Wärmepumpe der Zukunft: Verschleißfrei und ohne Kältemittel
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Die Wärmepumpen der Zukunft brauchen keine Kältemittel mehr, können in ihrer Form an den Einsatzort angepasst werden und haben zudem keinen Verschleiß. Das behaupten Techniker der norwegischen Universität Stavanger, deren Wärmepumpe laut eigenen Angaben "unendlich lange" laufen soll. Das nach dem Prinzip der Thermoelektrik funktionierende System beruht auf einer Vielzahl kleiner Einzelpumpen, die zusammengesetzt eine größere Pumpe bilden. Die Entwicklung ist derzeit im Testbetrieb und soll in fünf bis zehn Jahren reif für den Markt sein.
Die Forscher um Jan Kare Bording (Foto: Elisabeth Tønnessen, Universität Stavanger) präsentieren winzige Pumpen der Größe ein mal ein Millimeter, die beliebig gebündelt und an verschiedenen Stellen des Hauses verteilt werden können. "Das Prinzip des großen Holzverbrennungsofens in der Hausmitte hat ausgedient. Besser sind viele kleine Wärmequellen, die flexibel dort eingebaut werden können, wo man sie braucht - etwa in besonders kalten Räumen oder in Fußböden", so Bording gegenüber dem Newsletter "pressetext".
Da die Einzelpumpen aus einem einzigen, unbeweglichen Halbleitermodul bestehen, ist das System theoretisch ohne Beschränkung der Lebensdauer einsetzbar. "Es ist nur ein handelsübliches Gebläse notwendig, um die heiße oder kalte Luft zu bewegen. Dieses ist jedoch leicht auszuwechseln", so Bording. Ein ökologischer Vorteil sei auch, dass die Pumpen nicht auf die oftmals Ozon-schädlichen Kältemittel angewiesen sind. Der aufgewandte Strom kann aus erneuerbaren Energieträgern stammen.
Die meisten heute erhältlichen Wärmepumpen basieren auf Kältemitteln. "Für deren hermetische Abdichtung und Entsorgung gibt es jedoch hohe Auflagen", betont Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e.V.. Die Lebenserwartung heutiger Systeme liege bei durchschnittlich 15 bis 20 Jahren. "Bei Erdwärmepumpen muss der Kompressor getauscht werden, während die Sonde jedoch 100 Jahre und länger hält."
Effizienzsteigerungen bei derzeitigen Wärmepumpen hält Stawiarski bei einzelnen Bauteilen für möglich. Feldtests am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben jedoch gezeigt, dass die korrekte Installation der Pumpe noch mehr Einfluss auf die Effizienz hat als die Technologie alleine. "Knackpunkt beim Stromverbrauch ist der richtige Einbau durch den Handwerker. Hier sind noch viele Optimierungen möglich", so der Verbandssprecher.
Quelle: pressetext.de
Mehr Infos:
www.uis.no/news/article39506-50.html
Mehr Infos zu Wärmepumpen vom Bundesverband Wärmepumpen e.V.:
www.waermepumpe.de
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