Review: Tablet-Oszilloskop Micsig TO1102
über
“DAS soll ein Oszilloskop sein? Niemals!”
Nach der ersten Überraschung empfiehlt sich ein zweiter, intensiverer Blick. Es ist definitiv ein Oszilloskop! Es ist zwar nicht groß und nicht schwer, aber es kann so viel, dass ich für dieses erste Review nicht alles ausprobieren und beschreiben kann...
Auspacken
Als ich das Oszilloskop aus seiner Verpackung befreite, wusste ich schon, dass es wie ein Tablet aussehen wird. Es nennt sich ja schließlich Tablet Oscilloscope oder tBook mini, was wenig Spielraum bezüglich seiner äußeren Erscheinung gibt. Dennoch war ich überrascht von seinem 8“-Bildschirm (20 cm Diagonale), der eine Auflösung von 800x600 Pixel bietet. Genutzt wird davon nicht alles, aber groß wirkt es trotzdem.
Noch mehr Ungewöhnliches: Nirgendwo gibt es Knöpfe, weder für die Eingangsempfindlichkeit noch für die Zeitbasis! Auf der Seite gibt es einen Start-Taster (immerhin etwas Nichtvirtuelles). Doch da es sich praktisch und faktisch tatsächlich um ein Tablet handelt, ist das so ein großes Wunder dann doch wieder nicht.
Ein großer roter Aufkleber auf der Polystyrol-Verpackung weißt den Anwender darauf hin, die Verpackung etc. nicht zu entsorgen, denn beim Transport kann dieses Material das Gerät gut schützen. Das Gerät ist insgesamt dicker als ein normales Tablet, aber doch deutlich schlanker als die üblichen digitalen Oszilloskope von Tektronix, Rigol, Siglent etc. Die Flachheit erkauft sich mit dem Nachteil, dass man auf ein externes Netzteil angewiesen ist. Es gibt Zeitgenossen, die mögen so etwas nicht.
Bevor der Stecker in die Dose kam, schaute ich erst noch einmal in die Schachtel, um zu sehen, ob ich nicht doch etwas der Gattung: „MUST read before use“ übersehen hatte. Gut gemacht, denn da war was, aber kein Handbuch. Letzteres ist nicht so wichtig, denn ich hätte es eh nicht gelesen (ja ich weiß, manchmal geht es nicht anders). Auf dem gefundenen Zettel prangte eine Warnung „Make sure that the device is grounded if the test signal is greater than 36 V“. Von was für einem Signal reden die da eigentlich? Vermutlich das zu messende Signal, ja, aber sogar das später dann doch heruntergeladene Handbuch schweigt sich dazu aus. Da der Stecker des Netzteils geerdet war, interessierte mich das nicht weiter.
Nachdem das Netzteil Strom hatte, erschien auf dem Display das große Icon des Herstellers, und dann beschloss das Gerät, direkt einzuschlafen. Man muss also erst den (nichtvirtuellen) Knopf betätigen, damit sich das Gerät initialisiert. Das geht immerhin sehr schnell. Dann erscheint eine Startseite mit mehreren Icons, über die man zu den diversen Funktionen gelangt. Darunter wichtige Dinge wie Updates oder das Handbuch – das nicht etwa vorinstalliert ist, sondern zuerst vom Netz gezogen werden muss. Auf diese Weise hat man sicher die neueste Version vor sich, was gar nicht so übel ist. Auf der Startseite imponiert ein Icon durch besondere Größe: das Oscilloscope. Eine Fingerberührung hat einen kurzen Piep zur Folge, damit mir klar ist, dass meine Aktion angekommen ist. Jetzt kann es losgehen.
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