Review: Eine kurze Geschichte der Prototypen-Plattformen
Raspberry Pi
Das ursprüngliche Ziel des Projekts „Raspberry Pi“ war es, eine preiswerte Lern-Plattform für das Lehren und Erlernen der Programmierung in der dritten Welt auf der Basis von Python (daher das Pi) zu entwickeln. Als Leute entdeckten, dass sich mit diesem Linux-Board auch ein prima Medien-Server realisieren lässt, schoss die „Nachfrage“ in ungeahnte Höhen. Der Rest ist dann (Erfolgs-)Geschichte. Seit dem sind mehrere Millionen Pis in verschiedenen Geschmacksrichtungen verkauft worden, wenn auch die meisten gerade nicht in die dritte Welt. Was von den ursprünglichen Zielen also übrig blieb, war Python.Enorme Stückzahlen ermöglichen einen sensationell niedrigen Preis. Bestes Beispiel ist das aktuell „beste“ Raspberry Pi 3 Model B, das zurzeit für nur rund 40 € erhältlich ist. Eine Nebenwirkung dieses niedrigen Preises war, dass sich die Erwartung verfestigte, dass auch andere Boards so preiswert zu sein hätten. Dies wiederum führte zum schnellen Scheitern etlicher vielversprechender und potentiell besserer Projekte. Nicht immer ist es also das „fittere“ was überlebt.
Ob man es mag oder nicht: Raspberry Pi bleibt und ist für viele Applikationen eine sichere Bank, die Hardware für einfache Geräte mit einer Menge Rechenleistung benötigen. Es ist sicher eine exzellente Linux-Plattform für Programmierer, mit der man schnell einen Motor steuern oder ein paar Schalter etc. abfragen kann.
NodeMCU, ESP8266 und ESP32
Genau wie bei der Entstehung des Lebens auf der Erde weiß wohl niemand, woher das NodeMCU-Board herkommt. Haben Aliens nachgeholfen? Chinesische Triaden? Der russische KGB? Die Yakuza Japans? Was auch immer. Bekannt ist, dass das Projekt genau am 13. Oktober 2014 auf Github auftauchte. Es fand schnell Unterstützer und zwei Jahre später war es dann für wenige Euros überall im Internet zu haben.
NodeMCU ist ein kleines Board mit einem intelligenten WLAN-Modul und einiger zusätzlicher Elektronik zur Vereinfachung des Hochladens von Programmen und Scripts. Das WLAN-Modul basiert auf dem Chip ESP8266 von Espressif Systems und enthält einen 32-bit-Mikrocontroller mit komplettem TCP/IP-WLAN-Stack. Flash zur Speicherung von Programmen und Daten ist ebenfalls vorhanden. Erfolgreich wurde es nicht nur wegen des niedrigen Preises, sondern auch wegen seines SDKs, das von dessen Hersteller stammt und schnell für viele Plattformen inklusive Arduino adaptiert wurde. Weitere Unterstützung kam von AI Thinker, einer Firma aus Shenzhen, die Breakout-Boards dafür anbot. Das Board selbst kann in Lua, MicroPython, C/C++ und BASIC programmiert werden, und es gibt viele Libraries für populäre DIY-Module und -Teile, die via Internet erhältlich sind und das Board zu einer prima Wahl für vernetzte Anwendungen machen.
Beim ESP32, dem Nachfolger des ESP8266, wird Dual-Mode-Bluetooth geboten. Seine Zukunftsaussichten dürften ebenfalls glänzend sein.
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