Das Fnirsi 2C53T: Ein 50 MHz Zwei-Kanal-Oszilloskop, Multimeter und Funktionsgenerator (Review)
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![Das Fnirsi 2C53T: Ein 50 MHz Zwei-Kanal-Oszilloskop, Multimeter und Funktionsgenerator (Review)](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_800,h_460,c_fit/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205092005_Fnirsi-2C53T-avatar.jpg)
Der chinesische Hersteller Fnirsi bringt ständig neue Produkte auf den Markt und es scheint kein Ende zu nehmen. Manchmal handelt es sich dabei um verbesserte Versionen bereits veröffentlichter Geräte. Das ist auch bei dem hier vorgestellten 2C53T der Fall. Äußerlich sieht das Gerät genauso aus wie das 2C23T, das ich vor etwa einem Jahr vorgestellt habe. Dabei handelt es sich um ein gut durchdachtes 3-in-1-Messgerät, das ein Oszilloskop, ein Multimeter und einen Funktionsgenerator in einem kompakten Gehäuse für einen Preis von deutlich unter 100 Euro vereint.
![Fnirsi 2C53T front](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_720/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205090454_Fnirsi-2C53T--1.jpg)
Eine Gedächtnisauffrischung
Wie ich schon erwähnt habe, bleibt das Gehäuse genau gleich, mit nur leichten Änderungen bei der Beschriftung einiger Tasten. Für diejenigen, die das Vorgängermodell nicht kennen, hier die wichtigsten physischen Merkmale des Fnirsi 2C23T und des 2C53T. Das Gerät hat ein relativ kleines Gehäuse mit den Abmessungen 17 × 9 × 3,5 cm und ist mit einem 2,8-Zoll-Farb-LCD ausgestattet, das ein recht helles Bild mit gutem Kontrast liefert. Das Gehäuse ist an den Ecken mit blauem gummiartigem Material versehen und fühlt sich recht robust an. Die Stromversorgung erfolgt über einen eingebauten 3 Ah-Lithium-Akku, der für eine Betriebsdauer von etwa sechs Stunden ausreicht.
An der Vorderseite befinden sich vier Bananenbuchsen für das Multimeter und an der Oberseite des Geräts drei BNC-Buchsen: zwei Eingänge für das (zweikanalige) Oszilloskop und ein Ausgang für den Funktionsgenerator. Die Bedienung des Geräts erfolgt über 15 Drucktasten. Ein USB-C-Anschluss an der Seite ermöglicht das Aufladen des internen Lithium-Akkus und den Anschluss an einen PC für Firmware-Updates und das Herunterladen von Screenshots.Viel Zubehör inklusive
Das 2C53T wird in einem praktischen Case geliefert, der auch Platz für den mitgelieferten Satz Multimeter-Messleitungen, zwei 100 MHz-Oszilloskop-Tastköpfe (das 2C23T wurde nur mit einem geliefert), ein BNC-Kabel mit Krokodilklemmen für den Generator, ein USB-C-Kabel und ein kleines Handbuch bietet. Wie bei den meisten Fnirsi-Geräten ist alles sauber verarbeitet und gut verpackt. Selbst das Case ist solide und praktisch entworfen.![Fnirsi 2C53T contents](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_720/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205090454_Fnirsi-2C53T--2.jpg)
Unterschiede zwischen Fnirsi 2C53T und 2C23T
Mit dem 2C53T, wurden die Spezifikationen und Möglichkeiten der Oszilloskop-Funktion erheblich verbessert und erweitert. Die Eingangsbandbreite wurde von 10 MHz auf 50 MHz erhöht, und die Abtastrate wurde von 50 auf 250 Msamples/s gesteigert. Das ist außergewöhnlich für ein Messgerät in dieser Preisklasse! Außerdem verfügt das Oszilloskop jetzt über einen X-Y-Modus und bietet acht mathematische Funktionen zur Auswahl. Die FFT-Analyse scheint für ein Gerät dieser Art nicht besonders nützlich zu sein.Es wurde eine so genannte „Persistenz“-Funktion hinzugefügt, die es ermöglicht, Signale für eine bestimmte Zeit „nachleuchten“ zu lassen, ähnlich wie bei alten Oszilloskopen mit Kathodenstrahlröhren. Die Anzahl der Messwerte, die auf dem Bildschirm angezeigt werden können, wurde auf 14 pro Kanal erweitert. Schließlich wurden alle Einstellungen des Oszilloskops in einem eigenen Menü zusammengefasst, was die Navigation sehr viel übersichtlicher macht.
![2c53T oscilloscope](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_720/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205090454_Fnirsi-2C53T--3.jpg)
Multimeter Updates
Am Multimeter hat sich nicht viel geändert. Die Auflösung wurde von 4 Ziffern (9999) auf 4½ Ziffern (19999) erhöht, und die Anzeige wurde mit einem schlankeren, klareren Layout neu gestaltet. Jetzt gibt es nur noch eine analoge Skala. Die Spezifikationen und Fähigkeiten bleiben gleich: eine Grundgenauigkeit von 0,5%, die Möglichkeit, Gleich- und Wechselspannung, Gleich- und Wechselstrom sowie Widerstand, Kapazität und Temperatur zu messen. Ein Durchgangsprüfer und ein Diodentester sind ebenfalls enthalten.Wie bei den meisten Fnirsi-Multimetern erkennt das Gerät automatisch, ob Gleichspannung, Wechselspannung oder Widerstand an den Eingängen anliegt. Selbstverständlich können Sie aber auch manuell auf eine bestimmte Funktion umschalten.
Änderungen beim Funktionsgenerator
Am eingebauten Funktionsgenerator wurden einige Änderungen vorgenommen. Die Anzahl der verfügbaren Wellenformen wurde von sechs auf 13 erweitert. Das Ausgangssignal hat jetzt eine maximale Amplitude von 3 V Spitze-Spitze (vorher 3,3 V). Der Nachteil ist jedoch, dass der Frequenzbereich auf 50 kHz reduziert wurde (im Vergleich zu 1 MHz beim 2C23T). Man muss also irgendwo Kompromisse eingehenDie ersten Schritte mit dem Fnirsi 2C53T
Wenn Sie bereits mit einem 2C23T gearbeitet haben, werden Sie sich mit dem 2C53T sofort zurechtfinden. Abgesehen von ein paar Details ist die Bedienung gleich geblieben. Wenn Sie das Gerät einschalten, erscheint ein Menü mit verschiedenen Symbolen, über die Sie ein Messgerät auswählen oder das Einstellungsmenü aufrufen können. Es ist auch möglich, das 2C53T so zu konfigurieren, dass es direkt mit einem bestimmten Messgerät startet.
![2C53T multimeter](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_720/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205090455_Fnirsi-2C53T--4.jpg)
Das Oszilloskop ist das wichtigste Messinstrument in diesem Gerät, vor allem wegen seiner großen Bandbreite und hohen Abtastrate. Leider wurde der Bildschirm nicht vergrößert, so dass er sich immer noch ziemlich überladen anfühlt, insbesondere wenn mehrere Messwerte angezeigt werden. Das Oszilloskop reagiert schnell auf Signaländerungen, und die Bedienung wurde durch die Hinzufügung eines speziellen Einstellungsmenüs etwas verbessert. Die Einstellung der Zeitbasis, der Empfindlichkeit, des Triggerpegels und der Signalposition auf dem Bildschirm ist jetzt übersichtlicher: Durch Drücken der Select-Taste können Sie auswählen, welche dieser Parameter mit den Cursortasten eingestellt werden können. Die ausgewählten Parameter werden am oberen Rand des Displays angezeigt.
Es ist schwer zu sagen, ob die Auto-Setup-Funktion aktualisiert wurde, aber ich hatte den Eindruck, dass sie etwas schneller arbeitet als beim Vorgängermodell. Die BNC-Anschlüsse an der Oberseite liegen immer noch sehr eng beieinander. Das bedeutet, dass Tastköpfe mit Kunststoffabdeckungen nicht passen werden. Glücklicherweise sind zwei passende Tastköpfe im Lieferumfang enthalten.
Die Bandbreite des Oszilloskops beträgt tatsächlich mindestens 50 MHz. Allerdings stieg die Signalamplitude von 10 MHz auf 50 MHz leicht an, was auch eine geringfügige Abweichung der Messwerte zur Folge hatte. Dies ist wahrscheinlich auf eine leichte Nichtlinearität der Eingangsstufe zurückzuführen. Wenn Sie sich dessen bewusst sind, können Sie dies jedoch entsprechend kompensieren.
Multimeter-Leistung des Fnirsi 2C53T
Wie das 2C23T verfügt auch das Multimeter des Fnirsi 2C53T über eine Auto-Erkennung, die jedoch nicht unter 0,7 V funktioniert. Bei Bedarf können Sie den Modus manuell umschalten, wenn Sie den Verdacht haben, dass der angezeigte Wert falsch ist (oder wenn ein Widerstandswert anstelle eines Spannungswerts angezeigt wird).Ich finde die Anzeige des Multimeters eine Verbesserung gegenüber dem 2C23T, da es jetzt eine einzelne Analogskala über dem Messwert enthält. Die minimalen, maximalen und durchschnittlichen Messwerte werden am unteren Rand angezeigt. Auch hier habe ich die Genauigkeit des Multimeters bei verschiedenen Spannungs-, Strom-, Widerstands- und Kapazitätswerten getestet, und die Ergebnisse waren identisch mit denen des 2C23T. In der Tat ist die Genauigkeit mindestens doppelt so gut wie die vom Hersteller angegebenen Werte, was sehr beeindruckend ist!
Allerdings frage ich mich, warum die Anzahl der Ziffern erhöht wurde, da sie angesichts der Basisgenauigkeit von 0,5% nicht unbedingt erforderlich sind. Für vergleichende Messungen könnte dies jedoch nützlich sein. Das Messgerät enthält zwei interne Sicherungen für die beiden Strombereiche, die nach Aufschrauben des Gehäuses auswechselbar sind.
Etwas enttäuschend ist schließlich, dass die vier Eingangsbuchsen des Multimeters, wie bei seinem Vorgänger, etwas weniger als die standardmäßigen 19 mm voneinander entfernt sind. Dadurch ist es mit einigen Standardzubehörteilen wiederum nicht kompatibel. Fnirsi hätte das Gehäuse wahrscheinlich etwas breiter machen müssen, um die richtigen Abstände zu berücksichtigen.
![Fnirsi 2C53T quantization](https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_720/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.de%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F14%2F20250205090454_Fnirsi-2C53T--5.jpg)
Obwohl der Funktionsgenerator jetzt mehr Wellenformoptionen bietet, hat sich die Signalqualität nicht verbessert. Die Sinuskurve erscheint im unteren Bereich deutlich abgeflacht. Beim Heranzoomen werden die relativ groben Stufen sichtbar, aus denen sich das Signal zusammensetzt, so dass es sich nur für allgemeine Tests eignet, bei denen die Signalqualität keine Priorität hat. Besonders auffällig ist die Einschränkung des Frequenzbereichs auf 50 kHz, was eine deutliche Verringerung gegenüber dem 2C23T ist.
Die Funktionsweise des Generators bleibt unverändert. Die Frequenz kann nach wie vor in Schritten von 1 Hz präzise eingestellt werden. Die maximale Ausgangsspannung beträgt jetzt 3 V Spitze-Spitze im Leerlauf. Die Ausgangsimpedanz wurde angepasst und beträgt jetzt etwa 50 Ω. Beachten Sie jedoch, dass das Ausgangssignal gegenüber der Masse vollständig positiv ist, da es keinen Ausgangskondensator oder eine symmetrische Stromversorgung gibt.
Fazit
Das neue Fnirsi 2C53T kostet zwar ein paar Euro mehr als sein Vorgänger, das 2C23T, bietet aber deutliche Oszilloskop-Verbesserungen. Vor allem die 50 MHz-Bandbreite und die Abtastrate von 250 Msamples/s sind wichtige Verbesserungen.Auch wenn das Multimeter weitgehend unverändert bleibt und der Frequenzbereich des Funktionsgenerators deutlich reduziert ist, würde ich das 2C53T allein wegen seiner Oszilloskop-Fähigkeiten wählen. Außerdem erhalten Sie zu diesem Preis zwei Oszilloskop-Tastköpfe und ein praktisches Case - ein schöner Bonus!
Übersetzung: Holger Neumann
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