Review: Digitales Oszilloskop PeakTech 1265
über
Ausgepackt
Bereits beim Auspacken ist mir aufgefallen, dass das Netzteil in diesem Oszilloskop mit der Bezeichnung PeakTech 1265 eingebaut ist, wobei das Gerät trotzdem sehr leicht geblieben ist – ein wichtiges Kaufargument, wenn man das Oszilloskop oft mit sich herumschleppen muss. Die Abmessungen seines großen Bildschirms (20 cm oder 8 Zoll) mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel scheinen langsam zur Norm bei Geräten dieser Art zu werden – bald vielleicht nur noch eine Banalität. Später ist mir dann auch noch der gute Kontrast aufgefallen, und die Tatsache, dass der Bildschirm sehr gut ausgenutzt wird – doch der Reihe nach: Zurück zur Verpackung: Zusätzlich zu den mitgelieferten Tastköpfen findet man dort noch zwei BNC-BNC-Kabel. Das erste Mal, wo ich so etwas in einem Oszilloskop dieser Produktklasse finde. Sympathisch!
Warnhinweise
Der Hersteller warnt uns: Das Gerät darf nicht an einen PC angeschlossen werden, weder über USB noch über Ethernet, wenn die gemessene Spannung über einem Spitzenwert von 42 V (30 Veff) liegt. Im Falle einer falschen Bedienung (wenn die Mess-Sonde z. B. dummerweise in der Position 1:1 belassen wurde) könnte der PC dabei „Federn lassen“. Zur Erinnerung werde ich mir dazu am besten noch ein rotes Etikett auf das Gerät kleben. Laut Handbuch ist die Bandbreite bei der Stellung 1:1 des Messkopfes auf 5 MHz reduziert, ein kaum bekannter Hinweis, den man nicht oft genug wiederholen sollte. Meine Messungen ergaben allerdings Zahlen, die besser als der angegebene Wert waren: 17 MHz bei –3 dB in Stellung 1:1 und 42 MHz in Position 1:10.
Inbetriebnahme und erste Eindrücke
Ich schalte das Gerät ein (mit einem richtigen Knopf, der tatsächlich den Strom vollkommen unterbricht) und – Überraschung! Schwarzer Bildschirm und absolute Stille. Bin ich auf ein defektes Exemplar hereingefallen? Nein! Nur Geduld: Es dauert 3 Sekunden, bis etwas auf dem Bildschirm angezeigt wird. Da wurde mir klar, dass die Stille, die trotzdem weiter herrschte, ein angenehmes Feature und kein Defekt ist: Ein modernes Oszilloskop ohne Lüfter. Ich hatte vergessen, dass es das gibt! Danke PeakTech! Nach einigen Relais-Klicks erschienen zwei horizontale Linien. Fast die komplette Fläche des Bildschirms wird zur Anzeige ausgenutzt. Die eingestellten Parameter (vertikale Skalierung, Zeitbasis, Triggerschwelle) werden am unteren Rand ganz diskret angezeigt, um möglichst viel Platz für die gezeigten Signale zu lassen. Sehr gut!
Die Menüs werden in einer mir unbekannten Sprache angezeigt, die ich gerne schnell ändern möchte. Mit dem Sprachmenü (Knopf H2 unter dem Bildschirm) habe ich Englisch ausgewählt.
Nach alter Gewohnheit spiele ich ein bisschen hier und da an den Knöpfen herum, um mich mit dem Gerät vertraut zu machen. Die Knöpfe müssen ziemlich fest gedrückt werden, was eine gewisse Robustheit vermittelt. Die Knöpfe der optischen Drehwinkelgeber zur Einstellung der horizontalen und vertikalen Achsenskalierung sind gerippt – die anderen Knöpfe nicht.
Die vertikale Empfindlichkeit geht bis zu 5 mV/div, mit Hintergrundrauschen sogar bis zu ca. 1 mV, bei nicht angeschlossenen Tastköpfen. Könnte besser sein, aber für Amplituden über 20 mV sollte es genügen.
Die Zeitbasis kann zwischen 5 ns/div und 100 s/div eingestellt werden. Bei diesem Extremwert dauert es 25 Minuten, bis der Lichtpunkt ein Mal über den Bildschirm gewandert ist, bei einer Auflösung von 5 Messungen pro Sekunde. Praktisch, aber die 600 Pixel des Bildschirms können natürlich die entsprechenden 1500 Abtastwerte nicht darstellen. Im Modus Wave ist eine Speicherung aller Werte jedoch möglich. Ab 100 ms/div wird der Roll-Modus aktiv: Die neuen Daten erscheinen am rechten Bildschirmrand und werden nach links geschoben. So erkennt der Anwender immer, ob bis vor einer konstanten Zeitspanne eine Aktivität auf dem Signal vorgelegen hat – auch bei einer höheren Zeitbasis.
Diskussion (0 Kommentare)