Review: Raspberry Pi 3 als Kodi/XBMC-Mediaplayer
22. September 2016
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Dieses Mal nehmen wir nicht ein Messgerät oder ein Entwicklungsboard unter die Lupe, sondern beschäftigen uns mit der wohl populärsten Anwendung des Raspberry Pi 3, dem Mediacenter. Seit einiger Zeit bietet der Elektor-Shop mit großem Erfolg ein Mediaplayer-Set an. Bietet das Set in der Praxis das, was man für den Preis erwarten kann? Ist das Kodi-Mediacenter wirklich so praktisch und toll, wie allgemein behauptet wird?
Das Set umfasst einen Raspberry Pi 3, ein stabiles Gehäuse, ein 2-A-Steckernetzteil, ein schön kurzes HDMI-Kabel und eine schnelle Mikro-SD-Karte der Klasse 10 mit vorinstallierter aktueller Version von OpenElec mit zahlreichen Addons und anderen Extras.
OpenElec
Was ist OpenElec eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, schauen wir erst einmal zurück zu Kodi (früher XBMC, ursprünglich das Mediacenter der Spielkonsole XBox), ein universeller Open-source-Mediaplayer, der für verschiedene Betriebssysteme wie Windows, Linux, iOS und Android verfügbar ist. Kodi erkennt problemlos fast alle gängigen Audio- und Videoformate und kann vom Anwender beinahe unbegrenzt konfiguriert werden. Man kann aber nicht nur alle Funktionen anpassen, eine der stärksten Pluspunkte von Kodi/XBMC ist es, dass man Addons hinzufügen und so die Funktionalität erweitern oder externe Medienquellen aus dem Internet (legale wie illegale) anfügen kann.
Damit Kodi auch auf schwachbrüstigen Rechnern läuft, hat man OpenElec entwickelt. Dies ist eine Version, die auf Linux basiert, aber man hat alles von Linux weggelassen, was überflüssig ist, damit Kodi so schnell wie möglich laufen kann. Dies war vor allem für das erste Raspberry-Pi-Modell, das bekanntlich nicht gerade schnell war, von großer Bedeutung. Beim aktuellen Raspberry-Pi-Modell 3 ist das eigentlich nicht mehr erforderlich, aber mit OpenElec verzichtet man auf den überflüssigen Ballast, so dass das Programm sehr schnell auf dem RPi 3 läuft.
Starten
Anschließen und Starten ist eine Sache von ein paar Augenblicken. Zunächst steckt man die Mikro-SD-Karte in den Slot (und holt sie am besten nie mehr wieder heraus, weil dies ein ziemliches Herumgefriemel ist, wenn der RPi in seinem Gehäuse eingebaut ist), schließt das HDMI-Kabel an RPi und Fernsehgerät oder Surround-Dekoder und das Steckernetzteil an. OpenElec startet automatisch, was auf dem RPi 3 ziemlich schnell vonstattengeht. Auf der SD-Karte, die mit dem Set geliefert wird, ist alles voreingestellt, man muss lediglich die Daten für das Drahtlos-Netzwerk in einem speziellen Konfigurationsmenü von OpenElec einstellen. Danach ist der Mediaplayer startklar!
OpenElec lässt sich mit einer App auf dem Smartphone bedienen, ich finde es aber praktischer, die Fernbedienung des TVs oder des Surround-Geräts einzusetzen. Bedingung dafür ist, dass das Gerät Consumer Electronics Control (CEC) unterstützt. Ist CEC aktiviert, schleift das Gerät nach dem Start von OpenElec alle IR-Befehle der Fernbedienung über HDMI zum RPi durch. Normalerweise ist diese Funktion in OpenElec aktiviert, wenn nicht, muss man sie im Menü einstellen.
Die Bedienung des Mediacenters verläuft ganz flüssig und die Maus bewegt sich auch flott über den Bildschirm (im Gegensatz zur störend trägen Reaktion beim RPi 1 und auch noch ein wenig beim RPi 2). Ich bin ganz begeistert von der programmierbaren Skip-Funktion von Kodi/OpenElec. Man kann durch einmaliges Drücken auf die rechte oder linke Cursor-Taste auf der Fernbedienung eine einstellbare Zeit vor oder zurück springen (und durch mehrmaliges Drücken eine andere einstellbare Zeit), um beispielsweise einen interessanten Dialog in dem Film nochmals folgen zu können oder einen Reklameblock zu überspringen.
Die Videowiedergabe ist ausgezeichnet und abgesehen vom exotischen WMV-Format ist mir nichts untergekommen, was OpenElec nicht abspielt. Der Videokern ist – soweit mir bekannt – der gleiche wie bei den vorherigen RPi-Versionen, die Rechenkraft ist völlig ausreichend für Full-HD. Normalerweise verwende ich eine externe 2,5‘‘-Festplatte am RPi, die 2 GB meiner liebsten Videos und Musik enthält, man kann aber natürlich OpenElec auch mit dem NAS im Netzwerk verbinden. Über die vorinstallierten Addons hat man zusätzlich die Wahl aus unendlich vielen Medieninhalten im Internet: YouTube, Mediatheken und viele andere schöne Webseiten.
Conclusio
Der OpenElec-Mediaplayer auf Basis des Raspberry Pi 3 ist ein ausgezeichnetes Gerät für einen wirklich geringen Preis. Ich habe nur zwei Kritikpunkte gefunden, die aber wohl nicht besonders schwer wiegen. Zum ersten sind die Einstellungen (vor allem für absolute Beginner) ziemlich unübersichtlich und die Erklärungen sind bei manchen Funktionen etwas kryptisch. Und es sind so viele Einstellmöglichkeiten, dass der Einsteiger den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Dank der vorinstallierten Version von OpenElec in dem Paket hat aber auch der Einsteiger keine Probleme, das Mediacenter in Betrieb zu nehmen – es braucht eigentlich nichts daran verändert werden. Um das Mediacenter auszuschalten, muss man es über das Menü herunterfahren (es gibt auch die Möglichkeit, dies mit der Aus-Taste der Fernbedienung zu erledigen). Der RPi benötigt so wenig Energie, dass man ihn mit ruhigem ökologischem Gewissen am Netz lassen kann. Um ihn völlig auszuschalten, muss man halt das Steckernetzteil ziehen.
Das Set umfasst einen Raspberry Pi 3, ein stabiles Gehäuse, ein 2-A-Steckernetzteil, ein schön kurzes HDMI-Kabel und eine schnelle Mikro-SD-Karte der Klasse 10 mit vorinstallierter aktueller Version von OpenElec mit zahlreichen Addons und anderen Extras.
OpenElec
Was ist OpenElec eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, schauen wir erst einmal zurück zu Kodi (früher XBMC, ursprünglich das Mediacenter der Spielkonsole XBox), ein universeller Open-source-Mediaplayer, der für verschiedene Betriebssysteme wie Windows, Linux, iOS und Android verfügbar ist. Kodi erkennt problemlos fast alle gängigen Audio- und Videoformate und kann vom Anwender beinahe unbegrenzt konfiguriert werden. Man kann aber nicht nur alle Funktionen anpassen, eine der stärksten Pluspunkte von Kodi/XBMC ist es, dass man Addons hinzufügen und so die Funktionalität erweitern oder externe Medienquellen aus dem Internet (legale wie illegale) anfügen kann.
Damit Kodi auch auf schwachbrüstigen Rechnern läuft, hat man OpenElec entwickelt. Dies ist eine Version, die auf Linux basiert, aber man hat alles von Linux weggelassen, was überflüssig ist, damit Kodi so schnell wie möglich laufen kann. Dies war vor allem für das erste Raspberry-Pi-Modell, das bekanntlich nicht gerade schnell war, von großer Bedeutung. Beim aktuellen Raspberry-Pi-Modell 3 ist das eigentlich nicht mehr erforderlich, aber mit OpenElec verzichtet man auf den überflüssigen Ballast, so dass das Programm sehr schnell auf dem RPi 3 läuft.
Starten
Anschließen und Starten ist eine Sache von ein paar Augenblicken. Zunächst steckt man die Mikro-SD-Karte in den Slot (und holt sie am besten nie mehr wieder heraus, weil dies ein ziemliches Herumgefriemel ist, wenn der RPi in seinem Gehäuse eingebaut ist), schließt das HDMI-Kabel an RPi und Fernsehgerät oder Surround-Dekoder und das Steckernetzteil an. OpenElec startet automatisch, was auf dem RPi 3 ziemlich schnell vonstattengeht. Auf der SD-Karte, die mit dem Set geliefert wird, ist alles voreingestellt, man muss lediglich die Daten für das Drahtlos-Netzwerk in einem speziellen Konfigurationsmenü von OpenElec einstellen. Danach ist der Mediaplayer startklar!
OpenElec lässt sich mit einer App auf dem Smartphone bedienen, ich finde es aber praktischer, die Fernbedienung des TVs oder des Surround-Geräts einzusetzen. Bedingung dafür ist, dass das Gerät Consumer Electronics Control (CEC) unterstützt. Ist CEC aktiviert, schleift das Gerät nach dem Start von OpenElec alle IR-Befehle der Fernbedienung über HDMI zum RPi durch. Normalerweise ist diese Funktion in OpenElec aktiviert, wenn nicht, muss man sie im Menü einstellen.
Die Bedienung des Mediacenters verläuft ganz flüssig und die Maus bewegt sich auch flott über den Bildschirm (im Gegensatz zur störend trägen Reaktion beim RPi 1 und auch noch ein wenig beim RPi 2). Ich bin ganz begeistert von der programmierbaren Skip-Funktion von Kodi/OpenElec. Man kann durch einmaliges Drücken auf die rechte oder linke Cursor-Taste auf der Fernbedienung eine einstellbare Zeit vor oder zurück springen (und durch mehrmaliges Drücken eine andere einstellbare Zeit), um beispielsweise einen interessanten Dialog in dem Film nochmals folgen zu können oder einen Reklameblock zu überspringen.
Die Videowiedergabe ist ausgezeichnet und abgesehen vom exotischen WMV-Format ist mir nichts untergekommen, was OpenElec nicht abspielt. Der Videokern ist – soweit mir bekannt – der gleiche wie bei den vorherigen RPi-Versionen, die Rechenkraft ist völlig ausreichend für Full-HD. Normalerweise verwende ich eine externe 2,5‘‘-Festplatte am RPi, die 2 GB meiner liebsten Videos und Musik enthält, man kann aber natürlich OpenElec auch mit dem NAS im Netzwerk verbinden. Über die vorinstallierten Addons hat man zusätzlich die Wahl aus unendlich vielen Medieninhalten im Internet: YouTube, Mediatheken und viele andere schöne Webseiten.
Conclusio
Der OpenElec-Mediaplayer auf Basis des Raspberry Pi 3 ist ein ausgezeichnetes Gerät für einen wirklich geringen Preis. Ich habe nur zwei Kritikpunkte gefunden, die aber wohl nicht besonders schwer wiegen. Zum ersten sind die Einstellungen (vor allem für absolute Beginner) ziemlich unübersichtlich und die Erklärungen sind bei manchen Funktionen etwas kryptisch. Und es sind so viele Einstellmöglichkeiten, dass der Einsteiger den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Dank der vorinstallierten Version von OpenElec in dem Paket hat aber auch der Einsteiger keine Probleme, das Mediacenter in Betrieb zu nehmen – es braucht eigentlich nichts daran verändert werden. Um das Mediacenter auszuschalten, muss man es über das Menü herunterfahren (es gibt auch die Möglichkeit, dies mit der Aus-Taste der Fernbedienung zu erledigen). Der RPi benötigt so wenig Energie, dass man ihn mit ruhigem ökologischem Gewissen am Netz lassen kann. Um ihn völlig auszuschalten, muss man halt das Steckernetzteil ziehen.
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