Beim Einlöten gilt die Regel: flache Bauteile haben Vorfahrt. Das Manual macht das völlig richtig und man kann sich bedenkenlos an die dort vorgeschlagene Reihenfolge halten. Die fünf Elkos sind nicht so leicht zu verpolen, denn der positive Anschluss ist auf der Platine aufgedruckt. Bei den Tastern empfiehlt es sich, alle Tastern einzeln zunächst mit einem Finger anzudrücken und dann nur zwei der sechs Pins diagonal zur verlöten. Wenn alle Taster so eingelötet sind, kann man schauen, ob alle in Reih und Glied sind und notfalls schiefe Exemplare leicht korrigieren.
 

 
Wie man sieht war dies bei mir bei Taster 3 notwendig. Erst dann werden die je vier fehlenden Lötungen pro Taster nachgelötet. Zum Schluss kommt das LCD-Modul auf den SIL-Pinheader und wird verlötet. Dann kann man die Messing-Abstandshalter an allen vier Ecken je einen auf und einen unter die Platine verschrauben.
 

 
Wird die BNC-Buchse zunächst provisorisch seitlich angeschlossen (sie kommt beim anschließend auf die Frontplatte) und 15 V von einem Netzteil bereitgestellt, kommt der Moment der Wahrheit: Ein Druck auf den roten Taster und – tata! – der Funktionsgenerator bootet und nach etwa zwei Sekunden ist er betriebsbereit.
Jetzt kommt die BNC-Buchse in die Frontplatte. Hierzu muss man aber erst die Schutzfolie abziehen.
 

 
Die Schutzfolie ist leider aus Papier und somit etwas fummelig zu beseitigen. Dafür wird man mit einer sauber gearbeiteten Frontplatte belohnt, wie man sie mit den Mitteln eines kleinen Labors nur mit größerem Aufwand hinbekommen würde. Außerdem wurde hier mitgedacht und die Aussparung für die BNC-Buchse ist kein einfaches rundes Loch, sondern ein Langloch, das so abgeflacht ist, dass sich die BNC-Buchse darin nicht drehen kann, wenn man bei Ver- und Entriegeln des BNC-Steckers etwas zuviel Kraft aufwendet. Zur elektrischen Verbindung von Masse (Lasche) und Signal (Mittenkontakt) genügen zwei der zuvor abgeschnittenen Drahtenden von den bestückten Elkos.
 

 
Das zusammengebaute Funktionsgenerator-Modul sieht richtig schick aus und eignet sich zum Einbau in ein geeignetes Schalengehäuse. Front- und Rückplatte sind ja schon dran. Bleibt noch zu schauen, wie das generierte Signal auf einem Oszilloskop aussieht.
 

 
Wie zu erwarten zeigt mein LCD-Scope den eingestellten Sinus an. Soweit ist also alles gut gegangen. Zum Löten und Zusammenbau habe ich mir Zeit gelassen. Inklusive der Fotos habe ich ziemlich genau zwei Stunden gebraucht. Langsamkeit lohnt sich hier, denn sonst hat man schnell eine der vielen Lötstellen vergessen oder eine unabsichtliche Brücke zwischen zwei Pins fabriziert. Mir selbst ist das zwar nicht passiert, aber frei fühle ich mich von solchen Nachlässigkeiten nicht, wenn ich es eilig habe.
Wer sich vorab erst einmal mit den Möglichkeiten dieses Geräts beschäftigen möchte, der kann einen Blick ins Handbuch werfen oder sich den Schaltplan zu Gemüte führen. Dass man einen Schaltplan zur Verfügung hat, ist übrigens ein großer Vorteil eines Selbstbaugeräts, der spätestens dann zum Tragen kommt, falls man es einmal reparieren muss.

Mein Fazit: Für so ein preiswertes Gerät kann dieser Funktionsgenerator eine Menge und er wird mir sicherlich in meinem privaten Elektronik-Labor sehr nützlich sein.

Hinweis von Peter Aufegger: Es gibt sogar eine Anleitung zum 3D-Druck eines genau passenden Gehäuses.