch mehr Unordnung.
Heutzutage werden Satelliten, sind sie am Ende ihrer Laufbahn angelangt, meist in Richtung Erde bewegt, so dass sie in der Atmosphäre verglühen. Bei dem ganzen Kleinzeug ist dies aber nicht möglich. Da muss man aktiv eingreifen.

RemoveDEBRIS

Hier kommt der RemoveDEBRIS-Satellit ins Spiel. Dieser Satellit, der unter der Regie der University of Surrey in Großbritannien gebaut wurde, probiert nun mehrere Möglichkeiten aus, um den Raum ein wenig aufzuräumen. Das Experiment mit einem Netz wurde bereits durchgeführt, ein zweites Experiment mit Laser und Kamera wird bald folgen. Dabei soll das Verhalten einer potentiellen Beute bestimmt werden, um den besten und sichersten Weg zu finden, sie zu fangen. Ein drittes Experiment verwendet eine Art Harpune, um ein Objekt "festzunageln". Und in einem vierten Experiment wird eine Art Segel ausprobiert – eine große Membran, die ein Objekt so abbremst, dass es im Laufe weniger Monate in die dichtere Atmosphäre eintritt und dort verglüht. In 400 km Höhe gibt es noch genügend Luftmoleküle, um diesen Effekt zu nutzen.
 
(Video: The Newsmakers)
 
(Video: Universität van Surrey)