Also lag ein solches Kit auf meinem Schreibtisch und drohte mit einer steilen Lernkurve für die Kombination von ARM mit Bluetooth LE. Alles in allem gibt es sowas für ca. 40 € von Digikey und jetzt nur für kurze Zeit zum Sonderpreis von nur 19,95 € bei Elektor. Zur Hardware: Das kleine Board im Kit legt den Schwerpunkt auf Sensoren und Aktoren, also auf Kontakt zur physikalischen Welt: Accelerometer, Magnetometer, IR-Temperatursensor, Buzzer, RGB-LED und Taster zur Navigation.

Hinzu kommen natürlich noch Komponenten wie das BLE-Modul und die Hardware zur Programmierung. Auf der Rückseite gibt es einen Halter für eine optionale Knopfzelle zur Datenerhaltung sowie zwei 16-polige Stiftleisten zum Anschluss externer Hardware. Zusätzlich braucht es natürlich noch einen PC (mit USB und Internet-Zugang) und ein iPhone, Android-Smartphone oder Tablet (mit Bluetooth 4). Dass auch ein Lötkolben hilfreich ist, braucht man Elektor-Lesern ja nicht zu erklären ;-).



Der Einstieg und die Registrierung auf der „Atmosphere“-Plattform von Anaren ist simpel. Dort trifft man auf den Geist der Community, unterstützt von einem hilfreichen Wiki- und FAQ-Teil. Eine Demo half mir, die RGB-LED per Bluetooth unter die Kontrolle von drei Farb-Slidern auf meinem Samsung-Smartphone zu bringen. Solche Apps kann man mit Drag&Drop auf dem PC-Bildschirm zusammenbauen. Das Atmosphere-Tool generiert Code automatisch und hilft dem Anfänger über die gröbsten Fehler hinweg.
 

Wenn man sich an das „Zeichnen“ auf dem PC-Bildschirm gewöhnt hat, kann man das Anaren-Modul mit der Firmware versehen. Mit Hilfe des PCs zeichnet und debugged man seine App und hat sogar eine Vorschau. Die Firmware gelangt dann via FTDI-USB-Adapter auf das Board. Beim Smartphone geht das magischer, denn es empfängt die eigene App per Funk und man kann sie sofort verwenden. Und wenn die Farben nicht gefallen, geht man einfach schnell zu Atmosphere, ändert sie, fügt vielleicht noch den Buzzer hinzu, sichert, macht einen Upload und schon kann man die Änderung testen.

Anaren bemüht sich in der Doku redlich, Einsteiger zu eigenen Entwicklungen zu animieren. Für meine Begriffe bleiben sie dabei allzu bescheiden. Ich fand das Kit toll, da ich mich als Anfänger weder mit BLE oder ARM noch mit der App-Erstellung auskenne. All die Probleme, die zuerst vor meinem geistigen Auge auftauchten, blieben einfach weg. Dank dieses Kits war BLE so „transparent“ für mich, dass es bei der Programmierung fast unsichtbar war (weit mehr als beim BL600 von Elektor). Die ARM-Programmierung beschränkte sich auf das Verschieben von Elementen aus der Library auf das Arbeitsblatt und dem Ausprobieren, was dann passiert (alles verlief weit simpler als beim ARM-Programmier-Kurs von Elektor)..


Kleine Kritikpunkte möchte ich aber nicht verschweigen. Ich würde vorschlagen, dass die Library der „control elements“ in Atmosphere für die App auch die Erweiterungsmöglichkeiten umfasst. Außerdem ist die grafische Darstellung des Arbeitsblattes suboptimal.

Fazit: Für ein paar Euro erhält man ein extrem flexibles Board mit ARM-SoC und BLE-Hardware. Außerdem ist die Software wirklich soft und überhaupt nicht stachelig, denn selbst der Bau von Apps ist simpel. Das Kit ist in meinen Augen richtig top.