Der Elektor TAPIR verschafft Ihnen elektromagnetische Ohren (Review)
über
Der TAPIR ist ein 3D-SMT-Lötset
Der TAPIR wird als Bauteilsatz mit Teilen geliefert, die Sie selbst zusammenbauen müssen. Der Bausatz enthält alles, was Sie brauchen, um ein voll funktionsfähiges Werkzeug zu bauen, das Sie in Ihrer Tasche mit sich führen können. Das einzige, was nicht enthalten ist, ist eine 1,5 V AAA-Batterie.Der Bausatz ist auch als Übung interessant, um Ihre Lötfähigkeiten zu verbessern. Die Schaltung verwendet SMT-Bauteile, die etwas schwieriger auf einer Leiterplatte zu löten sind als durchkontaktierte Teile. Außerdem besteht der TAPIR aus sieben kleinen Platinen, die zusammengelötet werden müssen, um das Gehäuse des Werkzeugs zu bilden. Daher ist der TAPIR ein 3D-Lötbausatz. Der Zusammenbau des Bausatzes wird in der Bauanleitung ausführlich und mit vielen Fotos erklärt.
Die Schaltung
Die Teile sind in einer schönen schwarzen Schachtel mit weißem Aufdruck verpackt. Die Unterseite der Schachtel zeigt den Schaltplan des TAPIR und die Stückliste. Die Schaltung ist ein einfacher dreistufiger Verstärker für tiefe Frequenzen ohne Filterung. Daher werden auch die hohen Frequenzen verstärkt. Durch die nichtlinearen Eigenschaften der Transistoren werden diese hohen Frequenzen gewissermaßen herunterkonvertiert, was sie als seltsame Geräusche hörbar macht, die man mit den mitgelieferten Kopfhörern hören kann.Zwei Antennen: H & E
Das TAPIR wird mit zwei Antennen geliefert, die Sie ebenfalls selbst zusammenbauen müssen (nur die Ohrstöpsel sind vormontiert). Die H-Feld- oder Magnetfeld-Antenne besteht aus einer Spule mit Ferritkern, die auf zwei Drahtstücke gelötet ist. Diese Antenne eignet sich zum Aufspüren von Magnetfeldern, die z. B. von anderen Spulen, Transformatoren und Schleifenantennen erzeugt werden.
Die zweite Antenne, eine Stabantenne mit einer Schleife am Ende, erfasst elektrische oder E-Felder. Diese werden von Hochspannungsleitungen, EL-Hintergrundbeleuchtungen und alten Mopeds im Vorbeifahren ausgestrahlt.
Elektromagnetische Felder sind eine Kombination aus beiden Feldern und treten meist im "Fernfeld" in größerer Entfernung vom erzeugenden Objekt auf.
Bedenken Sie, dass Ihr Körper Teil der Antenne ist, wenn Sie das TAPIR in der Hand halten, was den hörbaren Brummpegel erhöhen kann.
Nützliches Debugging-Tool
Obwohl die Erkennung von Elektrosmog eine mögliche Verwendung des TAPIR ist, finde ich es als Debugging-Tool viel interessanter. Vor allem mit der H-Feld-Antenne (der Induktivität) kann man damit alle möglichen Aktivitäten in einer Schaltung feststellen. Das Fehlen jeglicher Aktivität bedeutet, dass die Schaltung nichts tut. Ein laufender Quarzoszillator erzeugt ein hohes Rauschen; man kann hören, wie ein Display aktualisiert wird, und man kann sogar hören, wie Strom fließt. Bewegen Sie ihn bei ausgeschaltetem Display langsam über Ihr Smartphone, und Sie werden alle möglichen Geräusche hören, von Rauschen und Quietschen bis hin zu pulsierenden Pieptönen.Die E-Feld-Antenne
Die E-Feld-Antenne scheint weniger nützlich zu sein. Manchmal sind die Ergebnisse besser, wenn Sie eine physische Verbindung zwischen dem TAPIR und der Quelle herstellen, indem Sie es mit der anderen Hand berühren. Dies kann Netzbrummen beseitigen. Die E-Feld-Antenne ist auch sehr empfindlich gegenüber Berührungen. Wenn man mit dem Finger darüber streicht, ist das deutlich hörbar. Ich nehme an, dass dies auf die statische Elektrizität zurückzuführen ist, die in der Isolierung um den Draht herum entsteht.
Um in diesen Situationen gute Ergebnisse zu erzielen, ist es natürlich am besten, so viele andere elektromagnetische Quellen wie möglich abzuschalten. LED-Beleuchtung kann eine ziemlich starke Störquelle sein, aber auch große Transformatoren. Beachten Sie auch, dass leitende Oberflächen Störungen reflektieren können, was Sie bei der Suche nach einer Quelle möglicherweise in die falsche Richtung führt.
Entdecken Sie die Welt mit elektromagnetischen Ohren
In einer störungsfreien Umgebung, z. B. draußen im Garten, hört man nur leises Rauschen. Aber sobald Sie sich einem Netzkabel nähern, beginnt das TAPIR zu brummen. Wenn Sie im Haus umhergehen, werden Sie alle möglichen Geräusche hören. Ein Induktionskochfeld erzeugt beim Einschalten tolle PWM-Geräusche. Ich finde das sogar ziemlich magisch. Natürlich braucht man etwas Übung, um zu lernen, was die Geräusche bedeuten und wie man sie richtig interpretiert, aber wenn man das geschafft hat, hat man ein nettes kleines Gerät, das Reparaturen und Fehlersuche beschleunigen kann.Übersetzung: Ulrich Drees
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