FNIRSI DPOX180H 2-in-1 digitales Phosphor-Oszilloskop (Review)
11. Dezember 2023
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Oszilloskope haben in den letzten zwei Jahrzehnten wirklich eine Menge Fortschritte gemacht. Vor zwanzig Jahren benutzte ich noch gelegentlich mein analoges 20-MHz-Röhrenoszilloskop mit einem Strahl, weil es relativ klein und nicht so schwer war. Damit konnte ich es bei der Arbeit vor Ort herumtragen. Ich hatte es weitere zwanzig Jahre zuvor für fast 1000 € (umgerechnet in heutiges Geld) gekauft. Heute habe ich das Fnirsi DPOX180H 2-Kanal-Oszilloskop mit 180 MHz digitaler Abtastung erhalten, das in meine Westentasche passt. Es wiegt 285 g und kostet unter 150 €. Es hat sogar einen 20 MHz Arbiträr-Wellenform-Generator.
Im normalen Betriebsmodus hält die Taste 'Sto/Ret' die Kurven an oder startet sie. Im Menümodus agiert sie als Return-Taste. Die Taste 'Mod/OK' ist die Bestätigungs-/Auswahltaste im Menümodus.
Bei einigen Gelegenheiten, als ich mit den Pfeiltasten herumspielte, stürzte das Gerät ab und ich musste es aus- und wieder einschalten, damit es wieder funktioniert hat. Das ist nicht weiter dramatisch, außer dass das Gerät seine Einstellungen nicht über die Stromzyklen hinweg beibehält. Sie müssen also alles neu einstellen, um wieder dorthin zu gelangen, wo Sie vor dem Absturz waren. Beachten Sie, dass ein Absturz nur auftrat, wenn das Gerät kalt war. Während meines sechsstündigen Tests ist es nicht mehr passiert.
Der Triggerpegel bewegt sich mit der Kurve, bleibt aber auch dann erhalten, wenn sich die Kurve nicht mehr nach oben oder unten bewegt. Der Triggerpunkt geht dann verloren und Sie müssen ihn neu einstellen. Drücken Sie auf 'Orig', werden sowohl die Kurve als auch der Triggerpegel auf 0 gesetzt, wodurch der Triggerpunkt wieder verloren geht.
Übersetzung: Juergen Donauer
Pures Vergnügen
Das DPOX180H ist ein mobiles 2-Kanal-Oszilloskop mit den Abmessungen 142 mm × 92 mm × 39 mm. Es bietet alle Funktionen, die Sie von einem einfachen Oszilloskop erwarten. Es hat einen vertikalen Bereich von 5 mV bis zu 10 V und einen horizontalen Bereich von 5 ns bis zu 50 s (siehe unten). Die Optionen beschränken sich auf automatisch, manuell und einzeln mit steigender oder fallender Flanke sowie drei HF-Unterdrückungsstufen (vier, wenn Sie Aus mitzählen). Die Eingangskanäle haben eine AC- (Wechsel) oder DC- (Gleich) Kopplung (kein GND / Masse) und akzeptieren 1×, 10× und 100× Taster. Ein Hardware-Tiefpassfilter lässt sich aktivieren, um die analoge Bandbreite auf 20 MHz zu begrenzen. Die einzige ausgefallene Option ist die FFT-Anzeige, die ein Echtzeit-Spektrum des Signals überlagert. Das Menü 'Para-Messung' bietet einige weitere automatische Messungen, aber auch hier gibt es nichts Ausgefallenes.Knöpfe und Tasten
Oszilloskope benötigen Tasten und Knöpfe. Das DPOX180H hat mehr als 26 Tasten. Dazu gehört eine Taste für die automatische Einstellung. Sie beschleunigt die Einstellungen erheblich. Über eine 'Menü'-Taste können Sie auf alles zugreifen (außer auf den Signalgenerator). Wäre das aber die einzige Option, ließe sich das Gerät schwer bedienen. Daher haben die Leute von Fnirsi Schnelltasten implementiert, die Untermenüs direkt öffnen. Die Trigger- und Kanalmenüs haben ihre eigene Taste, ebenso wie das Menü für die Messungen. Auch der Signalgenerator hat seine eigene Taste. Das ist sehr praktisch.Trace-Kontrolle
Die Knöpfe werden durch Auf-/Ab-Tasten ersetzt. Es gibt ein Paar für die vertikale Skala und eines für die horizontale Skala, sowie ein Paar für den Trigger-Pegel. Zudem können Sie mit vier Pfeiltasten die Spuren nach oben und unten sowie nach links und rechts bewegen. Die Taste 'Mod/OK' bestimmt, welcher Kanal von den Pfeiltasten gesteuert wird. Mit der Taste 'Move' schalten Sie die Geschwindigkeit dieser Tastenpaare zwischen langsam und schnell um. Das ist auch eine Funktion zur Beschleunigung von Parametereinstellungen. Mit der Taste 'Orig' können Sie die Kurven auf Null zurücksetzen; mit der Taste '50 %' können Sie den Trigger-Pegel auf 50 % setzen. Mit der Taste 'Zoom' können Sie einen Teil des Signals heranzoomen. Die Tasten 'H+' und 'H-' steuern die Zoom-Stufe.Im normalen Betriebsmodus hält die Taste 'Sto/Ret' die Kurven an oder startet sie. Im Menümodus agiert sie als Return-Taste. Die Taste 'Mod/OK' ist die Bestätigungs-/Auswahltaste im Menümodus.
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Schließlich speichern die Funktionen 'SaveP' und 'SaveW' Bildschirm- ('P'icture) und Datenaufnahmen ('W'aveform). Der DPOX180H bietet Platz für viele Aufnahmen. Die Bildschirmspeicherung funktioniert auch im Menümodus, sodass Sie Bilder von Ihren Einstellungen machen können. Dies könnte hilfreich sein, da das Oszilloskop seine Einstellungen beim Ausschalten nicht speichert. Sie können über das Menü diverse Einstellungen speichern, aber das ist etwas mühsam. Zum Verwalten und Betrachten von Aufnahmen steht ein Daten-Browser zur Verfügung.Brillantes Display
Das DPOX180H wird als Phosphor-Oszilloskop vermarktet. Phosphor bezieht sich auf sein Display. Was genau im Bildschirm benutzt wird, weiß ich nicht (hinterlassen Sie einen Kommentar, wenn Sie es wissen). Das Ergebnis ist aber ein Display mit einem bemerkenswerten Betrachtungswinkel und angenehm hellen Farben. Es gibt keine toten Winkel. Sie können den Bildschirm in jedem Winkel unter 180° und aus jeder Richtung sehen. Die Aktualisierungen des Displays sind superschnell.Mehr starke Seiten
Der Fnirsi DPOX180H hat einige mehr Stärken als die bisher genannten:- Das Gerät lässt sich schnell einschalten. Es ist in circa vier Sekunden betriebsbereit.
- Die Benutzeroberfläche ist ziemlich intuitiv. Die Tasten sind gut gewählt. Sie benötigen das Handbuch nicht, um zu verstehen, wie es funktioniert. Müssen Sie etwas nachschlagen, können Sie das tun. Im Lieferumfang ist ein gedrucktes Handbuch enthalten.
- Die Option Farbtemperatur sorgt für Beständigkeit.
- Es gibt eine interessante Funktion zum Erfassen und Wiedergeben von Wellenformen. Sie können einen Teil einer Kurve erfassen und mit dem Signalgenerator als Wellenform wiedergeben. Im Menü heißt diese Funktion 'Capture output', im Handbuch heißt sie 'Clipping wave'.
- Hervorragende Verarbeitungsqualität und gutes mechanisches Design mit den richtigen Abmessungen. Es ist nicht zu klein, nicht zu groß und nicht zu schwer.
- Der Preis.
- Habe ich den Bildschirm schon erwähnt? Er ist toll.
Integrierter Signalgenerator
Der DPOX180H hat einen einfachen Arbiträr-Wellenform-Generator eingebaut. Er kann Sinuswellen bis zu 20 MHz und andere Wellenformen bis zu 10 MHz erzeugen. Wie bereits erwähnt, ist es auch möglich, den Signalgenerator mit einer Wellenform zu speisen, die von einer Signalspur erfasst wurde. Nur die Frequenz des Ausgangssignals lässt sich steuern, aber nicht der Offset oder die Amplitude (die etwa 1,50 V Spitze-Spitze beträgt (zentriert um 1 VDC) und bei höheren Frequenzen etwas abfällt). Das Tastverhältnis ist für Rechteckwellen (Rechteck/Impuls) einstellbar. Der Ausgang befindet sich auf zwei Anschlüssen zwischen den Sondenanschlüssen.Software-Probleme
Obwohl der DPOX180H einige beeindruckende Funktionen hat, insbesondere in Anbetracht des Preises, hat er einige Schwachstellen. Die meisten davon sind Software-bedingt und werden möglicherweise durch zukünftige Firmware-Updates behoben. Ich habe meine Tests durchgeführt, nachdem ich die Firmware auf Version V40 aktualisiert hatte.Bei einigen Gelegenheiten, als ich mit den Pfeiltasten herumspielte, stürzte das Gerät ab und ich musste es aus- und wieder einschalten, damit es wieder funktioniert hat. Das ist nicht weiter dramatisch, außer dass das Gerät seine Einstellungen nicht über die Stromzyklen hinweg beibehält. Sie müssen also alles neu einstellen, um wieder dorthin zu gelangen, wo Sie vor dem Absturz waren. Beachten Sie, dass ein Absturz nur auftrat, wenn das Gerät kalt war. Während meines sechsstündigen Tests ist es nicht mehr passiert.
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Ein weiteres Problem beim Verschieben von Spuren ist, dass sie, wenn Sie eine Kurve nach oben verschieben, an den oberen Rand des Bildschirms stoßen. Der Teil, der unsichtbar werden sollte, wird stattdessen zu einer horizontalen Linie. Das verwirrt den Benutzer möglicherweise. Dass dies mehr als nur ein Anzeigeproblem ist, zeigen die automatischen Messungen und die FFT-Spur. Die Werte scheinen aus dem berechnet zu werden, was Sie auf dem Bildschirm sehen und nicht aus den echten Daten. So wird etwa der Spitzenwert einer Kurve zu 0, wenn die Kurve vom Bildschirm wegbewegt wird (und zu einer horizontalen Linie am oberen Rand der Anzeige wird). Auch das Spektrum eines Signals ändert sich, wenn Teile des Signals aus dem Bildschirm fallen. Damit die automatischen Messungen korrekt sind, müssen Sie daher sicherstellen, dass das Signal auf den Bildschirm passt.Der Triggerpegel bewegt sich mit der Kurve, bleibt aber auch dann erhalten, wenn sich die Kurve nicht mehr nach oben oder unten bewegt. Der Triggerpunkt geht dann verloren und Sie müssen ihn neu einstellen. Drücken Sie auf 'Orig', werden sowohl die Kurve als auch der Triggerpegel auf 0 gesetzt, wodurch der Triggerpunkt wieder verloren geht.
Wo ist die Option 50 s/div?
Die horizontale Skala ist für eine Dauer von 50 Sekunden pro Teilung ausgelegt. Die Taste 'H-' stoppt jedoch bei 20 s/div. Um zu 50 s/div zu gelangen, müssen Sie die Taste erneut drücken, gefolgt von einem Druck auf eine Pfeiltaste. Das Problem ist zudem, dass die Tastatur ab 20 s/div nicht mehr reagiert und es ist kompliziert, diesen Modus zu verlassen. Es scheint, als ob das ein- oder mehrmalige Drücken der 'H+'-Taste, gefolgt von einer Pfeiltaste nach einigen Sekunden, Abhilfe schafft. Manchmal ist es einfacher, das Gerät aus- und wieder einzuschalten. Das Problem scheint darin zu bestehen, dass die meisten Tasten erst nach einem kompletten Durchlauf ausgelesen werden. Bei 50 s/div entspricht das 10 Minuten, bevor ein solcher Tastendruck verarbeitet wird …Keine Zeitstempel
Ein kleines Problem ist, dass der DPOX180H die Uhrzeit und das Datum nicht zu speichern scheint. Sie werden sich fragen, warum es das sollte, richtig? Als Resultat haben die aufgenommenen Dateien alle die gleiche Uhrzeit und das gleiche Datum (in meinem Fall der 21/11/2021 12:00).Unpraktischer Stecker
Ein letzter Punkt, den ich erwähnen möchte, ist der Ausgangsanschluss des Signalgenerators, oder besser gesagt, die Registerkarte. Anstelle eines BNC-Anschlusses befindet er sich an zwei testpunktartigen Laschen (Signal und GND), wie die Tastkopfkalibrierungslaschen, die man bei vielen Oszilloskopen findet. Für die Kalibrierung einer Sonde ist das in Ordnung. Für einen Anschluss an eine zu testende Schaltung ist es aber umständlich.Überraschungen?
Ein letzter Hinweis: Die Benutzeroberfläche ist auf Englisch, aber das Gerät lässt sich auf Englisch, Chinesisch, Russisch oder Portugiesisch umstellen (dieselben Sprachen wie im Benutzerhandbuch). Drücken Sie dazu während des Einschaltens die Taste 'Move'. Ich glaube nicht, dass das im Benutzerhandbuch erwähnt wird, zumindest habe ich es nicht gesehen. Drücken Sie während des Einschaltens die 'Menü'-Taste, wechselt das Gerät in den Firmware-Update-Modus. Das ist eine Abkürzung, um das Gerät in den USB-Stick-Modus zu versetzen und auf die darauf gespeicherten Dateien zuzugreifen.Fazit
Auch wenn das DPOX180H ein paar Schwachstellen hat (die sich zumindest teilweise durch ein Firmware-Update beheben ließen), werden sie durch seine Stärken und vor allem seinen Preis aufgewogen. Vielleicht werde ich dem DPOX180H nicht ganz gerecht, aber ich habe genau überprüft, ob das Gerät seine Spezifikationen voll erfüllt. Menschen, die mit fast 200 MHz arbeiten, wünschen sich wahrscheinlich ohnehin eine bessere Steuerung und mehr Optionen für die Trace-Kontrolle. Dieses Oszilloskop ist jedoch ein großartiges Werkzeug für Wartungstechniker, Entwickler und Bastler, die wenig Platz und/oder Geld zur Verfügung haben. Seine Größe ist nahezu perfekt und es ist benutzerfreundlich. Kurz gesagt, ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Anzeige liebe ich.Übersetzung: Juergen Donauer
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