Review: 3D-Drucker Photon von Anycubic
03. August 2021
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Was lässt sich über diesen Drucker sagen, nachdem er eine Weile in unserem Labor ausprobiert wurde? Kurz: Wir sind begeistert von der Qualität und der einfachen Bedienung! Dieser so genannte DLP-Drucker (Digital Light Processing) ist robust, aus Aluminium gefertigt und druckt sehr detaillierte Objekte nahezu plug & play. Nun gibt es sogar ein Nachfolgemodell, das mit weiteren Vorteilen aufwartet.
Der Photon von Anycubic ist ein DLP-3D-Drucker, der Objekte mit flüssigem Harz druckt. Mit UV-Licht wird ein Bild auf ein transparentes Bad mit Flüssigharz projiziert, wobei dann Schicht für Schicht ein Objekt aufgebaut wird, da währenddessen die Plattform langsam angehoben wird. Im Vergleich zu herkömmlichen FDM-3D-Druckern, bei dem Kunststoff-Filamente mit einer geheizten Düse in eine bestimmte Form extrudiert werden, ist die Sache mit dem Harz ein einfacherer Prozess ohne viele bewegliche Teile (nur die Z-Achse bewegt sich auf und ab).
Der Druck ist unkompliziert. Man lädt zuerst das erstellte Objekt bzw. die zugehörige STL-Datei in die bei Photon mitgelieferte, komplementäre Slicer-Software und überträgt das Resultat dann per USB-Stick oder direkt vom PC an den Drucker. Anschließend richtet man den Drucker aus, stellt das Druckbett auf die richtige Höhe ein, füllt die Wanne zu einem Viertel mit Harz und startet den Drucker. Wenn man nach einigen Stunden zurückkehrt, ist das gedruckte Objekt fertig.
Derzeit ist der Photon von Anycubic einer der günstigsten erhältlichen DLP-Drucker. Das gilt jedenfalls dann, wenn man Objekte mit einer Auflösung von 25…100 µm drucken möchte. Wir sind davon zwar nicht restlos begeistert, aber dennoch ist das um ein Vielfaches genauer als herkömmliche FDM-Drucker. Für eine Kaufentscheidung sollte man allerdings auch die zusätzliche Reinigung berücksichtigen, die erforderlich ist, um das überschüssige Harz aus dem Flüssigkeitsbad und von der Druckplattform zu entfernen.
Auch die Anpassung der Druckplattform relativ zum LCD erfordert etwas Übung. Aber sobald wir uns mit dem Verfahren vertraut gemacht haben, hatten wir keine Schwierigkeiten mehr damit.
Übrigens ist das Harz in verschiedenen Farben erhältlich. Das restliche Harz ist wiederverwendbar. Wenn der Druck fertig ist, gießt man das überschüssige Harz einfach wieder in die Flasche zurück – aber erst, nachdem kleine Schmutzstücke herausgefiltert wurden. Das Harz ist etwa 12 Monate haltbar, sofern es an einem kühlen, dunklen Ort gelagert wird. Es ist wichtig, dass man während des Hantierens mit dem Harz Handschuhe trägt und den Kontakt mit dem Harz möglichst vermeidet. Es empfiehlt sich auch, die Fenster im „Druckraum“ zu öffnen, da das Harz intensiv riecht.
Nach dem Druck muss das Druckergebnis mit Alkohol gespült werden, um noch anhaftende flüssige Harzreste zu entfernen. Danach muss es für eine Weile bei Tageslicht oder optional mit einer UV-Lampe aushärten.
Die Plattform des Photon ist mit einer Länge von 115 mm, einer Breite von 65 mm und einem Hub von 155 mm recht klein. Infolgedessen kann man größere Objekte nicht in einem Arbeitsgang drucken. Aber wenn man das Objekt aufteilt, kann man es wie ein Bausatz komponieren.
Es spielt keine Rolle, ob man 20 kleine separate Kopien eines Objekts oder nur eine Kopie hat, die Druckzeit bleibt gleich. Bei einem FDM-Drucker ist das nicht der Fall. Dort gilt: Je größer die Anzahl der Elemente auf der Plattform, desto länger dauert der Aufbau. Es lohnt sich daher, den Druck mit möglichst vielen Objekten auf Plattform für jeden Druckauftrag auszulasten.
Die Verwendung von Harzen mit unterschiedlichen Farben hat einen großen Einfluss auf den Zeitaufwand des Druckers. Klare, transparentere Harze erfordern eine kürzere Belichtungszeit als dunklere, weniger transparente Harze. Die Druckzeit und auch die Endhärtungszeit dunklerer Farben ist deutlich länger als bei transparenten Harzen. Diese Parameter gilt es zu berücksichtigen.
• Einfach zu bedienen und einzustellen
• Drucke von hoher Qualität mit der großen Auflösung von 25…100 µm
• Kompaktes Format
• Ausreichende Anweisungen für die Montage, Reinigung etc.
• Kostenlose Slicer-Software, die recht gut funktioniert.
• Die Verwendung von klebrigem Harz kann den 3D-Druck unsauber machen.
• Die Fertigstellung (Spülen und Aushärten) der Objekte erfordert viel Geduld und zusätzliche Zeit.
• Die Reinigung des Druckers ist zeitaufwendig.
• Persönliche Sicherheitsausrüstung ist unerlässlich, aber das wird auch bereitgestellt.
Beide Geräte haben ein monochromes Display mit einer Auflösung von 2560*1440 Pixeln für die Bilddarstellung und auch die maximale Druckgeschwindigkeit von 20 mm/h ist bei beiden Geräten identisch. Das verfügbare Volumen des Anycubic Photon S wurde auf 115mm * 65mm * 165mm vergrößert (der Anycubic Photon bietet nur 115mm * 65mm * 155mm).
Im Zuge der Vergrößerung der Bauhöhe wurde auch die interne Mechanik überarbeitet. Die Z-Achse wurde durch den Einsatz einer doppelten Linearführung verstärkt, was glattere Oberflächen und einen detaillierteren Druck ermöglicht.
Eine Anpassung, die erst beim Zerlegen des Geräts sichtbar wird, betrifft die UV-Lichtdurchleuchtung des Displays für den Druck. Während beim Anycubic Photon noch ein Diffusor zum Einsatz kam, sorgt eine Matrixanordnung der UV-Quellen für eine gleichmäßigere Ausleuchtung. Dadurch wird ein optimiertes Druckergebnis erzielt.
Der Anycubic Photon S verwendet eine Aktivkohlefilterung mit zwei Lüftern, um die Geruchsbildung während des Betriebs zu reduzieren. Auch das Betriebsgeräusch wurde im Vergleich zum Anycubic Photon optimiert.
Der Photon von Anycubic ist ein DLP-3D-Drucker, der Objekte mit flüssigem Harz druckt. Mit UV-Licht wird ein Bild auf ein transparentes Bad mit Flüssigharz projiziert, wobei dann Schicht für Schicht ein Objekt aufgebaut wird, da währenddessen die Plattform langsam angehoben wird. Im Vergleich zu herkömmlichen FDM-3D-Druckern, bei dem Kunststoff-Filamente mit einer geheizten Düse in eine bestimmte Form extrudiert werden, ist die Sache mit dem Harz ein einfacherer Prozess ohne viele bewegliche Teile (nur die Z-Achse bewegt sich auf und ab).
Der Druck ist unkompliziert. Man lädt zuerst das erstellte Objekt bzw. die zugehörige STL-Datei in die bei Photon mitgelieferte, komplementäre Slicer-Software und überträgt das Resultat dann per USB-Stick oder direkt vom PC an den Drucker. Anschließend richtet man den Drucker aus, stellt das Druckbett auf die richtige Höhe ein, füllt die Wanne zu einem Viertel mit Harz und startet den Drucker. Wenn man nach einigen Stunden zurückkehrt, ist das gedruckte Objekt fertig.
Derzeit ist der Photon von Anycubic einer der günstigsten erhältlichen DLP-Drucker. Das gilt jedenfalls dann, wenn man Objekte mit einer Auflösung von 25…100 µm drucken möchte. Wir sind davon zwar nicht restlos begeistert, aber dennoch ist das um ein Vielfaches genauer als herkömmliche FDM-Drucker. Für eine Kaufentscheidung sollte man allerdings auch die zusätzliche Reinigung berücksichtigen, die erforderlich ist, um das überschüssige Harz aus dem Flüssigkeitsbad und von der Druckplattform zu entfernen.
Auch die Anpassung der Druckplattform relativ zum LCD erfordert etwas Übung. Aber sobald wir uns mit dem Verfahren vertraut gemacht haben, hatten wir keine Schwierigkeiten mehr damit.
Harze
Ein weiterer Nachteil ist, dass das nötige Harz nicht billig ist! Es gibt sicherlich auch preiswerte Harze „online“, aber nicht alle Harze sind gleich. In unserem Test haben wir das mitgelieferte transparente grüne Harz von Anycubic (es waren 250 ml) verwendet. Dieses härtet sehr schnell (8…10 s pro Schicht) und erhält die Details sehr gut. So haben wir beispielsweise ein Modell des Eiffelturms mit einem Raster von 0,3 mm gedruckt. Auch das Drucken von genauen Kreisen und Bögen war kein Problem.Übrigens ist das Harz in verschiedenen Farben erhältlich. Das restliche Harz ist wiederverwendbar. Wenn der Druck fertig ist, gießt man das überschüssige Harz einfach wieder in die Flasche zurück – aber erst, nachdem kleine Schmutzstücke herausgefiltert wurden. Das Harz ist etwa 12 Monate haltbar, sofern es an einem kühlen, dunklen Ort gelagert wird. Es ist wichtig, dass man während des Hantierens mit dem Harz Handschuhe trägt und den Kontakt mit dem Harz möglichst vermeidet. Es empfiehlt sich auch, die Fenster im „Druckraum“ zu öffnen, da das Harz intensiv riecht.
Nach dem Druck muss das Druckergebnis mit Alkohol gespült werden, um noch anhaftende flüssige Harzreste zu entfernen. Danach muss es für eine Weile bei Tageslicht oder optional mit einer UV-Lampe aushärten.
Gut zu wissen
Das Flüssigkeitsbad im Drucker muss waagrecht sein und die Druckplattform muss fest sitzen. Durch die starke anfängliche Kapillarkraft zwischen dem Boden des Harzbads und der Plattform kann letztere beim Drucken aus der Ausrichtung herausgezogen werden und daraus dann ein verformtes Druckergebnis resultieren.Die Plattform des Photon ist mit einer Länge von 115 mm, einer Breite von 65 mm und einem Hub von 155 mm recht klein. Infolgedessen kann man größere Objekte nicht in einem Arbeitsgang drucken. Aber wenn man das Objekt aufteilt, kann man es wie ein Bausatz komponieren.
Es spielt keine Rolle, ob man 20 kleine separate Kopien eines Objekts oder nur eine Kopie hat, die Druckzeit bleibt gleich. Bei einem FDM-Drucker ist das nicht der Fall. Dort gilt: Je größer die Anzahl der Elemente auf der Plattform, desto länger dauert der Aufbau. Es lohnt sich daher, den Druck mit möglichst vielen Objekten auf Plattform für jeden Druckauftrag auszulasten.
Die Verwendung von Harzen mit unterschiedlichen Farben hat einen großen Einfluss auf den Zeitaufwand des Druckers. Klare, transparentere Harze erfordern eine kürzere Belichtungszeit als dunklere, weniger transparente Harze. Die Druckzeit und auch die Endhärtungszeit dunklerer Farben ist deutlich länger als bei transparenten Harzen. Diese Parameter gilt es zu berücksichtigen.
Vorteile
• Sehr preiswert im Vergleich zu anderen DLP-3D-Druckern• Einfach zu bedienen und einzustellen
• Drucke von hoher Qualität mit der großen Auflösung von 25…100 µm
• Kompaktes Format
• Ausreichende Anweisungen für die Montage, Reinigung etc.
• Kostenlose Slicer-Software, die recht gut funktioniert.
Nachteile
• Relativ kleines Volumen für zu bedruckende Objekte (L, B, H: 115 mm, 65 mm, 155 mm)• Die Verwendung von klebrigem Harz kann den 3D-Druck unsauber machen.
• Die Fertigstellung (Spülen und Aushärten) der Objekte erfordert viel Geduld und zusätzliche Zeit.
• Die Reinigung des Druckers ist zeitaufwendig.
• Persönliche Sicherheitsausrüstung ist unerlässlich, aber das wird auch bereitgestellt.
Gesamtbeurteilung
Alles in allem waren wir positiv überrascht, wie gut der Photon von Anycubic funktioniert, sowohl was die Druckqualität als auch die Benutzerfreundlichkeit betrifft. In einem Markt, in dem die meisten Alternativen deutlich über 1.000 € kosten, ist diese Maschine ein idealer Einstieg in die Technik des DLP-3D-Drucks für Anfänger und Fortgeschrittene. Bezüglich seines Preis-Leistungs-Verhältnisses ist dieser Druck sicherlich etwas ganz Besonderes auf dem aktuellen Markt für 3D-Drucker.Anycubic Photon S: Was hat sich im Vergleich zum Anycubic Photon geändert?
Der Anycubic Photon S ist die Weiterentwicklung des Anycubic Photon. Äußerlich sind sich beide Geräte ähnlich. Die Verbesserungen sind im Inneren zu finden.Beide Geräte haben ein monochromes Display mit einer Auflösung von 2560*1440 Pixeln für die Bilddarstellung und auch die maximale Druckgeschwindigkeit von 20 mm/h ist bei beiden Geräten identisch. Das verfügbare Volumen des Anycubic Photon S wurde auf 115mm * 65mm * 165mm vergrößert (der Anycubic Photon bietet nur 115mm * 65mm * 155mm).
Im Zuge der Vergrößerung der Bauhöhe wurde auch die interne Mechanik überarbeitet. Die Z-Achse wurde durch den Einsatz einer doppelten Linearführung verstärkt, was glattere Oberflächen und einen detaillierteren Druck ermöglicht.
Eine Anpassung, die erst beim Zerlegen des Geräts sichtbar wird, betrifft die UV-Lichtdurchleuchtung des Displays für den Druck. Während beim Anycubic Photon noch ein Diffusor zum Einsatz kam, sorgt eine Matrixanordnung der UV-Quellen für eine gleichmäßigere Ausleuchtung. Dadurch wird ein optimiertes Druckergebnis erzielt.
Der Anycubic Photon S verwendet eine Aktivkohlefilterung mit zwei Lüftern, um die Geruchsbildung während des Betriebs zu reduzieren. Auch das Betriebsgeräusch wurde im Vergleich zum Anycubic Photon optimiert.
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