Review: Wärmebildkameras Seek ShotPro und Seek Compact
Seek Compact
Die Seek Compact ist mit weniger als 4,5x2x2x2 cm³ die kleinste Kamera der Seek-Familie, verfügt aber dennoch über einen Sensor mit 206x156 Pixel. Die Seek Compact ist als Plug-in-Modul für ein Smartphone konzipiert und in zwei Versionen erhältlich: mit einem Micro-USB-Anschluss für Android-Geräte und mit einem Lightning-Anschluss für iPhones und iPads. Die Kamera wird mit einer stabilen Aufbewahrungsbox geliefert, damit man sie sicher transportieren kann.Nach der Installation der entsprechenden App kann man die Seek Compact sofort verwenden. Die Funktionen der App sind denen der ShotPro sehr ähnlich. Es gibt eine Reihe von Farbpaletten zur Auswahl, verschiedene Möglichkeiten, um Temperaturpunkte im Bild zu messen, natürlich auch eine Screenshot-Funktion und ein Einstellungsmenü. Im Vergleich zum ShotPro gibt es aber keine Möglichkeit, den Emissionspegel einzustellen. Das dürfte der durchschnittliche Anwender aber leicht verschmerzen könne.
Wie bei der ShotPro ist es auch hier möglich, das Wärmebild mit dem der Smartphone-Kamera zu kombinieren. Allerdings ist das Ergebnis etwas anders: Auf der einen Seite des Bildschirms sieht man das Wärmebild, auf der anderen das Bild der normalen Kamera. Die Bilder werden nicht wie bei der ShotPro übereinander projiziert. Es gibt verschiedene Einstellungen, um Größe und Position der Bilder anzupassen, aber ich fand das Ergebnis aufgrund der unterschiedlichen Blickwinkel und Positionen der Kameras nicht wirklich überzeugend.
Nebeneinandergelegt
Ich habe die beiden Kameras ausprobiert und viele verschiedene Objekte gemessen.In der Praxis erweist sich die Seek ShotPro als ein sehr handliches und robustes Gerät mit sehr guter Bildqualität. Die Auflösung ist ausgezeichnet und vor allem mit dem überlagerten Bild der IR- und normalen Kamera erhält man viele nützliche Informationen. Nach Angaben des Herstellers beträgt die Akkulaufzeit vier Stunden, was eine recht lange Zeit ist. Natürlich ist das Gerät kein Billigheimer, aber angesichts der Qualität und der Leistung ist der Preis sicherlich gerechtfertigt.
Bei der Seek Compact blieben die Konturen im Bild etwas undeutlicher, auch nachdem ich mit den verschiedenen Paletten eine Zeit lang experimentiert hatte. Obwohl die Auflösung deutlich geringer ist als bei der ShotPro, kann man diesen Nachteil ausgleichen, indem man näher an das Messobjekt herangeht. Die Lösung des Doppelbildes (statt der Überlagerung) ist nicht elegant gelöst, aber das ist halt der Nachteil des Plug-in-Moduls, das nicht über zwei Kameras verfügt. Wir sollten aber nicht so kritisch sein, denn auch der Preis ist mit 300 € ebenfalls sehr unterschiedlich.
Beide Lösungen eignen sich auf jeden Fall hervorragend zur Temperaturmessung zum Beispiel in elektronischen Schaltungen und Geräten. Man kann aber damit noch viel mehr anfangen: Gehen Sie einfach durch Ihr Labor oder vor Ihr Haus und richten Sie die Kamera auf alle möglichen Wände, Fenster und Türen. Sie werden erstaunt (und manchmal auch unangenehm überrascht) sein, was Sie da alles zu sehen bekommen!
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